
Ein Punkt aus den ersten beiden Partien war ganz sicher nicht das, was sich die Spieler und die Verantwortlichen des Moorreger SV, die mit Aufstiegsambitionen in die Saison 2019/2020 in der A-Kreisklasse 5 gestartet waren, erhofft hatten. „Wir haben einfach zu viele Chancen vergeben“, lautete die Diagnose von MSV-Trainer Frank Bielfeldt. Am dritten Spieltag machten seine Schützlinge es deutlich besser: Sie feierten mit einem 3:0 beim FC Union Tornesch III ihren ersten Saisonsieg und Bielfeldt stellte fest: „Dieses Mal haben wir eine große Effizienz an den Tag gelegt.“ Dagegen klagte Union-Trainer Ingo Jopp einmal mehr über einen „extremen Chancenwucher“.
Zunächst erwischten die Tornescher den besseren Beginn: „Wir hätten in Führung gehen können, ja müssen“, beteuerte Jopp. Doch Dominik Balzer zielte nach einem Pass von Steven Schröder knapp vorbei (3. Minute) und traf auch nach Vorarbeit von Oliver Jensen das verwaiste Gehäuse nicht (8.). Da zudem Torwart Daniel Rosenzweig, der als Vertreter des verletzten Niklas Puttmann sein Pflichtspiel-Debüt für den MSV gab, gut aufgelegt war, gingen nicht die Tornescher, sondern die Gäste in Front: Nach einer Balleroberung wollte Leon Prange das Spielgerät eigentlich in das lange Eck schlenzen, doch FCU-Keeper Jan Redmann parierte. Daraufhin nutzte Christian Posern eine Flanke von Jonas Kock (0:1/12. Minute).
In der Folge agierten die Gäste abwartend – und fair, als sie nach einem unberechtigten Freistoß, den Schiedsrichter Naci Celiloglu (von Gencler Birligi Elmshorn) ihnen zugesprochen hatte, weil er Redmann beim Abschlag vor seinem Strafraum gesehen hatte, den Ball zu den Tornescher zurückspielten (34.). „Das war wirklich eine großartige Fairplay-Geste“, lobte Jopp. Nach der Pause rettete Rosenzweig stark gegen die Tornescher Joao Alberto Jose Ngola (48.) und Jensen (54.), ehe das 0:2 fiel: Einen Freistoß führte Leon Prange schnell aus zu Jonas Kock, der in der Mitte seinen frisch eingewechselten Bruder Niklas Kock fand, der aus 17 Metern flach links einschoss (60.).
„Wir hätten noch einmal in die Partie zurückkommen können“, befand Jopp angesichts weiterer vergebener Möglichkeiten. Statt 1:2 fiel dann sogar noch das 0:3. Dabei führte Niklas Kock ebenfalls einen Freistoß schnell aus und passte nach außen zu Jonas Kock, der zurückspielte in die Mitte zu seinem Bruder, der den Endstand herstellte (85.). „Wir können diesen Sieg richtig einschätzen“, stellte Bielfeldt klar, dass, dem klaren Erfolg zum Trotz, noch nicht alles Gold war, was glänzte.