(Foto-Credit: Johannes Speckner)
Der Bremer Fußball-Verband hat für das Wochenende vom 8. bis zum 10. März für alle Punkt-, Pokal und Freundschaftsspiele ab der D-Jugend aufwärts ein Austragungsverbot ausgesprochen, nachdem es am Vorwochenende bei gleich drei Partien zu unschönen Vorfällen kam. Eine davon war am vergangenen Freitag, 1. März das Topspiel der Kreisliga B zwischen FUMS United (Spitzenreiter mit 46 Punkten) und dem Bremer SV II (dritter Platz/40 Zähler), das mit 3:3 endete, ehe es nach dem Abpfiff Gewalt-Exzesse gab.
Hier der Wortlaut der Mitteilung der BFV-Verantwortlichen:
„Der Bremer Fußball-Verband (BFV) hat für das kommende Wochenende (08. bis 10. März) für alle Punkt-, Pokal- und Freundschaftsspiele in seiner Zuständigkeit ab der D-Jugend aufwärts ein Spielverbot ausgesprochen. Dies beschloss der BFV-Vorstand am Abend auf einer außerordentlichen Sitzung.
Grund für die Generalabsage ist die zuletzt hohe Anzahl an Vorfällen auf den Sportplätzen im Verbandsgebiet. Der BFV setzt mit der Absetzung ein klares Zeichen gegen Gewalt, Hass und Diskriminierung in seinen Spielklassen.
Allein am vergangenen Wochenende gab es mehrere schwere Vorfälle, die dem Verband gemeldet wurden. So kam es nach einem Herrenspiel zu einer Rudelbildung, in deren Verlauf es unter anderem zu Tritten gegen den Kopf und zum Ziehen eines Messers kam. In einem Spiel der C-Jugend liefen drei Zuschauer auf das Spielfeld und wollten auf einen Spieler der Gastmannschaft losgehen. Nur durch das beherzte Eingreifen des Heimvereins ist es hier nicht zu einer Eskalation gekommen. Schließlich kam es im Rahmen einer Partie der Ü 32-Alt-Senioren zu diskriminierenden Äußerungen und Gewaltandrohungen gegenüber dem Schiedsrichter.
„Am vergangenen Wochenende wurde ein neuer, trauriger Höhepunkt bei der Qualität der Vorfälle auf unseren Sportplätzen erreicht. Wir sind nicht bereit, diesen Zustand weiter hinzunehmen. Mit diesem spielfreien Wochenende hoffen wir, noch stärker für das Thema sensibilisieren zu können, damit Gewalt und Diskriminierung von niemandem im Sport geduldet, sondern klar ausgegrenzt werden. Darüber hinaus arbeiten wir bereits an gegebenenfalls notwendig werdenden Folgemaßnahmen“, sagt BFV-Präsident Patrick von Haacke zur Entscheidung des Vorstands und ergänzt: „Uns ist bewusst, dass wir mit der Generalabsage auch viele Fußballerinnen und Fußballer treffen, die sich Woche für Woche fair und sportlich miteinander messen. Doch genau auch diese benötigen wir im gemeinsamen Schulterschluss gegen Gewalt und Diskriminierung.“
Die abgesetzten Spiele werden zu einem späteren Zeitpunkt der Saison nachgeholt. Die genauen Termine stehen noch nicht fest. Überregionale Spiele sind nicht betroffen.“
(Johannes Speckner)
