
Während die Spieler sowie die Verantwortlichen die Sommerpause zumeist nutzen, um sich zu erholen und die Seele baumeln zu lassen, werden vielerorts auch Ausbesserungen an den Sportanlagen vorgenommen. Etwas gravierender sind die Arbeiten, die am Hasloher Weg in Tangstedt im Kreis Pinneberg stattfinden: Auf der Anlage des Tangstedter SV wird nämlich der Grandplatz in einen Kunstrasenplatz umgewandelt. „Endlich sind die Bagger angerollt“, erklärte Nico Plocharska, der die Erste Herren-Mannschaft des Vereins (Kreisliga 8) trainiert. Der Zeitplan ist ehrgeizig: „Er sieht vor, dass der Platz schon zu unserem ersten Punktspiel Ende Juli fertig ist“, erläuterte Plocharska. Die Tangstedter Kicker leisteten selbst schon Vorarbeit, indem sie unter anderem Steine wegnahmen. „Jetzt muss erst einmal eine Drainage gelegt werden“, erläuterte Plocharska.
Die Verlegung des Kunstrasens und das Streuen des Granulats sind die letzten Schritte: „Wenn wir im Juli eine Trockenphase von zehn Tagen haben und es nicht regnet, sollte der zugegeben sehr ehrgeizige Zeitplan erfüllt werden können“, sagte Plocharska hoffnungsvoll. Anders als beispielsweise der TuS Osdorf, der zur Zeit der Umwandlung seines Grandplatzes in einen Kunstrasen seine Heimspiele und Trainingseinheiten auf einer anderen Sportanlage absolvieren musste, haben die Tangstedter den großen Vorteil, dass ihnen noch ein Rasenplatz zur Verfügung steht. „Da haben zwar in der Vergangenheit die Wühlmäuse gewütet ‒ aber jetzt, in unserer Sommerpause, haben wir genügend Zeit, den Platz zu pflegen, um ihn dann in der Vorbereitung wieder uneingeschränkt nutzen zu können“, sagte Plocharska.
Der Verein brachte 40.000 Euro Eigenmittel auf. Die Gemeinde unterstützte das Projekt mit einer Fördersumme von 230.000 Euro und einer Bürgschaft für den Klub, der dadurch einen Teil aus KFW-Mitteln (Die „Kreditanstalt für Wiederaufbau“ ist die weltweit größte nationale Förderbank) finanzieren kann. „Die Restsumme setzt sich aus Eigenleistungen sowie Fördermittel aus Kreis- und Landestöpfen zusammen“, so Stefan Ahrens, der als Zweiter Vorsitzender des TSV darüber informierte, dass sein Verein nun auch noch eine Spenden-Aktion gestartet hat: „Wir haben ein Spendenkonto eingerichtet und freuen uns über Förderer, um noch weitere Wünsche bezüglich der Ausstattung der Sportstätte zu erfüllen ‒ vor allem aber, um auch die Eigenmittel und somit die Vereinsliquidität zu verbessern.“
Das Spenden-Konto:
IBAN: DE59230510300510780950
BIC: NOLADE21SHO
Die Tangstedter Kicker beteiligen sich zudem indirekt an den Kosten, da die monatlichen Mitgliedsbeiträge der TSV-Fußball-Sparte erhöht wurden. „Das ist zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber besser als gar nichts“, so Plocharska, der sich ausdrücklich bei Sabine Hollinger, der Ersten Vorsitzenden des Vereins, und ihrem Stellvertreter Stefan Ahrens bedankte: „Sie haben sich sehr für den Bau des Kunstrasenplatzes eingesetzt und wir sind ihnen zu großem Dank verpflichtet.“ Bei allen Tangstedtern ist die Vorfreude auf den neuen Kunstrasenplatz riesig: „Wir rechnen auch mit einem Zulauf an Spielern ‒ erste Anfragen sind schon gekommen“, sagte Plocharska. Unter anderem hatte ein Team, das bisher im benachbarten Rellingen beheimatet ist, in Erwägung gezogen, komplett zum TSV wechseln. „Dazu wird es jetzt nicht kommen ‒ aber uns schließt sich eine Gruppe von 20 Spielern an, die aus Aktiven und zuletzt Inaktiven im Kreis Pinneberg besteht und sich gerade gefunden hat, wodurch wir eine Dritte Herren-Mannschaft in der B-Kreisklasse melden können“, sagte Ahrens.
Plocharska und die Tangstedter Liga-Mannschaft ziehen in Erwägung, ihre Heimspeile zukünftig freitagabends zu absolvieren, da der Kunstrasenplatz über Flutlicht verfügt: „Viele unserer Liga-Spieler haben schon eine Familie und würden sich über Heimspiele am Freitagabend freuen. Für die zahlreichen Fans des Hamburger SV in unserem Team wäre dieser Spieltermin auch von Vorteil ‒ und ich denke, dass freitagabends auch mehr Zuschauer kommen“, nannte Plocharska gleich mehrere Vorzüge dieses Spieltermins. Wenn der neue Kunstrasenplatz fertig ist, soll es auf jeden Fall auch ein Eröffnungsspiel geben. „Dafür werden wir in unserem Dorf auch kräftig die Werbetrommel rühren“, versprach Plocharska. Ein möglicher Gegner könnte der frisch gebackene Bezirksliga-Neuling HFC Falke sein. „Frau Hollinger hat das in ihre Hände genommen“, sagte Plocharska, der einige der heutigen Falke-Akteure noch aus früheren gemeinsamen Zeiten in der höchsten Hamburger Spielklasse kennt.
Nun ist Plocharska, der neben der Tangstedter Liga-Mannschaft übrigens auch noch die F-Jugend des Klubs trainiert, auf der Suche nach „jungen, ambitionierten Spielern“, die sich dem TSV für die kommende Kreisliga-Saison anschließen wollen. Wer Interesse an einem Wechsel zu den Tangstedtern hat, wird gebeten, Plocharska telefonisch (0175-2288220) oder per E-Mail (flummi22@arcor.de) zu kontaktieren.