Bezirksliga West: FCE tapfer, Raspo treffsicher


„Mach du mal“, sagte Marvin Schramm, Stamm-Eckstoßschütze von Rasensport Uetersen, zu Eddy-Morton Enderle, als es in der 75. Minute einen Eckball für sein Team gab. „Bitteschön“, antwortete Eddy-Morton Enderle wenige Sekunden später, nachdem er die Ecke von der linken Seite exakt auf Schramm geschlagen hatte, der den Ball am kurzen Pfosten freistehend annehmen und zum 10:0 versenken konnte. Am Ende gewannen die Rosenstädter sogar mit 11:0 in der Krückaustadt – großer Jubel kam deshalb aber nicht auf: „Es war ein komisches Spiel“, lautete stattdessen das Fazit von Rasensport-Trainer Peter Ehlers.

Der Grund für diese zurückhaltende Aussage war, dass den Elmshornern zahlreiche Liga-Spieler fehlten. „Leider hat es im Laufe des Freitags zahlreiche krankheits- und verletzungsbedingte Absagen gegeben“, erklärte Uwe Wölm, Sportlicher Leiter des FCE, diesen Umstand. Daran, die Partie entweder unter dem Vorwand eines unbespielbaren Platzes an der Wilhelmstraße abzusagen oder sie kampflos verloren zu geben, verschwendete Wölm dem eigenen Bekunden nach aber „keinen Gedanken“. Für diese „sportlich faire Einstellung“ bekundete Peter Ehlers den Elmshornern „aller größten Respekt“. Als um 19.30 Uhr der Anpfiff erfolgte, erlebten sowohl Wölm (64) als auch Peter Ehlers (53) „ein Novum“, wie sie unisono erklärten: Die Krückaustädter traten nur zu acht an, wobei der eigentliche Torwart Sven Schulz im Feld agierte und als einziger Liga-Spieler von sieben A-Jugendlichen unterstützt wurde. Nach 17 Minuten füllten die A-Junioren Patrice Haruna und Lukas Höppner sowie Daniel Sampaney als zweiter Akteur der Ersten Herren, die zuvor im Stau gestanden hatten, das Team auf die Sollstärke von elf Akteuren auf.

In dreifacher Überzahl hatten Philipp Ehlers (4. Minute) und Marcel Jobmann (8./17.), obwohl ein Flutlichtmast ausgefallen war, den Durchblick behalten und für einen 0:3-Zwischenstand gesorgt. Auch, als es „elf gegen elf“ hieß, hatten die Rosenstädter klare Vorteile. So erhöhten Philipp Ehlers (30./Foulelfmeter) und Jobmann (33./41.) zum 0:6-Pausenstand. „Es war ein Spiel auf ein Tor, indem wir unsere Treffer erzielt haben“, kommentierte Peter Ehlers das einseitige Geschehen nüchtern. Auch den zweiten Durchgang dominierten die Rasensportler quasi nach Belieben. Der frisch eingewechselte Jannek Laut scheiterte zunächst vom linken Strafraumeck aus an FCE-Keeper Alan Kado (46.), ehe Schramm einen Querpass von Philipp Ehlers eindrückte (55.). Dann zog Philipp Ehlers selbst von rechts nach innen und traf (56.), ehe Jobmann und Schramm an Kado scheiterten (62./63.). So resultierte das 0:9 aus dem zweiten Strafstoß des Tages: Sampaney foulte Jannek Laut, Schiedsrichter Thorsten Kaisen (vom SC Osterbek deutete auf den ominösen Punkt und Philipp Ehlers verwandelte sicher (65.).

Nachdem auf die eingangs geschilderte Art und Weise ein zweistelliges Ergebnis besiegelt worden war, gelang Mats Lennart Enderle das 0:11 (76.). In der Schlussphase ließen es die Uetersener dann etwas ruhiger angehen. „Natürlich ist es nicht schön, so hoch zu verlieren“, befand Wölm, der aber trotzdem feststellte: „Unsere Akteure haben sich tapfer und nach Kräften gewehrt.“ Auf Nachfrage betonte Wölm noch einmal ausdrücklich, dass es vor der Partie keinen „großen Knall“ an der Wilhelmstraße gegeben habe: „Ganz im Gegenteil: Die Stimmung war gut, nachdem wir sieben Punkte aus unseren vorherigen drei Partien geholt hatten – die Absagen unserer Liga-Spieler waren wirklich alle krankheits- und verletzungsbedingt.“

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