Bezirksliga West: Das Glück ist mit den Teams, die oben stehen


„Das Glück ist mit den Mannschaften, die in der Tabelle oben stehen.“ Für diesen Satz müsste Patrick Bethke in einer bekannten Fußball-Fernsehsendung vermutlich fünf Euro in das Phrasenschwein entlöhnen – aber er schilderte das, was sich am Freitagabend auf dem Kunstrasen-Nebenplatz des Holsten-Stadions ereignete, auch treffend. Der 1. FC Quickborn war spielerisch klar besser, machte aus seinen Vorteilen aber nichts Zählbares – und verlor deshalb mit einem 0:2 gegen den Hetlinger MTV auch sein viertes Saisonspiel in der Bezirksliga West. Dagegen gewannen Bethkes Hetlinger auch ihre vierte Partie. „Natürlich ist das ein überragender Start für uns“, freute sich Bethke, der in der Stunde des Triumphs aber auch einmal mehr Größe zeigte und an die Verlierer dachte: „Die Quickborner tun mir leid, denn sie hätten ein anderes, für sie besseres Ergebnis verdient gehabt.“

In der Eulenstadt, in der die Hetlinger am 5. Oktober 2018 mit 8:1 gewonnen hatten (SportNord berichtete), wäre auch nun eine frühe HMTV-Führung möglich gewesen. Caner Arda (2. Minute) und Alec Del Bono (9.) vergaben zwei Großchancen, denen jeweils ein Ballverlust der Heim-Elf vorausgegangen war. In der 16. Minute jubelten die Gäste dann aber: Ein Arda-Eckstoß glitt FCQ-Keeper Lucas Kaldenhoff durch seine Hände, woraufhin Christian Koster freistehend nur noch in das verwaiste Gehäuse einschieben musste (15. Minute). Anschließend hatten jedoch die Eulenstädter klare Vorteile: „Sie waren uns spielerisch überlegen“, gestand Bethke. Alexander Keck scheiterte mit zwei Schüssen an HMTV-Torwart Lasse Wolff (27./41.), ehe ein Treffer von Steffen Puzycha nicht zählte, da Schiedsrichter Vincent Birgersson Horndahl (von der FTSV Komet Blankenese) zuvor einen Check gegen Jesse Plüschau gesehen hatte.

Kurz nach der Pause leistete sich Koster am Ex-Hetlinger Fatih Simsek, der erst im Sommer aus dem Deich- in das Holsten-Stadion gewechselt war, ein überflüssiges Foul, als der Stürmer Richtung Tor-Aus lief. Horndahl zeigte auf den ominösen Punkt und Daniel Janos Schneider trat an, scheiterte aber mit dem halbrechts geschossenen Elfmeter an Wolff. Im Anschluss sah Keck wegen einer angeblichen Beleidigung die Rote Karte (55.). Trotz Unterzahl rannten die Hausherren weiter an, aber die Gäste-Abwehr stand sicher. In der Schlussminute pflückte der Hetlinger Dominik Zink im Mittelfeld einen hohen Ball hinunter und fand mit einem Schnittstellenpass Jan-Luca Bruckmann, der alleine auf Kaldenhoff zulief und zum 0:2-Endstand in das lange Eck traf. „Wir haben mit Glück sowie Effizienz gewonnen – und mit einem guten Torwart“, befand Bethke. FCQ-Coach Jan Ketelsen sowie seiner sympathischen, jungen Mannschaft ist zu wünschen, dass ihre Pechsträhne bald endet und sie für ihre guten Auftritte zeitnah auch mit etwas Zählbarem belohnt werden.

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