Aktuell: Moorburger TSV fordert Kunstrasenplatz


Während auf der Elbinsel Wilhelmsburg zeitnah drei neue Kunstrasenplätze geschaffen werden, blieb der Wunsch der Verantwortlichen des Moorburger TSV auf eine Umwandlung ihres Rasenplatzes in ein künstliches Grün wieder einmal unerfüllt. Deshalb fanden sie nun in einem offenen Brief klare Worte und wiesen nochmals auf die Problematik hin, dass ihre Sportanlage am Moorburger Elbdeich unter Maulwurfbefall leidet. Der MTSV nimmt aktuell mit sechs Mannschaften am Spielbetrieb teil. Neben dem Herren-Team – Tabellen-Zehnter der B-Kreisklasse 2 – handelt es sich dabei um eine Ü60-, eine Ü50-, eine Walking-Football-, eine A-Junioren- und eine D-Jugend-Mannschaft.

Hier der Wortlaut des offenen Briefes:

„Seit Jahren kämpfen wir, der Moorburger TSV, mit einem großen Problem: Unsere Sportanlage wird massiv durch Maulwurfbefall beschädigt. Da Maulwürfe unter Naturschutz stehen, stehen wir Woche für Woche vor neuen Herausforderungen. Unser Platz zerfällt durch die zahlreichen Löcher – und wir stehen mit diesem Problem alleine da! Trotz regelmäßiger Gespräche mit Verantwortlichen wird zwar viel versprochen, doch konkrete Hilfe bleibt aus. Es fühlt sich an, als würde man uns nicht ernst nehmen.

Wir sind ein traditionsreicher Verein, der seit 1897 besteht. In den letzten Jahren konnten wir wieder mehr Mannschaften aufstellen, was unsere positive Entwicklung zeigt. Umso mehr fragen wir uns: Nach welchen Kriterien werden Sportvereine in Hamburg gefördert? Wenn wir sehen, welche Anlagen andernorts erneuert werden, bleibt für uns unverständlich, warum wir immer wieder übergangen werden.

Wir nehmen vieles in Kauf: Eine schlechte Busanbindung, die Belastungen durch den Bau der A26 Ost – und dennoch finden unsere Anliegen kaum Gehör. Dabei leisten wir tagtäglich wertvolle Arbeit für die Gemeinschaft: Wir fördern Menschen aller Nationen, Geschlechter und Altersgruppen. Besonders stolz sind wir auf unsere Zusammenarbeit mit der JGH (Jugendgerichtshilfe), um jungen Menschen eine zweite Chance und Halt im Leben zu geben.

Trotz unseres Engagements setzt die Stadt Hamburg ihre Prioritäten anders. Dabei wächst der Hamburger Süden – insbesondere der Bezirk Harburg – rasant. Mit dem Zuzug vieler Familien muss auch die Sportinfrastruktur mitwachsen.

Unser Ziel ist klar: Wir fordern einen Kunstrasenplatz!

Eine moderne, witterungsbeständige Spielfläche wäre ein nachhaltiger Schritt, um unseren Spielbetrieb zu sichern, die Verletzungsgefahr zu reduzieren und weiterhin eine Anlaufstelle für den Sport und die Gemeinschaft zu bleiben.

Wir fordern die Stadt Hamburg auf, endlich zu handeln – für den Sport, für die Jugend, für den Harburger Raum!“

(Johannes Speckner)

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