
Ein „Jetset-Leben“ führte in den vergangenen Monaten Dirk Kahl. Nachdem sein berufliches Pensum im November 2018 angestiegen war, hätte er „immer häufiger vom Flughafen direkt zum Training oder zum Spiel fahren müssen“, berichtete der Noch-Coach des West-Bezirksligisten SC Pinneberg. Deshalb sei es ihm „kaum noch möglich gewesen, Trainingsinhalte zu gestalten“, weshalb er immer mehr Verantwortung an seinen Co-Trainer Björn Schiller übertragen musste: „Ihm bin ich zu großem Dank verpflichtet.“ Jedoch herrschte bei Kahl „eine große Unzufriedenheit mit dieser Situation“, weshalb er sich im Frühjahr „schweren Herzens“ dazu entschied, mit dem Saisonende aufzuhören (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). „Dieser Schritt ist mir sehr schwergefallen, zumal ich eigentlich schon meine Zusage für die kommende Saison gegeben hatte“, erklärte Dirk Kahl, der mit seiner Ankündigung auch Manager Arno Braeger „sehr überraschte“.
Seinen Schritt erklärte Kahl im Gespräch mit SportNord noch einmal wie folgt: „Ich habe in den vergangenen Wochen und Monaten immer mehr unter einer beruflichen Überbelastung gelitten – deshalb musste ich jetzt die Reißleine ziehen.“ Und ein Kürzertreten sei ihm eben „nicht im Beruf, mit dem ich mein Geld verdiene, sondern nur im Hobby Fußball möglich“, ergänzte Kahl. Der Abschied vom SCP, das betonte der in Wedel lebende Kahl, falle ihm „sehr schwer“, da ihm neben der Mannschaft „auch die vielen Ehrenamtlichen, die diesen Verein unterstützten, sehr ans Herz gewachsen seien“. Hiermit meinte Kahl vor allem die Verantwortlichen des Klubheims: „Sie haben mir immer wieder mit viel Liebe etwas zum Essen gekocht und sind für mich wie eine zweite Familie geworden.“ Deshalb versprach Kahl auch, dass er über den Sommer hinaus „sicher noch häufiger an die Raa kommen und etwas essen“ werde.
Abschließend wollte Kahl die Sorge einiger SCP-Verantwortlicher, er könne in der kommenden Saison ein anderes Team übernehmen, noch einmal entkräften: „Ich werde definitiv im Sommer eine Fußball-Pause einlegen und in der nächsten Serie keine Mannschaft betreuen.“ Wenn er irgendwann einmal wieder ein Traineramt übernehmen würde, müsste sich zuvor etwas an seiner beruflichen Situation ändern: „Ich habe in den vergangenen Jahren immer die Gegner beobachtet, was mir jetzt schon seit Oktober 2018 nicht mehr möglich war – und wenn ich etwas mache, dann auch zu hundert Prozent“, erklärte Kahl abschließend.