Bezirksliga Nord: Kontinuität auch in der Krise beim FCA


Den FC Alsterbrüder zeichnet vor allem eines aus: Einen großen Zusammenhalt und viel Solidarität. So ist es wenig verwunderlich, dass der Club in der Corona-Krise nur einen sehr geringen Mitgliederschwund verzeichnet. Vorstandsmitglied und Liga-Trainer Gunnar Hitscher: „Wir sind sehr glücklich, dass uns in der Krise bisher nur wenige Mitglieder verlassen haben. Das würde ich als eine normale Fluktuation bezeichnen. Insgesamt sind wir ja ein kleiner Verein. Natürlich fehlen uns die normalen Eintritte aufgrund der Corona-Beschränkungen.“

Hitscher ist im Vorstand das verantwortliche Mitglied für die langsam wachsende Jugend-Abteilung. Der jetzige Liga-Trainer wird 33 Jahre alt. Auf die Frage nach einem Foto antwortet Hitscher lachend: „Am liebsten natürlich eines, wo ich im Kopfballduell mit Olivier Occéan bin.“ Richtig! Da war ja mal etwas. Hitscher hat nämlich eine Vergangenheit beim großen Nachbarn Eimsbütteler TV. 2012 spielte er unter den Trainern Richard Wenzing und Harald Wenzing in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen die SpVgg Greuther Fürth. Daran erinnert sich Hitscher gerne, auch wenn der Endstand gegen den Zweitligisten 0:10 lautete.

Momentan befindet sich der ehrgeizige B-Lizenz-Inhaber in der Reha aufgrund einer Schulterverletzung. Schwierige Situation. Denn wer Hitscher kennt, weiß um seinen Tatendrang in allen Bereichen. Das gilt auch beruflich. Zur sportlichen Situation im Besonderen bei der Liga bedauert Hitscher den Saison-Abbruch: „Das ist echt schade. Wir waren vor dem ersten Lockdown ganz nah an Platz zwei und hätten eventuell noch über den besten Koeffizienten aller Zweitplatzierten aufsteigen können. Und beim jetzigen Lockdown wird die Saison mit uns als Tabellenführer abgebrochen. In den ersten vier Partien haben wir ziemlich souverän gespielt.“ Drei Siege und ein Unentschieden untermauern das. Diese Mannschaft bleibt im Übrigen zusammen. Neuzugänge aus der eigenen Jugend oder von außerhalb sind noch nicht in Sicht.

Im Allgemeinen wünscht sich Hitscher vor allem, dass Sport im Freien für seine Nachwuchsabteilung wieder möglich ist: „Ich halte es für besonders wichtig, den Kindern und Jugendlichen einen Trainingsbetrieb im Freien zu ermöglichen.“ Und sollte es irgendwann zu einer Wiederaufnahme des gesamten Spielbetriebs kommen, wünscht sich Hitscher vom Hamburger Fußball-Verband vor allem eines: Einen Re-Start mit niedrigem Tempo! Nach seiner Erfahrung ist es gerade für kleinere Vereine schwer möglich, an einem Tag genau so viele Spiele durchzuführen wie vor der Corona-Krise. Denn hier gibt es nur wenige ehrenamtliche Mitarbeiter, die für die Durchführungen von Hygiene-Konzepten sorgen können.

Zum Abschluss hat Hitscher noch einen großen Wunsch „Ich möchte gerne wieder jedes Kind auf dem Platz spielen sehen!“

(Stefan Knauß)

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