Kreisliga Segeberg: Rückblick auf eine packende Saison


Mit einem Fünf-Punkte-Rückstand auf den SV Todesfelde II, der in der Kreisliga Segeberg den Titel holte, wurde der Leezener SC Vizemeister. Die 113 Tore, die Leezen in 30 Saisonspielen erzielte, bedeuteten Liga-Bestwert. Florian Voigt (31 Treffer) wurde Torschützenkönig vor Lukas Freitag (30 Tore), Max Paustian traf immerhin 18 Mal. „Trotzdem haben wir in vielen Spielen noch zahlreiche gute Torchancen vergeben“, klagte LSC-Coach Frank Freitag, dessen Elf Ende April aus drei Partien gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte nur zwei Punkte holte und damit den Titel verspielte. Dass die Leezener die Aufstiegsrunde zur Verbandsliga Süd-West gewannen, war wertlos: Bei der TS Einfeld wurde zwar kurzzeitig ein Rückzug aus der Verbandsliga Süd-West erwogen – nun hat Einfeld aber doch gemeldet, so dass in der Süd-West-Staffel kein Platz mehr für einen vierten Aufsteiger frei wurde.

Im Herbst 2012 war der SC Rönnau 74 lange Spitzenreiter, im Frühjahr ging dem Team aus dem Bad Segeberger Vorort aber die Luft aus. „Unser Kader war einfach zu knapp“, beklagte SCR-Coach Torsten Witt ein Manko, das schon in den Vorjahren dazu geführt hatte, dass es für ganz oben nicht reichte. Nun steht in Rönnau wieder ein Trainerwechsel an: Stefan Lorenzen (bisher Co-Trainer des SV Wahlstedt) übernimmt. Dem TSV Quellenhaupt Bornhöved, der nach dem Ende der Spielgemeinschaft mit dem TV Trappenkamp wieder eigenständig am Spielbetrieb teilnahm, brach die lange Winterpause das Genick: „Ins Jahr 2013 haben wir einen klassischen Fehlstart hingelegt und konnten einige verletzungsbedingte Ausfälle nicht kompensieren“, so TSV-Obmann Dirk Ruckpaul, der nach dem vierten Rang trotzig ankündigte: „Wir nehmen in der nächsten Saison einen neuen Anlauf!“

Zwei Teams, die im Sommer 2012 die Teilnahme an der Verbandsliga-Saison 2012/2013 jeweils nur hauchdünn verpasst hatten, landeten ein Jahr später „nur“ auf den Plätzen fünf und sechs. Sowohl der TuS Garbek, der vor Jahresfrist den Klassenerhalt in der Verbandsliga Süd-West lediglich aufgrund der schlechteren Tordifferenz gegenüber dem TSV Gadeland verpasst hatte, als auch der SV Wahlstedt, der im Sommer 2012 als Sieger der Vizemeister-Aufstiegsrunde vergeblich auf einen freien Verbandsliga-Platz gehofft hatte, kassierten vor allem im Frühjahr viel zu viele Gegentreffer. „Uns fehlte die nötige Konstanz“, gab Garbeks nun scheidender Coach Michael Voß, dessen Team im reinen Rückrunden-Klassement nur auf Platz zwölf (!) kam, zu.

Von Konstanz war auch bei Fetihspor Kaltenkirchen keine Spur: Nach zunächst drei Siegen in Serie folgten immer wieder Rückschläge. „Am Ende war die Luft bei uns raus – wir wollen aber in der neuen Saison wieder angreifen“, so Fetihspor-Coach Rüdiger Vondran, der in Andrej Denk (25 Saison-Tore) den vielleicht besten Spieler der Liga in seinem Team hat. Auch dank Torjäger Björn Hoger (22 Treffer) landete der SV Westerrade, der in der Hinrunde nur dreimal verlor, auf einem guten achten Platz. „Damit sind wir sehr zufrieden“, so SVW-Obmann Marc Gorrissen. Beim Großenasper SV attestierte Trainer Thomas Eggers seinem Team ebenfalls eine „gute Entwicklung“ und freute sich: „Wir haben einige ‚Große‘ geschlagen!“ Positiv: Die im Sommer 2012 neu eingeführte Viererkette funktionierte im Saisonverlauf immer besser.

Im November 2012 gab es bei der SG Kisdorf/Kattendorf einen Trainerwechsel: Von Thorsten Finken und Peter Kobrow trennte sich die SG, Dominik Fseisi übernahm. Unter seiner Regie wurde das Team vom Strietkamp zur sechstbesten Rückrunden-Mannschaft und verjagte das Abstiegsgespenst frühzeitig. Gleiches gelang dem letztjährigen Neuling SV Eintracht Segeberg: „Unser junges Team hat sich in der neuen Klasse mit zunehmender Zeit immer besser zurechtgefunden“, frohlockte Eintracht-Herren-Obmann Holger Tiemann. Eine positive Entwicklung legte auch der SV Wittenborn hin: Nach neun Spieltagen noch Vorletzter mit nur zwei (!) Zählern, schwang sich Wittenborn zum fünftbesten Rückrunden-Team auf. „Es hat sich ausgezahlt, dass wir an Trainer Karl-Heinz Grunert festgehalten haben“, freute sich SVW-Obmann Thomas Ramm.

Bei Grunerts Ex-Klub, dem TSV Nahe, herrschte dagegen am Ende purer Frust: „Wir waren oft besser als der Gegner, haben uns dafür aber nicht belohnt“, klagte TSV-Trainer Wolfgang Hötte, dessen Team im Frühjahr neun Spiele in Folge sieglos blieb (ehe es zum Abschluss einen 10:0-Kantersieg gegen den SV Schackendorf II feierte) und in der Rückrunden-Tabelle Vorletzter wurde. Auch der im Gesamtklassement erreichte 13. Rang war enttäuschend. Der Schmalfelder SV benötigte nach seinem Aufstieg vor Jahresfrist keine lange Eingewöhnungszeit. Zwar gab es zwei negative Ausreißer nach unten (1:9 gegen Quellenhaupt Bornhöved und 0:14 gegen Fetihspor Kaltenkirchen), doch das Team von SVS-Trainer Michael Hargens stand nie auf einem Regelabstiegsplatz. „Darauf können wir stolz sein“, so Hargens.

Beim SV Sülfeld wollte dagegen nach dem im Sommer 2012 vollzogenen Umbruch lange fast nichts gelingen: 13 der insgesamt 14 Zähler wurden erst in der Rückrunde geholt. „Am Ende hat das Team Moral bewiesen“, so SVS-Co-Trainer Michael Westerfeld, der versicherte: „Bei uns bricht nach dem Abstieg nichts auseinander!“ Der SV Schackendorf II, im Sommer 2012 als A-Klassen-Dritter aufgestiegen, wurde eine Etage höher gewogen und für zu leicht befunden. Die ersten acht Spiele gingen allesamt verloren, zwei der ersten vier sogar jeweils mit 0:10. Pro Halbserie holte die SVS-Reserve exakt sieben Punkte und konnte damit den sofortigen Wiederabstieg natürlich nicht verhindern.

(JSp)

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