
Die Verantwortlichen des Landesfußballverbandes Mecklenburg-Vorpommern haben am Donnerstag beschlossen, die Saison 2019/2020 zum 30. Juni auslaufen zu lassen, ohne dass bis dahin weitere Liga-Spiele stattfinden. Über die Auf- und Abstiegsfrage werde, wie es in einer Pressemitteilung des LVM hieß, am Mittwoch, 27. Mai entschieden. Eine Annullierung der Spielzeit schlossen die Verbandsverantwortlichen aber bereits aus.
Eine ganz ähnliche Regelung hatte am 27. April bereits das Präsidium des Schleswig-Holsteinischen Fußball-Verbandes gefunden, das nun am Sonnabend, 9. Mai über die Wertung in seinen Amateur-Spielklassen entscheiden will (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Die Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern führt der FC Anker Wismar mit einem Punkt Vorsprung auf den Rostocker FC an; Rang-Dritter ist mit vier Zählern Rückstand auf das Anker-Team der 1. FC Neubrandenburg 04. In den beiden Landesligen liegen aktuell der FC Schönberg 95 (in der West-Staffel klar vor dem FSV Bentwisch) und der FSV 1919 Malchin (in der Ost-Staffel knapp vor dem SV Waren 09) vorne.
Hier der Wortlaut der Mitteilung des Landesfußballverbandes Mecklenburg-Vorpommern:
„Die Fußball-Saison in Mecklenburg-Vorpommern ist vorzeitig beendet - Keine Annullierung
Der Landesfußballverband Mecklenburg-Vorpommern (LFV) wird die Saison 2019/2020 zum offiziellen Spieljahresende am 30. Juni 2020 regulär auslaufen lassen. Dies hat der LFV am Donnerstagabend auf einer außerordentlichen erweiterten Vorstandssitzung gemeinsam mit den sechs zugehörigen Kreisfußball- beziehungsweise Fußballverbänden (KFV) beschlossen. Aufgrund der derzeit gültigen Beschränkungen seitens der zuständigen Behörden hinsichtlich der Corona-Pandemie – unter anderem sind Großveranstaltungen bis einschließlich 31. August 2020 untersagt – werden bis zu diesem Zeitpunkt keine weiteren Pflicht- und Freundschaftsspiele mehr ausgetragen. Die Saison 2019/2020 ist somit vorzeitig beendet. Eine Ausnahme bildet der Landespokalwettbewerb der Herren um dem Lübzer-Pils-Cup. Hier behält sich der LFV eine sportliche Durchführung der verbleibenden Partien unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausdrücklich vor.
Der noch zu bestimmende Umgang mit der Wertung der bisherigen Saisonergebnisse in allen Spiel- und Altersklassen (zum Beispiel Auf- und Abstiegsregelung) sowie die Erarbeitung von möglichen Rahmenbedingungen für die nachfolgende Saison 2020/2021 obliegt den jeweils zuständigen Verbänden. Eine Entscheidung hierzu soll am 27. Mai in einer neuerlichen erweiterten Vorstandssitzung fallen. Dabei strebt der LFV gemeinsam mit den sechs Kreisverbänden eine möglichst einheitliche Lösung an. In diesem Zusammenhang wird eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Ulf Kuchel (Vorsitzender im LFV-Spielausschuss) mögliche Szenarien erarbeiten. Einigkeit besteht schon jetzt darin, dass es keine komplette Annullierung der Saison 2019/2020 geben wird.
„Hinsichtlich der zuletzt immer wiederkehrenden Frage, wie es nach der über Wochen währenden Aussetzung des Spielbetriebes mit der aktuellen Spielzeit weitergehen soll, haben die Vereine nun eine klare Entscheidung. Hiermit hat der erweiterte Vorstand des LFV, an der die Kreisverbände stimmberechtigt beteiligt waren, die Grundlage für aktuelle und kommende Planungsvorhaben aller an den Fußballspielen beteiligten Vereine und deren aktive und passive Mitglieder geschaffen. Dabei möchte ich festhalten, dass wir den Beschluss für alle Alters- und Spielklassen des Fußballsports auf Landes- und Kreisebene zeitnah im Sinne des deutlichen Votums der Vereine, welches uns durch die Onlinebefragung vorlag, getroffen haben“, erklärt LFV-Präsident Joachim Masuch.
Hinsichtlich der weiteren geplanten Vorgehensweise fügt der 70-Jährige ergänzend hinzu: „Nunmehr gilt es, im Mai die Umsetzung dieses Entscheids vorzunehmen. Mit Unterstützung der gebildeten Arbeitsgruppe rückt die Wertung der Saison in den Fokus. Mit der Klarheit über den möglichen Auf- und Abstieg kann man dann auch in die Planungsphase für die neue Saison übergehen. Dabei müssen wir aber immer beachten, dass der LFV als auch die Kreisverbände weiterhin abhängig von den gültigen behördlichen Beschränkungen sind und darauf gegebenenfalls zeitnah zu reagieren ist. Wir befinden uns weiterhin inmitten einer Pandemie!“
LFV-Geschäftsführer und Leiter des Corona-Krisenstabs, Bastian Dankert, sagt: „In einer sehr schwierigen Situation ist der erste Schritt nun gemacht. Dabei richtet sich unser Dank an alle Beteiligten, die bis hierhin zielorientiert mitgewirkt haben. Jetzt gilt es, für die vorzeitig beendeten Wettbewerbe entsprechenden Lösungen zu finden, obgleich man es mit Sicherheit nicht jedem Recht machen kann. Es ist sehr bedauerlich, dass dies aus den bekannten Gründen fernab der gewohnten sportlichen Entscheidungsfindung auf den Fußballplätzen stattfinden muss. Aber dieser Weg ist mit der vorzeitigen Beendigung der Saison unumgänglich.“
Die Entscheidung zur vorzeitigen Beendigung der Saison 2019/2020 in Mecklenburg-Vorpommern entspricht dem mehrheitlichen Votum der Vereine in einer zuvor durchgeführten Online-Umfrage. Hier hatten sich 81 Prozent der im Spielbetrieb befindlichen Klubs für diesen Schritt ausgesprochen. Die Gesamtbeteiligung bei der Umfrage lag bei repräsentativen 72 Prozent.“