
„Überragend!“ Mit diesem Wort umschrieb Cemil Yavas, Liga-Manager des TuS Osdorf, das nun zu Ende gehende Jahr für seinen Verein. „Wir haben uns phasenweise ein bisschen so gefühlt, als wären wir in einem Märchen“, ergänzte Yavas, der mit dem TuS im Mai Geschichte geschrieben und erstmals überhaupt den Aufstieg in die Oberliga Hamburg geschafft hatte (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link).
Dort lief es für die Osdorfer dann ein bisschen so wie für den SV Curslack-Neuengamme in dessen Premieren-Saison in Hamburgs höchster Spielklasse: Aus den ersten vier Partien wurde nur ein Punkt geholt und nach sieben Spieltagen war der Aufsteiger noch immer sieglos, ehe am 16. September mit einem 2:0 gegen den BSV Buxtehude endlich der erste „Dreier“ in der Oberliga eingefahren wurde. „Am Anfang hatten wir gewisse Probleme, aber dann ist es umso besser gelaufen“, frohlockte Yavas. Dass schon vor der letzten Partie des Jahres, dem 2:0-Sieg im Nachholspiel gegen den VfL Pinneberg, feststand, dass die Osdorfer auf einem Nichtabstiegsplatz überwintern, erfüllte Yavas „mit großer Freude“. Das Weihnachtsfest und den Jahreswechsel verbringen die Osdorfer nun als Tabellen-Elfter und mit fünf Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone. Außerdem stehen sie im Oddset-Pokal im Achtelfinale.
„Darauf können wir wirklich stolz sein“, so Yavas, der betonte, dass „jeder Einzelne“ seinen Teil zu den Erfolgen beigetragen habe: „Unsere Trainer haben ganze Arbeit geleistet, aber unsere Spieler haben auch voll mitgezogen, wodurch wir auch einigen Verletzungsproblemen trotzen konnten.“ Ein weiterer Pluspunkt der Osdorfer sind die treuen Zuschauer: Im Hamburger Westen ist es „in“, freitagabends die TuS-Heimspiele am Blomkamp zu besuchen. „Der Publikums-Zuspruch ist unglaublich“, sagte Yavas mit Verweis darauf, dass der Neuling nach Altona 93 den zweithöchsten Zuschauerschnitt der Liga hat. Als Zielsetzung für das Frühjahr 2017 gab Yavas aus, dass „der Klassenerhalt so schnell wie möglich perfekt gemacht werden“ solle. Nur, wenn der Ligaverbleib frühzeitig gesichert werden sollte, würden sich die TuS-Verantwortlichen eventuell ein neues Ziel ‒ beispielsweise einen einstelligen Tabellenplatz ‒ setzen.
In der Winterpause gibt es einige personelle Veränderungen am Blomkamp. Bereits sicher ist, dass Eddy Morton Enderle, Rene Massoud und Sven Müller den TuS im Winter verlassen. Enderle schließt sich Rasensport Uetersen II (B-Kreisklasse 5) an. „Er hat zuletzt unter Verletzungspech gelitten und möchte im Frühjahr aus privaten Gründen etwas kürzer treten“, so Yavas, der dem Mittelfeldspieler aber alle Türen für eine Rückkehr offen hält: „Vielleicht kommen wir im Sommer im Hinblick auf die kommende Saison 2017/2018 wieder zusammen.“ Im Gegenzug wechselt Torwart Patrick Hartmann (20), der beim Nord-Regionalligisten FC Eintracht Norderstedt in der Hierarchie zuletzt nur noch Keeper Nummer drei war, an den Blomkamp. Und er wird nicht der letzte Winter-Neuzugang bleiben: „Wir wollen uns noch in allen Mannschaftsteilen verstärken und haben schon mit einigen interessanten Spielern gesprochen“, so Yavas, der diesbezüglich aber „noch keine Namen verraten“ wollte.