Durch fünf sieglose in Folge auf den 13. Platz abgerutscht war der SC Egenbüttel im Klassement der Bezirksliga West. Doch am Freitagabend beendeten die Rellinger ihre Minus-Serie: Sie schlugen den Heidgrabener SV, der nach neun ungeschlagenen Partien und zuletzt sogar vier Siegen in Folge als Tabellen-Vierter an den Moorweg reiste, mit 3:1. Auf die Frage, ob dies die bisher beste Saison-Leistung seiner Elf gewesen sei, entgegnete SCE-Coach Jörg Repenning: „Nein, wir haben in dieser Serie schon bessere Leistungen gezeigt ‒ aber entscheidend war, dass wir dieses Mal drei unserer Torchancen genutzt haben“.
Die Egenbütteler schafften es, mit einer hohen Laufintensität die Heidgrabener von Beginn an unter Druck zu setzen. HSV-Keeper Leon Sorgenfrei verhinderte einmal stark das frühe Führungstor der Hausherren (10. Minute). In der 27. Minute gab es einen Freistoß für die Gäste, den die Egenbütteler aus ihrem Strafraum herausschlugen; in der Folge rutschte ein HSV-Akteur weg und die Heim-Elf kombinierte sich „mit einem ziemlich guten und schnellen Umschaltspiel“, wie es Hinrichsen anerkennend formulierte, nach vorne: Max Gerckens bediente von rechts aus Dawid Mrowczynski, der nur noch seinen Fuß hinhalten musste, um das 1:0 zu erzielen.
In der Pause musste Mrowczynski arbeitsbedingt passen und sich vom Moorweg verabschieden. Hinrichsen stellte derweil von einer Dreier- auf eine Viererabwehrkette um ‒ und anschließend zerknirscht fest, dass die SCE-Akteure „auch weiterhin spritziger und wacher gewesen“ seien. Sinnbildlich dafür war eine Szene in der 55. Minute: Bei einem Rückpass nahm HSV-Kapitän Fabian Doell den Ball an, anstatt ihn nach hinten durchlaufen zu lassen; dabei sprang er ihm zu weit vom Fuß, weshalb der Egenbütteler Christian Tews, der für Mrowczynski eingewechselt worden war, das Spielgerät eroberte und Lennard Bolick bediente, der es sehenswert über HSV-Keeper Leon Sorgenfrei hinweg in das rechte Eck lupfte − 0:2.
Kurzzeitig spannend wurde es, als den Gästen der Anschlusstreffer gelang: Nach einem Freistoß des ansonsten blassen Philippe Schümann kam Tobias Wurl, der eigentlich für Heidgraben II in der Kreisliga 7 kickt und als „Joker“ sein Bezirksliga-Debüt gab, zum Torschuss; dieser sprang vor die Füße von Namensvetter Tobias Burk, der zum 2:1 und seinem ersten Bezirksliga-Tor einschoss (75.). Doch nur eine Zeigerumdrehung später verloren die Heidgrabener erneut im Spielaufbau den Ball: Tews fand Henning Hermann, der Sorgenfrei von halblinks aus mit einem Heber in das lange Eck zum 3:1 überwand. In der Schlussphase hätten die Gäste noch einmal verkürzen können, aber Dennis Lebedinski köpfte den Ball nach einer Rechtsflanke von Christoph Ketelhohn nur an den langen Pfosten (78.).
„Wir haben es über 90 Minuten nie geschafft, zu unserem Spiel zu finden und das zu zeigen, was uns zuletzt stark gemacht hat“, urteilte Hinrichsen, der deshalb zu dem Schluss kam: „An diesem Abend war nicht mehr drin ‒ wir waren mit den Kräften am Ende und haben verdient verloren“, Während Hinrichsen einzig Yannick Sippel für „eine sehr starke Leistung“ ein Sonderlob aussprach, hatte Jörg Repenning in Gerckens, Hermann sowie Kevin Malke die besten Egenbütteler gesehen und freute sich über .„einen versöhnlichen Jahresabschluss“.