Aktuell: Fürstenberg favorisiert Hinrunden-Wertung


Sein Restaurant Mühlenstein, mit dem er bei den drei letzten Auflagen des Hallenturniers des Wedeler TSV als Namenssponsor auftrat, musste Marcus Fürstenberg wegen der Verfügungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie schließen – das Wedeler Gasthaus bietet nun einen Liefer- und Abholservice an. Restaurant-Besitzer Fürstenberg muss zudem in seiner Rolle als Fußballtrainer große Einschränkungen hinnehmen: „Natürlich vermisse ich meine Jungs“, erklärte der Coach des Hammonia-Landesligisten SSV Rantzau: „Neben den Übungseinheiten fehlt auch der menschliche Austausch – das können auch Telefonate und geschriebene Nachrichten nicht ersetzen.“

Der 46-Jährige, der das Traineramt in der Düsterlohe vor gut zwei Jahren übernommen und das SSV-Team auf Anhieb zum Aufstieg in die Landesliga geführt hatte, macht sich viele Gedanken darüber, wie es nun weitergehen könnte. „Niemand von uns kann in die Glaskugel schauen – aber ich glaube und fürchte, dass die Saison beendet ist. Als Gastronom rechne ich damit, dass ich in meinem Restaurant vielleicht in drei Monaten in der Außengastronomie wieder etwas anbieten kann. Größere Menschenansammlungen in geschlossenen Räumen und Sportveranstaltungen dürften dagegen, wie ich befürchte, erst zum Ende der Schulsommerferien hin wieder ein Thema werden, sofern die Regierung weiter dafür sorgen will, dass sich das Coronavirus langsamer ausbreitet.“ In Bezug auf das Virus fügte Fürstenberg hinzu: „Es heißt, dass 70 Prozent der Bevölkerung die Krankheit bekommen. Von den 80 Millionen in Deutschland lebenden Menschen gehören etwa 20 Prozent zu der alters- oder krankheitsbedingt gefährdeten Gruppe. Wenn nur zehn Millionen Menschen in das Krankenhaus müssen und Beatmungsgeräte benötigen, kann man sich vorstellen, vor was für Herausforderungen unser Land steht – und dass ein Ende der derzeitigen Auszeit Ende April einfach unrealistisch ist. Ich möchte diesbezüglich keinesfalls pessimistisch sein, aber eben realistisch.“

Auf die Frage, wie seiner Meinung nach die Auf- und Abstiegsfrage im Falle eines Saisonabbruches geregelt werden könnte, entgegnete Fürstenberg: „Ich fände es am Fairsten, wenn die Hinrunden-Wertung als Abschlussklassement verwendet wird: Dann hat jede Mannschaft einmal gegen jeden Gegner gespielt. Die Teams, die Gas gegeben und viel getan haben, würden dann mit einem Aufstieg belohnt werden – und die Mannschaften, die hinten stehen, müssten dann eben absteigen. Das wäre auf jeden Fall besser, als die Saison komplett einzufrieren und in die kommende Serie mit derselben Klasseneinteilung zu starten, denn damit würden vor allem die derzeitigen Spitzenreiter sehr benachteiligt werden.“ Fürstenbergs Votum ist insofern als absolut unparteiisch einzustufen, als dass er mit seinen Barmstedtern in der Hammonia-Staffel aktuell Tabellen-Siebter ist: „Für uns geht nach oben und nach unten nichts mehr“, stellte der Coach treffend fest.

SportNord setzte Fürstenbergs Vorschlag in die Tat um: In den hierauf folgenden News finden sich nacheinander eine Einteilung der Oberliga Hamburg sowie der Landesliga-, Bezirksliga-, Kreisliga- und Kreisklassen-Staffeln für die kommende Saison 2020/2021, wie sie aussehen könnte, wenn die Hinrunden-Tabellen der aktuellen Serie zugleich die Abschlussklassements wären.

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