Landesliga Hammonia: Laut und Meier im Tor-Duett


Niemand bei TuRa Harksheide freute sich darüber, dass sich Tim Weber am Sonntag im Landesliga-Spiel beim FC Union Tornesch früh verletzte und ausgewechselt werden musste. Dann war es aber ausgerechnet Daniel Meier, den Trainer Jörg Schwarzer, der im Januar an den Exerzierplatz zurückgekehrt war, für Weber eingewechselt hatte, der mit einem Doppelpack den größten Anteil daran hatte, dass die Harksheider im „Torneum Fußballpark“ zumindest ein 2:2-Unentschieden erreichten. Webers Verletzung kam wie folgt zustande: Als die Partie fünf Minuten alt war, klärte FCU-Verteidiger Phillip Kuschka per Grätsche den Ball vor dem Harksheider, der daraufhin hochsprang und so unglücklich auf seine Hand fiel, dass er mit großen Schmerzen liegen blieb. Sofort wurde ein Rettungswagen gerufen ‒ und nachdem es zunächst so aussah, als würde Weber bis zu dessen Eintreffen auf dem Platz verharren müssen, konnte er nach acht Minuten doch von zwei TuRa-Betreuern in Richtung Kabine geführt werden. Es bestand der Verdacht auf einen Bruch oder ein ausgekugeltes Handgelenk.

„Die daraus resultierende Unterbrechung hat uns aber nicht geschadet“, sagte FCU-Coach Stefan Dösselmann mit Verweis darauf, dass seine Elf in der Folge „deutliche Vorteile gehabt“ habe. Was den Torneschern fehlte, war ein Tor: „Wir hätten die Partie bei den vier richtig guten Chancen, die wir in der ersten Halbzeit hatten, schon zu unseren Gunsten entscheiden können“, urteilte Dösselmann. Die erste gute Gelegenheit der Hausherren gab es gleich direkt nach der Unterbrechung, als Serge Haag von halblinks aus einen wuchtigen Torschuss abgab und einige Zuschauer den Ball schon im Netz zappeln sahen ‒ doch TuRa-Torwart Janik Flint parierte stark (17. Minute). Dann flankte der Tornescher Winter-Neuzugang Patrick Ziller von rechts in die Mitte, wo Jannek Laut am langen Pfosten vorbei köpfte (22.). In der Folge fanden die Gäste besser in die Partie und kamen auch zu ihrer ersten Möglichkeit, bei der Philipp Albrecht-Fuhrmann aber von halblinks aus zu hoch zielte (27.). Im Gegenzug servierten die Harksheider der Heim-Elf die bis dato größte Gelegenheit auf dem Silbertablett, als sie den Ball nach einem kurz ausgeführten Abstoß direkt vor die Füße von Laut spielten ‒ der FCU-Stürmer zog aber aus 17 Metern überhastet ab und zielte knapp links vorbei, anstatt freistehend noch ein paar Schritte auf das Tor zuzulaufen. Dann wurde Flemming Lüneburg nach einem hohen Ball von Albrecht-Fuhrmann noch entscheidend beim Abschluss gestört (35.). In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit schnupperten die Harksheider am Führungstor, doch nach einer Linksflanke köpfte Lion Jodeit den Ball an die Latte.

„Die Pause hat uns dann gar nicht gut getan“, so Dösselmann, der befand: „Wir hatten uns vorgenommen, genauso druckvoll weiterzuspielen ‒ doch das hat leider nicht funktioniert.“ Der Kritik ihres Trainers zum Trotz gingen die Tornescher in der 57. Minute in Front: Im Anschluss an einen von Maik Stahnke gut vor das Tor geschlagenen, ruhenden Ball musste Laut am langen Pfosten nur noch sein Bein hinhalten. „Nach diesem Tor haben wir aber endgültig aufgehört, Fußball zu spielen“, tadelte Dösselmann. Zudem ließ sich das Union-Team gleich zweimal in der Defensive überrumpeln: „Anstatt die Bälle klar nach vorne zu schlagen, haben wir immer wieder hinten herumgespielt ‒ und das ist in die Hose gegangen“, stellte Dösselmann fest. So agierte FCU-Keeper Tim Brüggemann nach einem Rückpass unglücklich, was Meier zum 1:1 nutzte (61.). Und nur sechs Minuten später profitierten die Gäste von einem weiteren misslungenen Klärungsversuch der Hausherren ‒ erneut war es Meier, der zum 1:2 traf. Dass der am Saisonende scheidende Dösselmann zum Auftakt seiner zwölf Spiele umfassenden „Abschiedstournee“ verliert, verhinderte Laut: In der 77. Minute erzielte er wiederum aus Nahdistanz den 2:2-Ausgleich.

In der Schlussphase hätten beide Teams noch den Siegtreffer erzielen können. Die beste Chance der Tornescher vergab in der 87. Minute Maik Stahnke, der einen Ball nicht annahm, sondern es aus acht Metern mit einer Direktabnahme versuchte, die in den Armen von Flint landete. Auf der Gegenseite trauten sich Jodeit (83.) sowie Felix Feuerlein (90.) aus guten Positionen jeweils keinen eigenen Torschuss zu, sondern versuchten es unisono mit einem Querpass auf Daniel Tramm, der jedoch nicht ankam, weil Kuschka energisch dazwischen ging. „Er war der überragende Mann auf dem Platz, der mehrmals in höchster Not gerettet hat“, lobte Dösselmann seinen Verteidiger. Auch dem Debütanten Ziller attestierte Dösselmann „eine gute Leistung“ und befand, nachdem der vierte Sieg in Folge knapp verpasst worden war: „Zumindest haben wir nicht verloren!“ Ein Fazit, dem sich auch Schwarzer, der zuletzt bis zum Sommer 2016 den TuS Hartenholm betreut hatte, anschließen dürfte.

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