Bezirksliga Süd: Der Harburger TB sieht im Abstieg eine Chance

Führt der erfahrene Trainer Helge Jalass den Harburger TB zum sofortigen Wiederaufstieg?
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Es gibt zwei Möglichkeiten, wie es nach einem Abstieg weitergeht: Entweder, die Verantwortlichen des Vereins verharren in einer Art Schockzustand und die Negativentwicklung setzt sich fort. Oder die Aufgabe in der niedrigeren Spielklasse wird mit neuen Spielern und neuem Elan so angegangen, dass der sofortige Wiederaufstieg gelingen kann. Beim Harburger TB, der im Mai nach sechs Jahren in Hamburgs zweithöchster Spielklasse als Tabellen-14. der Landesliga Hammonia in die Bezirksliga abstieg, scheint eher der zweite Fall einzutreten.

„Natürlich war es schade, dass wir den Klassenerhalt verpasst haben“, sagte HTB-Fußball-Abteilungsleiter Raoul Classen auch in Erinnerung daran, dass seine Harburger die Chance, sich am letzten Spieltag in einem „Abstiegsendspiel“ bei der Hausbruch-Neugrabener TS mit einem Sieg zu retten, dadurch verpassten, dass ihr direkter Konkurrent in der vorletzten Runde überraschend mit 2:1 beim Kummerfelder SV gewann. „Aber das ist jetzt abgehakt – wir schauen nach vorne und trauern nicht mehr, sondern sehen den Abstieg als Chance an“, betonte Classen.

Mit Helge Jalass (57) und Timucin Gürsan (31) kam ein neues Trainerduo, das zuletzt in Buchholz in der Nordheide tätig war: Jalass betreute anderthalb Jahre lang den Buchholzer FC in der niedersächsischen Bezirksliga; davor war er beim FC Süderelbe II sowie Grün-Weiss Harburg tätig. Und Gürsan assistierte seit dem Januar 2022 dem früheren HTB-Trainer Nabil Toumi beim Oberligisten TSV Buchholz 08, nachdem er zuvor beim TuS Fleestedt und beim FC Süderelbe gearbeitet hatte. „Wir sind sehr froh, dass wir diese beiden engagierten Trainer für uns gewinnen konnten“, betonte Classen.

Kirill Schneider (33), der das Traineramt in den letzten drei Jahren innehatte, blieb als „HTB-Urgestein“ aber an der Jahnhöhe und schlüpfte in die Rollen des Sportlichen Leiters und Team-Managers. „Das passt für Schneider zeitlich besser“, so Classen, der nun „voller Vorfreude“ der kommenden Saison entgegenblickt. Den sofortigen Wiederaufstieg wollte er zwar nicht als Ziel ausgegeben – in der Bezirksliga Süd oben mitspielen wollen Aktive und Verantwortliche des Turnerbunds aber definitiv.

Das mit 3:0 gewonnene Lotto-Pokal-Erstrunden-Duell gegen den in der Hammonia-Staffel verbliebenen FTSV Altenwerder war auf jeden Fall ein erster Fingerzeig. Am Freitag, 28. Juli, startet der HTB gegen den FC Süderelbe II in eine Saison, an dessen Ende es ihm gelingen könnte, den Harburger SC, der in diesem Sommer quasi im Gegenzug als Vizemeister der Bezirksliga Süd in die Landesliga aufstieg, nach einem Jahr wieder als „Harburgs fußballerische Nummer eins“ abzulösen.

(Johannes Speckner)

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