
„Da haben wir ja den FC Bayern München des Hamburger Amateur-Fußballs erwischt“, sagte Jörg Dalecki, Trainer des TV Haseldorf (Kreisliga 8), als er davon erfuhr, dass sein Team in der Ersten Runde des Oddset-Pokals den Hamburger Oberligisten Germania Schnelsen, der in der Saison 2011/2012 das Pokal-Finale erreichte (1:2 gegen den SC Victoria), empfängt. „Da wir schon in der Vorbereitungszeit fast ausnahmslos gegen klassenhöhere Gegner testen, wäre es mir lieber gewesen, zum Pflichtspiel-Auftakt im Pokal einen ‚Aufbau-Gegner‘ zu bekommen“, so Dalecki, der sich kaum Hoffnungen darauf macht, dass sein Team die drei Klassen höher spielenden Germanen bezwingen kann: „Die Chance auf eine Pokal-Sensation sehe ich bei 1:99 – aber wir werden einfach hinten dicht machen und vorne auf den lieben Gott hoffen ...“
Am Montagabendabend verloren die Haseldorfer ihr drittes Testspiel der Saison-Vorbereitung gegen die SV Lieth (Landesliga Hammonia) mit 1:5. Zur Pause stand es im Schlosspark-Stadion 1:3 und Dalecki schimpfte: „Die ersten drei Gegentore haben wir mit individuellen Abspielfehlern mustergültig vorbereitet – das darf nicht passieren, auch wenn es momentan ja in erster Linie nicht um ein gutes Ergebnis geht!“ In der 27. Minute fiel der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich: Als Jan Plüschau sich schön durchgesetzt hatte und von der Strafraumgrenze aus schießen wollte, grätschte ein SVL-Verteidiger den Ball beim Klärungsversuch ins eigene Tor. Positiv: In der letzten halben Stunde, als Dalecki seinen vermeintlich „zweiten Anzug“ testete, kassierten die Haselsdorfer kein Gegentor mehr.
Bereits in der vergangegen Woche hatten die Haseldorfer ihr erstes Testspiel gegen den Wedeler TSV (ebenfalls Hammonia-Staffel) mit 0:4 verloren, was zumindest in dieser Deutlichkeit allerdings nicht nötig gewesen wäre: „Wir sind dreimal alleine auf den Wedeler Torwart zugelaufen“, so Dalecki. Am vergangenen Sonnabend gab es dann eine 1:6-Pleite gegen den Oberliga-Neuling SV Lurup. Mit einem Foulelfmeter, den Nils Roggenkamp herausgeholt hatte, traf Joris Lüchau dabei zum 1:6-Endstand (71.). Nachdem es beim Benefiz-Fußballabend am Mittwoch, 4. Juli gegen den West-Bezirksligisten SV Halstenbek-Rellingen II geht (SportNord berichtete vorab, siehe unten stehenden Link), folgen vier Auftritte beim Elbmarsch-Pokal sowie Partien gegen den West-Bezirksligisten Kummerfelder SV (am Donnerstag, 19. Juli) und den zukünftigen Staffel-Rivalen TSV Seestermüher Marsch (Dienstag, 24. Juli).
„Wir müssen uns neu finden“, so Dalecki, der in diesem Sommer noch keinen externen Neuzugang verpflichten konnte. „Wir sind dringend auf der Suche nach neuen Spielern“, so Dalecki, der darum bittet, dass sich interessierte Akteure telefonisch bei ihm melden: 0176-48849471. Angesichts der engen Personaldecke ist es zu befürchten, dass die Haseldorfer ihre Zweite Herren-Mannschaft noch vor dem ersten Spieltag aus der Kreisklasse 4 zurückziehen müssen. „Am Donnerstag, 5. Juli treffen wir uns mit unseren Alten Herren – nur, wenn sie bereit sind, regelmäßig bei unseren 2. Herren auszuhelfen, kann unser Reserve-Team in der Kreisklasse an den Start gehen“, betonte Dalecki. Nachdem Coach Kim Neidenberger seinen Abschied von der TVH-Reserve frühzeitig bekanntgegeben hatte, gab es bereits einige Bewerber für seine Nachfolge: „Bevor wir aber einen neuen Reserve-Trainer holen, brauchen wir genügend Spieler für zwei Mannschaften“, so Dalecki abschließend.
(JSp)