
Am Dienstag gab es ein turbulentes Duell am Sportplatzring: Der TSV Stellingen 88 empfing die SV Lieth zur am dritten Spieltag ausgefallenen Nachholpartie der Bezirksliga West. Die Gäste gingen bereits in der neunten Minute in Führung, als Mario Buder per Kopf traf. In der 33. Minute erhöhte der 30-Jährige Buder auf 0:2. „Das war eine furiose Anfangsphase“, berichtete SVL-Co-Trainer Torben Ross.
Doch im Gefühl der sicheren Zwei-Tore-Führung schlichen sich Konzentrationsschwächen und Abspielfehler bei den Klein Nordendern ein. „Damit haben wir den Gegner wieder stark gemacht“, ärgerte sich Ross nach dem Anschlusstreffer der Stellinger durch Arne Schumann (43.). Nach dem Seitenwechsel spielten die Gäste weiterhin „Schlafwagen-Fußball“ (Ross), und so konnte TSV-Torjäger Igor Petrov nicht unverdient zum 2:2 ausgleichen (64.). „Dann hatten die Stellinger sogar die Chance, in Führung zu gehen – aber sie haben nur den Pfosten getroffen, und das war dann wohl der Warnschuss, den wir benötigten“, so Ross. In der 78. Minute hämmerte SVL-Verteidiger Patrick Scheidt dann einen 30-Meter-Freistoß zum 2:3-Endstand ins Stellinger Gehäuse. „Unter dem Strich haben wir verdient gewonnen, weil wir mehr vom Spiel hatten – aber wir haben es uns wieder einmal unnötig schwer gemacht“, analysierte Ross, der bei den Liethern, die auf den zweiten Platz kletterten, auch als Team-Manager tätig ist.
Übrigens: Siegtorschütze Scheidt war extra für die Partie aus Dänemark, wo er aus beruflichen Gründen momentan weilt, angereist. Den Rückweg seiner 300-Kilometer-Reise trat der 25-Jährige mit starken Knieschmerzen an, denn bereits nach einer halben Stunde war er unglücklich mit dem Stellinger Caj Reiners zusammengeprallt, spielte aber trotz Schmerzen weiter. Reiners musste dagegen ins Krankenhaus gebracht werden, wie 88-Co-Trainer Wolfgang Wüst berichtete: „In einer Spielertraube ist Reiners mit dem Kopf auf Scheidts Knie geprallt. Reiners lag dann zunächst bewusstlos am Boden, und ein Spieler unseres Reserve-Teams, der Sanitäter ist, hat sich um ihn gekümmert und einen Rettungswagen gerufen!“ Bis dieser eintraf, war die Partie für eine Viertelstunde unterbrochen. Mit einer schweren Gehirnerschütterung und einer Platzwunde über dem Auge wurde Reiners ins Krankenhaus gebracht. „Heute finden weitere Untersuchungen statt“, so Wüst. SportNord wünscht dem 25-jährigen Verteidiger gute Besserung! (JSp)