Aktuell: Drittliga-Zulassung für alle Bewerber


Die Verantwortlichen des Deutschen Fußball-Bundes haben am Montag den technisch-organisatorischen und wirtschaftlichen Teil des Zulassungsverfahrens zur Dritten Liga für die Saison 2020/2021 für abgeschlossen erklärt. „Nach erfolgter Prüfung aller Unterlagen, der Sitzung des Ausschusses Dritte Liga in der vergangenen Woche sowie den finalen Beratungen im Zulassungsbeschwerdeausschuss steht fest, dass alle Bewerber im Falle ihrer sportlichen Qualifikation die Zulassungsvoraussetzungen für die Teilnahme an der Dritten Liga in der kommenden Spielzeit erfüllen“, hieß es in einer Mitteilung des DFB, in der präzisiert wurde: „Abschließendes Kriterium für die Zulassung ist nun noch die sportliche Qualifikation, über die der DFB-Spielausschuss und das DFB-Präsidium nach Beendigung der Saison 2019/2020 offiziell entscheiden.“

Die Zulassungsvoraussetzungen erfüllen auch die Direktaufsteiger aus den Regionalligen, nämlich der VfB Lübeck (Erster der Regionalliga Nord), der 1. FC Saarbrücken (Erster der Regionalliga Südwest) und Türkgücü München (Erster der Regionalliga Bayern). Gleiches gilt für den Sieger der Aufstiegsspiele zwischen dem 1. FC Lok Leipzig (Erster der Regionalliga Nordost) und dem SC Verl (profitierte als Zweiter der Regionalliga West vom Aufstiegsverzicht des erstplatzierten SV Rödinghausen): Im Hinspiel am Donnerstag hatten sich die beiden Teams im Leipziger Bruno-Plache-Stadion mit einem 2:2-Unentschieden getrennt; das Rückspiel wird am Dienstag, 30. Juni um 16 Uhr in der Bielefelder Schüco-Arena angepfiffen.

Die Verantwortlichen von Türkgücü München, dessen Heimspielstätte zunächst die Bezirkssportanlage Heinrich-Wieland-Straße nahe dem Ostpark war, ehe sie in der Bayernliga und in der Regionalliga-Hinrunde im Sportpark des SV Heimstetten spielten, meldeten als „uneingeschränkt verfügbare Spielstätte“ für ihre Drittliga-Heimspiele die „Flyeralarm-Arena“ des Drittligisten Würzburger Kickers. „Der Aufsteiger aus der Regionalliga Bayern will und kann auch Partien im Münchner Olympiastadion sowie im Grünwalder Stadion austragen. Voraussetzung dafür ist im Falle des Olympiastadions allerdings, dass die Spielstätte bis dahin die Vorgaben für die Dritte Liga erfüllt“, hieß es in der Mitteilung, in der die DFB-Offiziellen präzisierten: „Im Grünwalder Stadion kann Türkgücü nur an Terminen spielen, mit denen das vertraglich festgelegte Spieltagsformat der Dritten Liga gewahrt bleibt“. Im Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße, in dem auch die Drittligisten TSV 1860 München und FC Bayern München II spielen, sollte das Türkgücü-Team schon im Frühjahr spielen, wozu es wegen der Corona-Pandemie jedoch nicht mehr kam. Die Nutzung des Olympiastadions genehmigte die Stadt München „für bis zu acht Heimspiele“. Die Würzburger Flyeralarm-Arena ist etwa 280 (!) Auto-Kilometer von der Anlage in Heimstetten entfernt.

Nicht ganz so weit sind die Entfernungen zu den Ausweichstandorten, die auch die Verantwortlichen des Neulings 1. FC Saarbrücken sowie die der beiden Aufstiegsanwärter Lok Leipzig und SC Verl benannten. Sollten die dortigen Heimspielstätten zum Start der Saison 2020/2021 nicht die Drittliga-Voraussetzungen erfüllen, würden die Saarländer, die zuletzt bereits aus dem heimischen, im Umbau befindlichen Ludwigsparkstadion in das Hermann-Neuberger-Stadion in Völklingen auswichen (13 Kilometer entfernt), übergangsweise in der „PSD Bank Arena“ am Bornheimer Hang in Frankfurt (Heimspielstätte des bisherigen Regionalliga-Südwest-Rivalen FSV Frankfurt) antreten (Entfernung: 190 Kilometer). Die Verler würden im Falle des Aufstiegs aus dem heimischen Stadion an der Poststraße, das zuletzt auch „Sportclub-Arena“ genannt wurde, in die nur 26 Kilometer entfernte „Benteler-Arena“ des Erstliga-Absteigers SC Paderborn 07 umziehen. Unverändert ist die Situation beim KFC Uerdingen 05. Die Krefelder werden in der Saison 2020/2021 erneut die „Merkur Spiel-Arena“ des Bundesliga-Absteigers Fortuna Düsseldorf nutzen, da das heimische Grotenburg-Stadion für Begegnungen der Dritten Liga weiterhin nicht geeignet ist. Die Krefelder müssen somit rund 16 Auto-Kilometer Entfernung überbrücken.

In der DFB-Mitteilung hieß es in Bezug auf die Ausweichspielstätten: „Für den Fall, dass zu Beginn der neuen Saison weiterhin keine Zuschauer oder nur sehr eingeschränkt bei den Spielen erlaubt sind, besteht für Klubs mit Ausweichspielstätten die Möglichkeit, einen Ausnahmeantrag zu stellen, um für diese Zeit gegebenenfalls doch am heimischen Standort spielen zu können. Dies ist allerdings nur dann denkbar, wenn das betreffende Stadion ausschließlich zuschauerrelevante Anforderungen wie beispielsweise die geforderten Platzkapazitäten für die Dritte Liga (mindestens 10.001 Personen) unterschreitet. Die sonstigen Vorgaben müssen weiterhin erfüllt sein.“

Zudem teilten die DFB-Offiziellen mit: „Im Zulassungsverfahren überprüft der DFB die wirtschaftliche und technisch-organisatorische Leistungsfähigkeit der Vereine – ähnlich des Lizenzierungsverfahrens der Deutschen Fußball-Liga für die Bundesliga und Zweite Bundesliga. Das Zulassungsverfahren soll einen ordnungsgemäßen und einer Profispielklasse angemessenen Ablauf der Saison im finanziellen und technisch-organisatorischen Bereich gewährleisten. Eine Zulassungsverweigerung aufgrund nicht nachgewiesener wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit war in diesem Jahr ausgeschlossen. Eine entsprechende Lockerung hatte das DFB-Präsidium am 8. April im Zuge der Corona-Krise für die Dritte Liga und die Flyeralarm-Frauen-Bundesliga beschlossen. Die zuvor gültigen Bestimmungen werden mit Beginn des Zulassungsverfahrens für die Saison 2021/2022 wieder vollständig in Kraft treten.“

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