
Während die Deutsche Nationalmannschaft in Südafrika von Sieg zu Sieg eilt, fühlen sich die Fußballer des TuS Holstein Quickborn, die in der Landesliga Hammonia als Dritter zuletzt nur knapp den Aufstieg in die Oberliga Hamburg verpassten, wie in einem Schildbürgerstreich: Weil die Stadt Quickborn, mit der es in den letzten Jahren schon mehrmals Reibereien gab, den Rasen im Holsten-Stadion mit Brunnenwasser sprenkelte, sind Tore und Werbe-Banden nun gelb gefärbt!
„Das ist eine große Schweinerei, eine Sachbeschädigung“, ereiferte sich Uwe Langeloh von der unabhängigen Internet-Seite der Holstein-Fußballer gegenüber SportNord. Auf seiner Internet-Seite www.fussballimtusholstein.de hat Langeloh Fotos der „versifften Werbebanden und Tore“ veröffentlicht (siehe unten stehenden Link). Fraglich ist nun, wer für den Schaden aufkommt – die Verantwortlichen des TuS Holstein um den neuen Liga-Trainer Jens Uwe Meier (kam vom Segeberger Kreisligisten Fetihspor Kaltenkirchen) fürchten jedenfalls dass sich die Verhandlungen mit den Sponsoren, in denen es um Verträge für die neue Saison 2010/2011 geht, nun problematischer gestalten könnten: „Neben 22 Werbe-Banden ist auch die Anzeigentafel versifft“, schimpfte Langeloh.
In der Sonnabend-Ausgabe vom ‚Quickborner Tageblatt‘ erklärte Carsten Möller, zuständiger Fachbereichsleiter der Stadt Quickborn: „In der heutigen Zeit ist es nicht mehr angemessen, Rasenplätze mit Stadtwasser zu bewässern!“ Deshalb wurden Bohrungen durchgeführt und ein tiefer Brunnen gebaut, um das Stadion zukünftig kostensparend sprenkeln zu können. So weit, so gut – schließlich hat auch so mancher Großgrundstücksbesitzer in Schleswig-Holstein einen solchen Brunnen gebaut, um seinen Garten damit zu bewässern. „Das Problem ist aber, dass das Holsten-Stadion auf Moorgebiet gebaut wurde, und das hätte die Stadt wissen müssen“, so Langeloh, der betonte: „Eine Benachrichtigung über den Brunnenbau von der Stadt Quickborn an die Nutzer ist leider nicht erfolgt!“
Möller gab im ‚Tageblatt‘ zu: „Das Brunnenwasser ist eisenhaltiger als normales Leitungswasser!“ Und wie geht es nun weiter? „Wir suchen nach Lösungsmöglichkeiten“, so Möller, der dem Meier-Team noch mit auf den Weg gab: „Man kann auch auf gelbe Tore schießen!“ Hans-Georg Brinckmann, Stellvertretender Fußball-Spartenleiter des TuS Holstein, sagte aber in derselben Zeitung: „Die Stadt als Vermieter hätte Vorsichtsmaßnahmen treffen müssen!“ Brinckmann bezifferte den entstandenen Schaden auf 15.000 bis 18.000 Euro. Anstatt nun wieder Leitungswasser in Trinkwasser-Qualität zu verwenden, erwägt die Stadt Quickborn angeblich den Einsatz einer Chemikalie, die dafür sorgen soll, dass es keine Verfärbungen mehr gibt, wenn das Brunnenwasser auf Banden und Tore spritzt.
Langeloh stellte klar: „Unsere Werbe-Banden wurden bisher immer hervorragend gepflegt und zu Saison-Beginn stets gereinigt und auf Vordermann gebracht!“ Nun dürfte ein deutlicher Mehraufwand nötig sein, um neben den Werbe-Banden auch die Tore, die Anzeigentafel und die Eckfahnen wieder zu reinigen. Immerhin bleiben dafür noch vier Wochen Zeit, bevor die Holsteiner am Sonntag, 1. August, im Rahmen des ersten Landesliga-Spieltages um 14 Uhr zum Pinneberger Kreis-Derby den Oberliga-Absteiger TSV Uetersen empfangen. Die TuS-Reserve, die zuletzt nach nur einem Jahr wieder aus der Kreisliga 8 abstieg, trifft am selben Tag bereits um 11.30 Uhr zum Auftakt der Kreisklasse 4 auf den Tangstedter SV II.
(JSp)