
Lang, lang ist es her: Am 17. April 2017 hatte die TuS Dassendorf letztmals eine Partie im Pokal-Wettbewerb des Hamburger Fußball-Verbandes verloren, nämlich mit 0:1 im damaligen Viertelfinale bei der SV Halstenbek-Rellingen (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Darauf folgten für den Klub vom Rande des Sachsenwalds zwei Oddset-Pokal-Siege. Einen Titel-Hattrick wird es allerdings nicht geben: Am Dienstagabend verloren die Dassendorfer in der Zweiten Runde des Lotto-Pokals, wie der Wettbewerb seit diesem Sommer heißt, überraschend mit 0:1 beim Bezirksliga-Ost-Neuling MSV Hamburg. Den Mümmelmannsbergern, die die vergangene Saison in der Kreisliga 3 mit 24 Siegen, fünf Unentschieden und nur einer Niederlage als souveräner Meister abgeschlossen hatten, gelang damit eine der größten Pokal-Überraschungen der vergangenen Jahre im HFV-Bereich.
Auf dem Kunstrasenplatz an der Kandinskyallee hätten die Dassendorfer „wie erwartet das Spiel gemacht“, hieß es auf der facebook-Seite des MSV-Teams, dessen Verantwortliche aber zufrieden feststellten: „Wir hatten zu jeder Zeit eine Antwort auf die Vorstöße der TuS.“ Die Hausherren standen hinten dicht zusammen setzten auf Konter, was auch aufging. In der ersten Halbzeit kamen sie so zu einem Lattenschuss – schließlich wurden die Seiten beim Stand von 0:0 gewechselt. „Ein sehr stolzer Trainer empfang uns in der Kabine zur Halbzeitansprache“, hieß es auf der facebook-Seite der Mümmelmannsberger.
Kurz nach der Pause ging der Außenseiter dann in Führung. Ein von MSV-Keeper Erik Buchmiller lang nach vorne geschlagener Ball zog ein Abstimmungsprobleme bei den Gästen nach sich: TuS-Torwart Christian Gruhne und seine Abwehrspieler waren sich nicht einig, was Almir Mesanovic nutzte, um mit einem Heber über Gruhne hinweg das 1:0 zu erzielen (48. Minute). Nach 70 Zeigerumdrehungen verletzte sich Schiedsrichter Thomas Anton Maziarz (vom FC Preußen Hamburg) und konnte, trotz Behandlung, die Spielleitung nicht fortsetzen. Nach einer zehnminütigen Unterbrechung, die TuS-Trainer Jean-Pierre Richter natürlich noch einmal dafür nutzte, seinen Schützlingen Anweisungen mit auf den Weg zu geben, ging es weiter.
„Wir verwalteten das 1:0, 15 Minuten Nachspielzeit, die sich anfühlten wie ein ganzes Spiel“, hieß es auf der facebook-Seite des MSV-Teams. Kurz vor Ultimo hätte sich der Favorit beinahe mit dem 1:1-Ausgleich in die Verlängerung gerettet, doch Buchmiller kratzte einen Ball soeben noch von der Torlinie. „Endlich pfiff der Schiri das Spiel nach einer gefühlten Ewigkeit ab. Die Freude war riesig. Unglaublich. Nicht zu fassen: Wir gewinnen mit 1:0 gegen den letztjährigen Oddset-Pokal-Sieger und DFB-Pokal-Teilnehmer – Pokalsiegerbesieger“, frohlockten die MSV-Verantwortlichen via facebook.
Die TuS-Verantwortlichen zeigten sich als faire Verlierer. Nachdem sie ihre Träume vom Titel-Hattrick im Hamburger Pokal begraben mussten, erklärten sie auf ihrer facebook-Seite: „Glückwunsch MSV Hamburg! Eine tolle kämpferische Leistung gepaart mit ganz, ganz viel Leidenschaft!“