„Richtig gerührt“ war Marc Zippel, Trainer des VfL Pinneberg, als ihm Dominik Füßmann am Sonnabend 80 Euro überreichte. Dieses Geld hatte der VfL-Kapitän zuvor eingesammelt und es war die Beteiligung der Mannschaft an einem Präsentkorb, den Marc Zippel kurz zuvor auf eigene Rechnung gekauft hatte, um ihn Peter Langenberg zu schenken. „Unserem Betreuer geht es gesundheitlich momentan nicht so gut“, erklärte Marc Zippel, der zuvor schon beim SC Teutonia 10 sowie SC Egenbüttel mit Langenberg zusammengearbeitet hatte und erfreut feststellte: „Dass sich die Spieler an dem Geschenk beteiligten, zeigt den Zusammenhalt in unserer Mannschaft.“
Diese wusste am Sonnabend auch sportlich zu überzeugen, als sie ihr erstes Testspiel nach der ewig anmutenden Zwangspause aufgrund der Corona-Beschränkungen gegen den Niendorfer TSV IV (Kreisliga 2) mit 6:0 gewann. „Die Niendorfer haben eine sympathische Mannschaft mit vielen guten Spielern“, wusste Marc Zippel noch aus seiner Zeit beim VSK Blau-Weiss Ellas, für den es vom Herbst 2017 bis zum April 2019 im Liga-Alltag viermal in Folge ein Unentschieden gegen die NTSV-Vierte gegeben hatte. Im VfL-Stadion 1 besaßen die Pinneberger nun von Beginn an klare Vorteile, was nicht nur daran lag, dass sie zwei Spielklassen über den Niendorfern um Punkte kämpfen – sondern auch daran, dass sie schon länger und im normalen Umfang wieder trainieren dürfen, was der NTSV-Vierten vom rot-grünen Hamburger Senat noch immer nicht gestattet wurde (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link).
Nach mehreren von der Heim-Elf vergebenen Chancen war es in der 28. Minute mit Lennart Lux einer der diesjährigen Neuzugänge, der links an NTSV-Torwart Philipp Tschersich vorbeizog und traf. Wiederum Lux, Dimitrios Kokaridas und Kenneth Schuster verpassten es, für eine höhere Pausen-Führung zu sorgen. Kurz vor dem Seitenwechsel hätten die Gäste beinahe ausgeglichen, als Shadab Rahimi nach einem Eckstoß von rechts relativ frei zum Schuss kam, den halbhoch heransegelnden Ball aber über die Latte jagte (43.). Dem zweiten Durchgang drückte dann Ramy Mansour seinen Stempel auf: Am Freitag hatte er noch angekündigt, verletzungsbedingt passen zu müssen, diese Sichtweise aber am Sonnabend revidiert. „Er hat darum gebeten, dass ich ihn doch mit in den Kader nehme, und dann gleich dreimal getroffen“, stellte Marc Zippel begeistert fest.
Neben Mansour, der in der 47., 55. und 83. Minute erfolgreich war, trugen sich auch noch der ebenfalls eingewechselte Kevin Beyer (64.) sowie Finn Johannsen (87.) in die Torschützenliste ein. Das Ergebnis war Marc Zippel an diesem Tag zwar „überhaupt nicht wichtig“, und er wollte es angesichts des Zwei-Klassen-Unterschieds „auch nicht überbewerten“.