
Die Zahlen sind deprimierend ‒ nicht nur, was den Schuldenstand angeht, sondern auch in Bezug auf den sportlichen Ist-Zustand. Wieder einmal. Der Hamburger SV kassierte am Sonnabend mit einem 0:2 im ultimativen Kellerkick gegen das Schlusslicht 1. FC Köln schon zum zweiten Mal in dieser Bundesliga-Saison seine vierte Niederlage in Folge, ist seit sechs Runden sieglos ‒ und liegt mit nur 15 Punkten aus 19 Partien als Vorletzter nun bereits fünf Zähler hinter dem 1. FSV Mainz 05, der zurzeit den rettenden 15. Rang belegt. Lang anhaltend war deshalb das Blitzlichtgewitter, dass Markus Gisdol am nach dem Spiel auf der Pressekonferenz über sich ergehen lassen musste ‒ und am Sonntagmittag bestätigten die HSV-Verantwortlichen in einer Mitteilung auf ihrer Internet-Seite die sofortige Freistellung des 48-Jährigen sowie der beiden bisherigen Co-Trainern Frank Heinemann (53) und Frank Kaspari (47). Hierzu habe sich „der Vorstand der HSV Fußball AG in enger Abstimmung mit Sportdirektor Jens Todt entschieden“, hieß es auf „www.hsv.de“. Diese Entscheidung habe „der Vorstand dem Trainerteam am Sonntagmorgen im persönlichen Gespräch mitgeteilt“, ergänzten die HSV-Verantwortlichen.
Heribert Bruchhagen, Vorstandsvorsitzender der „Rothosen“, wurde auf der Internet-Seite seines Klubs wie folgt zitiert: „Vorzeitige Trennungen von Trainern sind grundsätzlich nicht gewollt, aber wir glauben, dass neue Impulse zwingend notwendig sind, um das nach wie vor angestrebte Ziel Klassenerhalt zu erreichen.“ Gisdol hatte das Traineramt am 25. September 2016 von Bruno Labbadia (51) übernommen; in der vergangenen Saison hatte der gebürtige Geislinger, der zuvor die TSG 1899 Hoffenheim und den FC Schalke 04 betreute, die Hamburger auf den 15. Platz und somit knapp zum Klassenerhalt geführt. Am Sonntagvormittag leitete Athletik-Trainer Daniel Müssig (35) die Übungseinheit. „Über die Nachfolge des Cheftrainers ist eine sehr zeitnahe Entscheidung geplant“, hieß es abschließend auf „hsv.de“.
Felix Magath (64), dessen erste Amtszeit als HSV-Trainer am 18. Mai 1997 nach einer 0:4-Heimpleite gegen Köln endete, wird vielerorts als Nachfolge-Kandidat gehandelt. In der aktuellen SportNord-Umfrage können Sie, liebe Leser, für Magath sowie fünf weitere Übungsleiter votieren, die ebenfalls den Trainerposten übernehmen könnten ...