Bezirksliga West: Neu formierter SCN mit Trainerduo


Alles neu macht der Mai, heißt es. Dies gilt auch für den SC Nienstedten, der nach dem im Mai erfolgten Abstieg aus der Landesliga Hammonia für die kommende Saison in der Bezirksliga West ein fast komplett neues Team zusammen stellen musste: „In den letzten Tagen ging es drunter und drüber – wir mussten sehr viele Abgänge verkraften und haben sogar über einen Rückzug nachgedacht“, gab SCN-Obmann Nils Kuntze-Braack auf Nachfrage von SportNord zu.

Ein Verzicht auf den Platz in der Bezirksliga West ist aber im Quellental kein Thema: „Wir haben zunächst keine Erste Mannschaft zusammen bekommen, uns dann aber dafür entschieden, 14 Spieler aus unserer bisherigen Zweiten Mannschaft nach oben zu ziehen“, so Kuntze-Braack, der zukünftig auch Coach der neuen Ersten SCN-Mannschaft sein wird und erklärte: „Ich bilde zusammen mit Jörg Richard ein gleichberechtigtes Trainerduo!“ Richard (49), der von 2007 bis 2009 mit dem FC Alsterbrüder aus der Kreisklasse 5 in die Bezirksliga durchmarschierte (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), dort aber zuletzt in der Ost-Staffel den Klassenerhalt verpasste, war zuvor bereits als neuer SCN-Coach verpflichtet worden.

Wie kam es dazu, dass Kuntze-Braack, der bisher den SCN II in der Kreisliga 7 (zuletzt Platz elf) betreute, zukünftig beim Bezirksliga-Team verantwortlich ist? Kuntze-Braack dazu: „Die Lösung, 14 Spieler aus der Zweiten in die Erste Mannschaft hochzuziehen, hat nur funktioniert, weil ich mich bereit erklärt habe, gemeinsam mit meinen Spieler die Zusammenarbeit mit Richard einzugehen. Eigentlich wollten wir den gemeinsamen Weg in der Kreisliga weitergehen, aber im Sinne des Vereins haben wir uns für diese Variante entschieden. Ein großes Lob geht deshalb in Richtung der Spieler, die dieses Risiko mit uns eingehen. Sie haben mich geradezu bekniet, dass ich mit nach oben komme und in den Trainerstab der neuen Ersten Mannschaft gehe, sodass ich nicht ‚nein‘ sagen konnte und wollte!“

Momentan weilt Richard noch im Urlaub, so dass Kuntze-Braack derzeit alleine auf dem Trainingsplatz steht: „Wir haben leider noch keine Lösung für die Trainerfrage beim Reserve-Team gefunden, so dass knapp 30 Spieler auf dem Platz standen ... Aber dauerhaft können wir nicht 30 bis 40 Spieler bewegen!“ Und wie sieht zukünftig die Aufgaben-Verteilung zwischen den beiden SCN-Trainern aus? „Es wird so sein, dass Richard die Übungseinheiten und Mannschaftsansprachen leiten wird, während ich für die Kaderplanung und organisatorischen Dinge zuständig bin“, so Kuntze-Braack, der betonte: „Dann entscheiden wir gemeinsam, wer am Wochenende im Kader der Ersten Mannschaft ist und am Spieltag in der Start-Elf steht!“

Der SCN-Obmann weiß: „Einige Spieler, die aus der Zweiten Mannschaft nach oben gerückt sind, haben Angst, dass sie in der Bezirksliga abgeschossen werden – aber ich denke, von ihnen haben mehrere mindestens Bezirksliga-Niveau. Klar ist aber auch, dass es für uns nur über das Mannschaftsgefüge geht, das müssen wir hinkriegen ... Und wir werden dies auch schaffen, da die Jungs alle einen guten Charakter haben!“ Zu dem Thema, dass in diesem Sommer viele SCN-Spieler zum Nachbarn SV Blankenese, der in der Hammonia-Staffel als Tabellen-13. mit am Ende acht Punkten mehr als Nienstedten den Klassenerhalt schaffte, gingen, wollte Kuntze-Braack auf Nachfrage von SportNord „keinen Kommentar mehr abgeben“.

Ein Sonderlob von Kuntze-Braack erhielt dafür Stürmer Leonart Albino (20), der nicht nach Blankenese geht, obwohl er zuletzt sogar schon an der Waldesruh trainiert hatte. Nachdem klar war, dass Nienstedten ein Bezirksliga-Team meldet, hat auch Albino, der in der vergangenen Saison in 20 Landesliga-Spielen fünf Mal traf, seine Zusage gegeben: „Vor diesem charakterstarken Jungen ziehe ich meinen Hut, auf ihn bin ich stolz“, so Kuntze-Braack. Nach der Zielsetzung befragt, betonte der 42-Jährige abschließend: „Wir peilen den Klassenerhalt an, und wenn wir alle an einem Strang ziehen und uns als Mannschaft präsentieren, ist Platz acht bis zwölf in der Bezirksliga West für uns ein absolut realistisches Ziel!“

(JSp)

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