
(Foto-Credit: Johannes Speckner)
Ein gutes Jahr ist es jetzt her, dass SportNord berichtete, dass der TuS Osdorf nach dem Abstieg aus der Oberliga Hamburg auf seinen Landesliga-Platz verzichten und stattdessen mit dem Bezirksliga-Platz seiner Zweitvertretung einen Neuanfang wagen würde – was von den Verantwortlichen in anderen Medien umgehend dementiert, letztlich aber doch genauso praktiziert wurde. Nun werden die Osdorfer nach einem Jahr ohne Reserve in der kommenden Saison wieder eine zweite Mannschaft melden.
Für den Neuaufbau, der in der untersten Liga, der B-Kreisklasse, erfolgen muss, ist ein alter Bekannter verantwortlich. Sven Chilcott (ehemals Rasmus), der einst am Blomkamp die A-Jugend in die Regionalliga geführt und anschließend die erste Mannschaft aus der Kreisklasse in die Bezirksliga geführt hatte, übernimmt das Traineramt. „Seit meinem Abschied habe ich den TuS nie aus den Augen verloren“, versicherte der 51-Jährige, der nach Stationen beim Nachbarn SV Osdorfer Born, SuS Waldenau, Bahrenfelder SV 19, SV Hörnerkirchen II und in der nun zu Ende gegangenen Saison den SC Pinneberg betreute.
Mit den SCP-Verantwortlichen hatte er schon im Herbst Gespräche über die Zukunft geführt und verriet: „Ich wäre sogar bereit gewesen, mit der Mannschaft in die B-Klasse zu gehen.“ Allerdings hatte er aufgrund privater Verpflichtungen darum gebeten, dass ein Verantwortlicher die Gespräche mit den Spielern führt: „Ich wollte, dass der Kader bis Ende Februar steht.“ Weil dies nicht geschah, orientierte Chilcott sich neu, betonte aber auch: „Ich gehe keinesfalls im Bösen beim SCP und bin sehr froh, dass wir den Klassenerhalt geschafft haben.“
Seiner zukünftigen Aufgabe in Osdorf, wohin er aus seinem Wohnort Westerhorn im Norden des Kreises Pinneberg rund 35 Minuten fährt blickt Chilcott „mit riesiger Vorfreude“ entgegen, wie er versicherte: „Wir haben in Osdorf den Luxus, dass in den nächsten Jahren immer eine A-Jugend hochkommt. Diese Talente sollen auch dann, wenn sie noch nicht sofort den Sprung in die Liga-Mannschaft schaffen, unbedingt im Verein gehalten werden – und deshalb sind die neuen zweiten Herren so wichtig.“
Zwischen der Erst- und Zweitvertretung solle es „eine enge Durchlässigkeit geben“, betonte Chilcott. Deshalb sei es auch „wichtig, dass wir so schnell wie möglich aufsteigen, um den Abstand von den beiden Teams zu verkürzen“, ergänzte der Trainer mit Blick darauf, dass die ersten Herren als Bezirksliga-Vizemeister mit dem zweitbesten Punkte-Quotienten noch darauf hoffen können, in die Landesliga aufzusteigen. Bernd Rasmus (63) übernimmt die Co-Trainer-Rolle und Chilcott freut sich auf die familiäre Zusammenarbeit: „Bei meinem Bruder weiß ich die Mannschaft auch dann, wenn ich es aufgrund von privaten Verpflichtungen mal nicht zum Training schaffen sollte, in guten Händen.“
(Johannes Speckner)