Aktuell: Altona scheitert, Quintett trauert


Bitterer und knapper kann man kaum scheitern. Der Hamburger Oberligist Altona 93 hat den Sprung in die Regionalliga Nord hauchdünn verpasst, weil es am Dienstagabend in den beiden Partien des dritten und letzten Spieltages der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord gleich zwei Strafstöße in der Nachspielzeit gab. Der eine Elfmeter besiegelte die 1:2-Niederlage von Altona beim 1. FC Germania Egestorf/Langreder, wodurch der Vizemeister der Oberliga Niedersachsen sicher aufstieg. Wenn es nun im Parallelspiel zwischen dem Schleswig-Holstein-Liga-Meister SV Eichede und dem Bremer SV, dem Titelträger der Bremen-Liga, ein Unentschieden gegeben hätte, wären die Altonaer mit vier Punkten als Gruppen-Zweiter trotzdem aufgestiegen. Tatsächlich stand es im Ernst-Wagener-Stadion bis kurz vor Ultimo 1:1, ehe es noch einen Elfmeter für Eichede, eine Rote Karte gegen den Bremer Younes Buduar und reichlich unschöne Szenen gab. Den Strafstoß verwandelte Arnold Lechler zum 2:1-Endstand, so dass SVE-Coach Oliver Zapel zum zweiten Mal nach 2013 den Aufstieg in die Regionalliga feierte ‒ und die Altonaer als Tabellen-Dritter mit leeren Händen dastehen.


Abschluss-Tabelle der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord

1. SV Eichede ... 3 Spiele, 5:4 (+ 1) Tore, 5 Punkte
2. 1. FC Germania Egestorf/Langreder ... 3 Spiele, 5:4 (+ 1) Tore, 5 Punkte
3. Altona 93 ... 3 Spiele, 4:3 (+ 1) Tore, 4 Punkte
4. Bremer SV ... 3 Spiele, 2:5 (- 3) Tore, 1 Punkt


Das unglückliche Scheitern von Altona 93 hat auch für fünf Mannschaften aus dem Hamburger Amateur-Bereich zur Folge, dass die den Aufstieg in die nächsthöhere Spielklasse verpassen. Der TSV Sasel als Sieger der Aufstiegsspiele der Landesliga-Drittplatzierten steigt nicht in die Oberliga auf, der TuS Finkenwerder als bester der vier Bezirksliga-Dritten rückt nicht in die Landesliga nach, Fatihspor als schlechtester der acht Kreisliga-Vizemeister steigt nicht in die Bezirksliga auf, der SC Wentorf II als fünftbester der zwölf Kreisklassen-Dritten vollzieht nicht den Sprung in die Kreisliga und die TSG Bergedorf IV als schlechterer Tabellen-Vierter der beiden A-Leistungsklassen-Staffeln verpasst die Qualifikation für die neue A-Kreisklasse. Diese genannten fünf Teams können nun nur noch darauf hoffen, dass sich aus der Spielklasse, die sie anpeilen, oder einer darüber liegenden Liga eine Mannschaft zurückzieht beziehungsweise nicht mehr meldet ‒ nur in dem Fall würden sie noch aufsteigen.

Und für Altona 93 bleibt die Chance, in der kommenden Saison einen neuen Anlauf zu unternehmen, in die Regionalliga zu kommen. Dass der Traditionsverein mit seinen treuen Anhängern definitiv eine Bereicherung für die Nord-Staffel von Deutschlands vierthöchster Spielklasse wäre, wurde in der Aufstiegsrunde einmal mehr klar. Und in der kommenden Serie, dann von Beginn an mit Trainer Berkan Algan sowie der Unterstützung von Sponsor Perlwitz, dürften die Altonaer auch von Beginn an in der Oberliga-Spitzengruppe mitmischen.

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