Schleswig-Holstein-Liga: Starke SVHU-Not-Elf


Quasi mit dem letzten Aufgebot empfing der SV Henstedt-Ulzburg am Sonntag zum Schleswig-Holstein-Liga-Spiel die FT Eider Büdelsdorf. „Wir hatten acht Verletzte“, so SVHU-Coach Jens Martens, der auch auf das am Vorwochenende beim 2:1-Sieg beim Heikendorfer SV aus der Not heraus geborene Innenverteidiger-Duo Tithey Elisma-Schulz (Magen-Darm) und Tolga Güvenir (musste bis 18 Uhr arbeiten) verzichten musste. Mit Schulz und Güvenir sowie Benjamin Bahr (Muskelfaserriss), Tobias Kruse (wird am Dienstag operiert) und Sidiki Straub (Bänderanriss) fehlten somit alleine fünf Innenverteidiger. Deshalb stellte der Coach Jan-Henrik Kaetow (Martens: „Eigentlich war er noch gar nicht wieder fit!“) neben Florian Geertz, der einst in seiner Jugend bei Eintracht Norderstedt als Innenverteidiger spielte, in die Viererabwehrkette, in der mit Marc Lange ein Linksfuß die rechte Seite besetzte.

„Unsere Mannschaft musste zusammenrücken, was hervorragend geklappt hat“, so Martens. Nachdem den Henstedt-Ulzburgern in der 13. Minute noch ein klarer Foulelfmeter (Tim Jeske war im Eider-Strafraum gelegt worden) verweigert worden war, gingen sie nach 20 Minuten in Führung. Nach hervorragender Vorarbeit von Jeske, der einen langen Ball auf der linken Seite mit der Brust annahm, einen Büdelsdorfer aussteigen ließ und scharf von der Grundlinie zurückspielte, nahm Pierre Halle die Kugel direkt und jagte sie zum 1:0 in die Maschen. Nach einer halben Stunde trat dann Lange zum Freistoß an. Aus 25 Metern schlenzte er den Ball mit links druckvoll und elegant zugleich ins kurze Eck genau in den Winkel – ein Traumtor. Die Büdelsdorfer brachten dagegen kein Bein auf den Boden und mussten froh sein, kurz vor der Pause nicht noch das dritte Gegentor zu kassieren. Als Halle am Straftraum angespielt wurde, drehte er sich und zog sofort ab. Eider-Keeper Henrik Preuß war aber blitzschnell im kurzen Eck und klärte per Glanzparade. Den Abpraller erreichte Tobias Homp, neben Halle der zweite Ex-Profi der Henstedt-Ulzburger, nur noch im Fallen per Grätsche – und fand ebenfalls ihm früheren Kieler Regionalliga-Torwart Preuß seinen Meister (44.).

Nach dem Seitenwechsel ging ein spürbarer Ruck durch die Büdelsdorfer Mannschaft, die fortan viel bemühter agierte. Bei den Hausherren lief dagegen zwischenzeitlich nichts mehr zusammen, es gab keinen geordneten Spielaufbau mehr: „Von der 46. bis zur 70. Minute hatten wir eine schlechte Phase“, gab Martens zu und analysierte: „Eine 2:0-Führung ist meiner Meinung nach das gefährlichste Zwischenergebnis, das es gibt – weil sich ein Team dann oftmals sicher fühlt und, wenn es dann ein Gegentor kassiert, den Schalter nicht mehr umlegen kann!“ Die Gäste konnten sich aber nur eine einzige Torchance erspielen (60.), als ein 14-Meter-Schuss knapp am langen Winkel vorbei flog; ansonsten war SVHU-Keeper Andre Zick beschäftigungslos. Dann wechselte Martens mit Tim Ollenschläger einen schnellen Stürmer ein, der nach zwei Kontern den Sieg noch auf 4:0 in die Höhe schraubte. Das 3:0 bereitete Halle uneigennützig per Querpass vor; auf der halbrechten Seite schlug Ollenschläger noch einen Haken nach innen und jagte den Ball dann mit links hoch ins Eck (82.). Zum 4:0-Endstand nickte Ollenschläger nach einer Maßflanke von Andreas Meyer auf den kurzen Pfosten ein (88.). „Wir haben am Ende vollkommen verdient gewonnen“, freute sich Martens.

(JSp)

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