
Wird das 3:3 zum neuen Standard-Ergebnis des Niendorfer TSV? Nachdem das Team von NTSV-Trainer Ingo Glashoff bereits am vergangenen Freitag beim Oststeinbeker SV ein 3:3-Unentschieden erreichte, knöpfte es am Dienstagabend am heimischen Sachsenweg dem Regionalliga-Absteiger und Spitzenreiter FC St. Pauli II ebenfalls ein 3:3-Remis ab. Der Ex-St. Paulianer Tim Heysen (22.), Ole Natusch (47.) und Davide Pedroso-Bussu (55.) trafen dabei für die Niendorfer.
Aus dem neuen Standard-Ergebnis könnte aber noch ein kampfloser 3:0-Sieg für die Niendorfer werden: „Wir legen beim Hamburger Fußball-Verband Protest gegen die Spielwertung ein“, erklärte NTSV-Obmann Carsten Wittiber noch am Dienstagabend, kurz nach dem Abpfiff, gegenüber SportNord. Der Grund dafür: Verteidiger David Eybächer, den St. Pauli-Trainer Jörn Großkopf nach 61 Minuten für Vincent Wacker einwechselte, wird auf dem offiziellen Spielberichtsbogen nicht aufgeführt. Offenbar vergaßen die Verantwortlichen der Zweiten Mannschaft des Kiez-Klubs, nämlich Großkopf (einst auch Trainer in Niendorf), sein Co-Trainer Michael Richter, Obmann Hermann Klauck sowie die Offiziellen Eva Kalla und Olaf Schönsee, den 21-Jährigen Eybächer, der im Sommer 2010 vom Serien-Meister SC Victoria ans Millerntor gewechselt war, vor dem Anpfiff im digitalen Spielberichtsbogen einzutragen.
Im offiziellen DFB-Net, in dem die Spielberichtsbögen von der Oberliga bis zur Bezirksliga neuerdings nach dem Abpfiff stets veröffentlicht werden, werden bei St. Pauli II folgende sieben Ersatzspieler genannt: Edgar Zinn (Trikot-Nummer 22, Ersatz-Torwart), Kutay Keklikci (Trikot-Nummer 6), Kristof Kurczynski (7), Jannick Martens (10), Petar Filipovic (11), Christopher Braun (15) und Patrick Kraft (21). Eybächer, der die Nummer vier trug, wurde nicht aufgelistet. Der einzige Spieler-Wechsel, den Großkopf laut DFB-Net vornahm, war der von Kurczynski für Pierre Dominik Becken (46.). Fakt ist aber, dass Eybächer nach 61 Minuten für Wacker ins Spiel kam – und nur fünf Minuten später den 3:2-Anschlusstreffer der Gäste erzielte. So steht es auch auf der Internet-Seite von St. Pauli. Kurios: Schiedsrichter Thomas Kruse (vom TuS Hamburg) vermerkte im DFB-Net, dass St. Pauli-Kapitän Matthias Hinzmann (Trikot-Nummer 18) jenen zweiten Gäste-Treffer erzielte.
Gut möglich also, dass der HFV die Partie nun in einen 3:0-Sieg für die Niendorfer, die unter ihrem neuen Trainer Ingo Glashoff auch nach sieben Partien weiter ungeschlagen sind (sportlich gab es auf dem Platz drei Siege und vier Unentschieden), umwertet. Für die St. Pauli-Reserve wäre dies dann die zweite Niederlage in Folge, nachdem sie am vergangenen Sonntag eine 0:1-Heimpleite gegen den zweitplatzierten SV Curslack-Neuengamme erlitten hatte – und ihr Vorsprung auf jenen SCVN würde dann von acht auf sieben Punkte schmelzen. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass Linksverteidiger Davidson Drobo-Ampem (53.) und Stürmer Nils Pichinot (69.), die beide regelmäßig im Bundesliga-Kader des Kiez-Klubs mit trainieren, die beiden weiteren Gäste-Treffer am Sachsenweg erzielten und sich NTSV-Verteidiger Mike Griesch vor 400 Zuschauern wegen wiederholten Foulspiels noch die Gelb-Rote Karte einhandelte (88.).
(JSp)