
Am Dienstag, 3. Juni um 16.32 Uhr gab der Hamburger Fußball-Verband eine Pressemitteilung heraus, in der die Öffentlichkeit darüber informiert wurde, dass der Oststeinbeker SV seine Meldung für die kommende Saison in der Oberliga Hamburg zurückgezogen habe (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link. In dieser Mitteilung berief sich HFV-Pressesprecher Carsten Byernetzki auf ein Schreiben, das der 1. Vorsitzende des OSV (laut Internet-Seite des OSV ist Hans-Helmuth Luther Vereinsvorsitzender) am Dienstag dem Verband zukommen ließ.
Der Meldeschluss war bereits am 1. Juni – da dies ein Sonntag war, galt eine Fristverlängerung bis zum Montag, 2. Juni. Am Dienstagnachmittag, ausgerechnet bevor in den Aufstiegsrunden der Bezirks- und Kreisliga-Vizemeister sowie der Kreisklassen-Drittplatzierten jeweils der dritte und letzte Spieltag anstand sowie das Aufstiegs-Hinspiel der Landesliga-Vizemeister über die Bühne ging, schien durch die offizielle Mitteilung des HFV klar zu sein: In der Oberliga ist durch den Rückzug des OSV, der 2014/2015 mit seiner Liga-Mannschaft dann nur noch in der Kreisliga antreten könnte, ein weiterer Platz für einen dritten Aufsteiger frei. Dies hätte bedeutet, dass beide Landesliga-Vizemeister (der FC Süderelbe und der USC Paloma), unabhängig vom Ausgang ihrer beiden Aufstiegsspiele, in die Oberliga aufsteigen, aus der Aufstiegsrunde der Bezirksliga-Vizemeister auch der Gruppen-Dritte in die Landesliga kommt, aus der Aufstiegsrunde der Kreisliga-Vizemeister auch der bessere Gruppen-Dritte den Sprung in die Bezirksliga schafft und aus der Aufstiegsrunde der Kreisklassen-Drittplatzierten auch der beste Gruppen-Zweite in die Kreisliga aufsteigt.
Dann führten die Verantwortlichen des Klubs vom Meessen jedoch am Dienstagabend offenbar eine „Rolle rückwärts“, sprich den „Rückzug vom Rückzug“, durch: Der Oststeinbeker SV tauchte mit seiner Ersten Herren-Mannschaft in der Meldeliste plötzlich doch wieder in der Oberliga Hamburg auf. Akzeptieren die HFV-Verantwortlichen diese neuerliche Wende des OSV um 180 Grad, hätte dies wiederum zur Folge, dass zwischen Süderelbe und dem Oddset-Pokal-Sieger Paloma am Dienstagabend eben doch kein „Freundschaftsspiel“ stattfand, sondern ein „ernstes“ Aufstiegs-Hinspiel. Dieses gewannen die Süderelber übrigens durch Tore von Kapitän Mirco Bergmann (33.) sowie Samuel Louca (84.) mit 2:1; vor rund 700 Zuschauern am Kiesbarg unterlief FCS-Akteur Anton Lasko ein Eigentor zum zwischenzeitlichen Ausgleich (56.). Und nach dem Rückspiel, das am Freitag, 6. Juni um 19.30 Uhr an der Habichtstraße angepfiffen werden soll, würde dann eben doch nur die Mannschaft, die sich durchgesetzt hat, in die höchste Hamburger Spielklasse aufsteigen Was für ein Chaos, was für ein Wechselbad der Gefühle für alle Beteiligten ...
Fakt ist: Spricht der HFV nicht zeitnah ein so oder so ausfallendes „Machtwort“, befinden sich bis zum Freitagabend Süderelbe und Paloma im Ungewissen. Ist diese unschöne Situation anschließend zumindest für den Landesliga-Vizemeister, der nach beiden Duellen als Sieger feststeht, beendet, würde sich der Verlierer weiterhin zwischen Hoffen und Bangen befinden – ein Umstand, der auf den Harburger TB (Gruppen-Dritter der Aufstiegsrunde der Bezirksliga-Vizemeister zur Landesliga), den TSV Uetersen II (besserer Gruppen-Dritter der Aufstiegsrunde der Kreisliga-Vizemeister zur Bezirksliga) und den SV Lurup III (bester Gruppen-Zweiter der Aufstiegsrunde der Kreisklassen-Drittplatzierten zur Kreisliga) schon jetzt zutrifft. Zugegeben, all fünf Mannschaften hatten es nicht nur in den Aufstiegsspielen, sondern auch schon zuvor in der regulären Saison, selbst in der Hand, aus eigener Kraft aufzusteigen. Nach den Vorkommnissen vom Dienstag wäre es aber verständlich, wenn eine (oder mehrere) der genannten Mannschaften im Falle eines Verbleibs des Oststeinbeker SV in der Oberliga und eines eigenen Nichtaufstiegs versuchen würde, Rechtsmittel einzulegen!