Schleswig-Holstein-Liga: Wichtiger Sieg für Weiche


Am Ostersonnabend hatte sich der SV Todesfelde in einem hitzigen Derby mit einem 1:1-Unentschieden von seinem Segeberger Kreis-Rivalen SV Henstedt-Ulzburg getrennt. Der ETSV Weiche Flensburg verlor zeitgleich beim SV Eichede mit 0:2. Am Ostermontag hatten die Todesfelder ihr zweites Heimspiel in nur zwei Tagen und empfingen den ETSV Weiche, der damit erneut eine weite Busfahrt auf sich nehmen musste.

In der ersten Halbzeit entwickelte sich schnell eine muntere Partie. Schon in der zwölften Minute hatten die Gäste eine Großchance, doch nach guter Vorarbeit von Sven Beck scheiterte Michael Petersen an SVT-Torwart Daniel Jeschke. Sechs Minuten später gab es die erste hervorragende Gelegenheit für die Hausherren, als Andre Kalbau sein Glück mit einem Heber über ETSV-Keeper Tim Martensen hinweg versuchte. Der Ball wäre auch zum 1:0 im Gäste-Gehäuse eingeschlagen, wenn ihn der Flensburger Patrick Thomsen nicht noch auf der eigenen Torlinie geklärt hätte. Der starke Kalbau besaß auch die zweite gute Gelegenheit der Todesfelder, als er nach einem hervorragend geschossenen Freistoß an einer Glanzparade von Martensen verzweifelte (39.). In einer wirklich unterhaltsamen ersten Halbzeit hatten die Segeberger ein Übergewicht, doch die Seiten wurden beim Stand von 0:0 gewechselt. Der zweite Durchgang begann mit der nächsten Großchance für die Todesfelder, doch nach einer Freistoß-Flanke von der rechten Seite köpfte Tjorven Spieler den Ball an die Latte (52.). „Da haben wir Glück gehabt“, gab Weiche-Coach Daniel Jurgeleit nach dem Abpfiff zu.

Anschließend verflachte das Duell etwas, was wohl auch daran lag, dass beide Teams nach ihren kräftezehrenden Partien am Sonnabend keine allzu lange Verschnaufpause hatten. Die von SVT-Trainer Thomas Möller neu formierte Defensive (Ferdinand Henze, gegen Henstedt-Ulzburg noch Abwehrchef, fehlte rot-gesperrt) stand zunächst gut – bis zur aus Todesfelder Sicht verhängnisvollen 67. Minute. Der zur Pause eingewechselte Sören Gelbrecht leistete sich im eigenen Strafraum ein Handspiel; den fälligen Elfmeter verwandelte Elmedin Kasumovic, der einmal mehr Dreh- und Angelpunkt im Weiche-Spiel war, sicher zum 0:1. Anschließend fehlte es den Todesfeldern zwar nicht am nötigen Willen, noch zum Ausgleich zu kommen, und vor allem der starke Kalbau initiierte einige erfolgversprechende Angriffe – doch nennenswerte Chancen zum 0:1 konnten sie sich nicht mehr erspielen. Auf der Gegenseite kamen die Flensburger ihrem zweiten Tor mehrmals näher, konnten aber mehrere gute Konter-Gelegenheiten zunächst nicht zum Abschluss bringen beziehungsweise scheiterten am gut reagierenden Jeschke.

So dauerte es bis zur 90. Minute, bis das entscheidende 0:2 fiel: Beim gefühlt zehnten guten Weiche-Konter legte Kasumovic den Ball mustergültig quer zu „Joker“ Sascha Schwarzwald, der keine Mühe hatte, zum 0:2 einzuschieben. Für die Möller-Elf hätte es nun sogar noch schlimmer kommen können: In der Nachspielzeit bot sich dem Flensburger Norbert Somodi, der ebenfalls erst kurz zuvor eingewechselt worden war, nämlich noch die Chance zum 0:3 – doch aus kürzester Distanz schaffte er es, den Ball über die Latte zu jagen, was eigentlich schwieriger war, als ihn ins Netz zu befördern ... „Am Ende haben wir verdient gewonnen, hatten allerdings zuvor in mehreren Situationen auch das nötige Quäntchen Glück“, analysierte Weiche-Co-Trainer Jan Neujahr, bevor sich die Flensburger nach zuvor zwei Auswärtsniederlagen in Folge mit drei Punkten im Gepäck auf die etwa 130 Kilometer lange Heimreise begaben. „Dieser Sieg könnte in der Endabrechnung noch ganz wichtig werden“, weiß Neujahr. Die Todesfelder fielen jedenfalls im Klassement hinter Weiche zurück und sind noch nicht aller Abstiegssorgen ledig.

(JSp)

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