
Anders, als Roger Schmidt drei Wochen zuvor im Bundesliga-Spiel zwischen dem TSV Bayer 04 Leverkusen und Borussia Dortmund, folgte Michael Gerken am Sonntag sofort den Anweisungen des Schiedsrichters Arne Jochimsen (vom ETSV Fortuna Glückstadt), als dieser ihn im Verbandsliga-Spiel seines SV Schackendorf gegen die Kaltenkirchener TS kurz vor Ultimo aus dem Innenraum verwies. „Ich bin in den VIP-Raum gegangen, dort gab es aber leider keine Schnittchen mehr“, nahm Gerken seinen Verweis mit Humor.
Nach zwei Auswärtsspielen gab Gerken als neuer SVS-Coach im Kreis-Duell gegen die Kaltenkirchener TS sein Heim-Debüt ‒ und feierte dabei seinen ersten Sieg. „Wir haben verdient gewonnen, hätten allerdings noch zwei, drei Tore mehr schießen müssen“, urteilte Gerken. KT-Manager Frank Horstmann sprach von einem „Spiel auf schwachem Niveau“ und gab zu: „Der Schackendorfer Sieg war verdient, weil wir zu wenig investiert und uns im Spielaufbau schwer getan haben!“ Im Travestadion brachte Mark Hamdorf die Hausherren nach einer Vorlage von Maik Groß in Führung (14.). Acht Minuten später gab es nach einem Foul von Tobias Kruse an Marc Wienke einen Elfmeter für die Schackendorfer; mit diesem scheiterte Sita Lututala aber an Florian Weers, der im KT-Tor auf Patrick Wiermann folgte, der im vergangenen Sommer zum SVS gewechselt war. Wiermann bekam gegen seinen Ex-Klub nur wenig zu tun ‒ lediglich in der zweiten Halbzeit rettete er einmal gegen Lukas Freitag.
Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 2:0, da Groß die SVS-Führung ausgebaut hatte (39.). Auch im zweiten Durchgang fiel den Kaltenkirchenern, denen mit Jury Geibel-Hoffmann der Denker und Lenker fehlte, im Spiel nach vorne nicht viel ein. „Die Schackendorfer haben sich auf Konter verlegt“, berichtete Horstmann. So hätte Groß auf 3:0 erhöhen müssen, doch er scheiterte, als er vor den Augen der 80 Zuschauer alleine auf das KT-Tor zulief. „Leider haben wir durch einige Ausfälle aktuell nicht die Möglichkeiten, so eine Partie spielerisch zu dominieren ‒ aber trotzdem haben wir es gut gemacht“, urteilte Gerken, der übrigens den eigenen Angaben nach vom Referee auf die Tribüne geschickt wurde, weil er „zu laut gerufen hatte“.