Bezirksliga Süd: Der HTB darf wieder hoffen


Eine bisher mittelmäßige Rückrunde, in der sechs Siegen aktuell drei Unentschieden und vier Niederlagen gegenüberstehen, könnte für den Harburger TB doch noch ein gutes Ende nehmen. Das Turnerbund-Team, das die erste Halbserie noch als unangefochtener Spitzenreiter abgeschlossen hatte, schlug nämlich am Freitagabend Dersimspor II mit 5:2. Und weil am Sonntag der FTSV Altenwerder das Topspiel bei Juventude mit 0:5 verlor, kann der HTB nun wieder aus eigener Kraft Vizemeister werden.

Aber der Reihe nach: Gegen die Dersimspor-Reserve taten sich die Harburger zunächst schwer, wie es auf ihrer facebook-Seite hieß: „Nach einigen vergebenen Großchancen“ setzte Tunahan Polat dann mit einem Traumpass Stefan Sawiel in Szene, der sich das Spielgerät erlief und Gäste-Keeper Dalibor Petrovic zum 1:0 überwand (16. Minute). „Wir sind weiter die Mannschaft mit den meisten Spielanteilen, doch wir fangen uns einen Konter nach dem anderen ein“, analysierten die HTB-Verantwortlichen via facebook, wo sie das 1:1, das Aron Gyau Pauels nach einem Querpass erzielte (26.), eine „gerechte Bestrafung“ nannten. In der Folge vergaben die Hausherren noch einige gute Chancen, so dass beim Stand von 1:1 die Seiten gewechselt wurden. Klar war: Mit diesem Resultat als Endergebnis hätte der HTB keine Chance mehr auf die Vizemeisterschaft gehabt.

HTB-Trainer Nabil Toumi sei „nicht zufrieden mit der Laufleistung der Mannschaft“ gewesen und habe „eine höhere Intensität“ gefordert, hieß es auf der facebook-Seite der Harburger, die sich tatsächlich leicht steigerten. So behauptete sich Lefteris Solomou auf der linken Seite gegen mehrere Dersimspor-Akteure und flanke in die Mitte, wo Kerim Eken zum 2:1 einköpfte (53.). Und nun baute die Heim-Elf ihre Führung, anders als im ersten Durchgang, zügig aus: Nach einem Polat-Freistoß gelang Yasin Aytekin das 3:1 (60.), ehe der frühere Dersimspor-Spieler Onur Capan den Ball berührte, dann mit Petrovic zusammenprallte und „Elfmeter“ reklamierte, während das Spielgerät ins Tor rollte (70.), was die HTB-Offiziellen „eine kuriose Szene“ nannten.

Die Gäste schlugen zwar nur selten den Weg in den gegnerischen Strafraum ein ‒ wenn, dann waren sie aber gefährlich. Erst konnte HTB-Torwart Murat Bakir einen Schuss noch abwehren, doch der Nachschuss von Mahmood Msto zappelte zum 4:2 im Netz (73.). Eng wurde es allerdings nicht mehr, stattdessen legten die Harburger noch ein fünftes Tor nach, als Sawiel einen Querpass von Onur Capan zum 5:2-Endstand veredelte (90.). „Insgesamt ein Spiel mit einer geringen Laufleistung auf beiden Seiten. Wir konnten den Ball besser laufen lassen, womit wir den Gegner zum Laufen gezwungen haben. Die Räume waren dadurch reichlich vorhanden, womit das Ergebnis auch gerechtfertigt ist“, lautete via facebook das Fazit der HTB-Verantwortlichen.

Klar ist nun: Gewinnt der HTB am Sonntag, 21. Mai beim FC Teutonia 05 II, zieht er an Altenwerder, das am letzten Spieltag spielfrei hat, vorbei und ist Vizemeister. Aber würde dies auch zum Aufstieg in die Landesliga genügen?

Mit dann 58 Punkten aus 28 Partien kämen die Harburger auf einen Punktequotienten von 2,07. Damit wären sie stand jetzt gleichauf mit TBS Pinneberg, das mit diesem Quotienten zurzeit den zweitbesten Wert aller vier Zweitplatzierten in der Bezirksliga hat. Aber: Gewinnt TBS seine letzte Partie gegen den SV Rugenbergen II, hätten die Kreisstädter einen besseren Quotienten von 2,1 und ist hinter dem SV Bergstedt (aktuell 2,24) sicher der zweitbeste Vizemeister. Der SC Vier- und Marschlande, der die Ost-Staffel als Zweiter abschließt und dort nicht mehr punkten kann, da er am letzten Spieltag spielfrei hat, kommt auf einen Quotienten von 2,04. Daraus folgt, dass der HTB sehr wahrscheinlich der drittbeste Vizemeister wäre ‒ was nur zum Aufstieg in die Landesliga reichen würde, der FC St. Pauli II den Klassenerhalt in der Regionalliga Nord schafft und Altona 93 in die Regionalliga aufsteigt.

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