
„Ich habe mich noch nicht festgelegt, wer die Nummer eins wird“, erklärte Frank Bielfeldt, Trainere des Moorreger SV, mit Blick auf seine beiden Keeper Benjamin Peetzke und Niklas Puttmann. Am Sonntag durfte Peetzke spielen ‒ und obwohl er „eine starke Leistung zeigte“, wie Bielfeldt lobte, mussten sich die Moorreger gegen am ersten Spieltag der A-Kreisklasse 5 gegen den Neuling TSV Holm mit einem 3:3-Unentschieden begnügen. Damit verpasste das MSV-Team auch eine schnelle Revnanche für die 1:2-Heimniederlage, die es zwölf Tage zuvor beim Turnier um den Wanderpokal der der Raiffeisenbank Elbmarsch gegen die Holmer kassiert hatte (SportNord berichtete).
Schiedsrichter Michael Brandt (vom VfL Pinneberg) staunte vor dem Anpfiff darüber, dass der Holmer Feldspieler Daniel Schierenbeck ein Trikot mit der Nummer eins, das sonst zumeist Torhütern vorbehalten ist, trug ‒ was daran lag, dass die Gäste Probleme hatten, ihre Bekleidung zum Spielort zu schaffen. Dann erwischten die Hausherren einen echten Traumstart: Christian Posern eroberte den Ball im Mittelfeld und fand rechts im Strafraum Maximilian Klose, der unter dem herausstürzenden TSV-Torwart Niklas Gibb zum 1:0 einschoss. Als die Holmer mit einem Querpass vor ihrem Strafraum erneut den Ball vertändelten, flankte Leon Prange von rechts in die Mitte, wo Posern zum 2:0 einschoss (14.). Kurz darauf gab es einen Freistoß für die Holmer, „dessen Berechtigung diskutabel ist“, so Bielfeldt, den der Moorreger Niklas Kock so verlängerte, dass er als Bogenlampe über Peetzke hinweg zum 2:1 in das eigene Tor flog (16.). Die Heim-Elf zeigte sich davon aber unbeeindruckt und als Posern einen 25-Meter-Schuss in den Winkel jagte (38.), sprach TSV-Trainer Arne Frank endgültig von „einer albtraumartigen ersten Halbzeit“.
In der Kabine forderte Arne Frank von seinen Schützlingen, dass sie, „wenn sie schon nicht gut spielen würden, wenigstens gut kämpfen müssten“ ‒ und diese Worte fanden Gehör, denn seine Holmer hätten sich „im zweiten Durchgang in die Partie hineingebissen“, wie Arne Frank erfreut feststellte. Dagegen räumte Bielfeldt ein, dass seine Elf „nach der Pause deutlich schwächer als in der ersten Halbzeit agiert“ habe. Die nach der besagten 1:2-Niederlage beim „Raiba-Cup“ aufgekommenen Vermutungen, dass die Moorreger dem TSV-Team konditionell überlegen seien, erwiesen sich zudem als falsch. Zunächst hielten die Hausherren ihre Zwei-Tore-Führung, weil Peetzke eine Dreifach-Chance der Gäste stark vereitelte und, als Artur Kreter im MSV-Strafraum weggecheckt wurde und einen Cut erlitt, der fällige Elfmeterpfiff von Brandt ausblieb (61.).
Dann bewies Frank mit der Einwechslung von Thorben Radmann ein gutes Händchen, denn der „Joker“ sorgte schnell für den Anschlusstreffer: Zwar scheiterte er zuerst bei einer guten Chance, doch dann schoss ihm ein Moorreger den Ball so an sein Bein, dass er zum 3:2 in das Netz flog (68.). Und in der Schlussminute passte Radmann dann von rechts in den Strafraum, wo ausgerechnet der Ex-Moorreger Philip Zink zum 3:3-Endstand ausglich. „Wir haben in der zweiten Halbzeit zu viele falsche Entscheidungen getroffen und unsere vermeintliche Überlegenheit weggeschenkt“, haderte Bielfeldt. „Deutlich besser gelaunt verließ Arne Frank seine frühere Wirkungsstätte: Wir haben uns als Neuling einen Punkt bei einem Aufstiegsaspiranten erkämpft und dabei eine großartige Moral gezeigt, denn gerade bei den hohen Temperaturen ist es keine Selbstverständlichkeit, einen Zwei-Tore-Rückstand noch aufzuholen.“