
Im Rahmen des 24. Spieltages der B-Kreisklasse 1 hatte Adil ohnehin spielfrei, weil sich die FTSV Lorbeer Rothenburgsort II, der eigentliche Gegner von Adil, im Februar zurückgezogen hatte (SportNord berichtete). Ob der Adil e. V., der eigentlich am kommenden Sonntag, 14. April beim SV Wilhelmsburg IV antreten sollte, überhaupt noch einmal ein Punktspiel bestreiten wird, ist fraglich. Der HFV setzte diese Partie sowie die darauffolgenden mit Beteiligung des Adil-Teams nämlich ab.
Folgende Mitteilung veröffentlichte der HFV dazu:
„HFV-Präsidium trifft Entscheidungen zum Adil e.V.
Auf Grund der Erkenntnisse des Hamburger Verfassungsschutzes hat das Präsidium des Hamburger Fußball-Verbandes beschlossen, beim HFV-Sportgericht den Ausschluss des Vereins Adil e.V. aus dem HFV zu beantragen. Die Spiele des Vereins werden bis zur rechtlichen Entscheidung abgesetzt.“
Der Verein Adil nimmt in dieser Saison erstmals am Spielbetrieb teil und hat nur eine Liga-Mannschaft. Diese belegt in der B-Kreisklasse 1 aktuell mit 15 Punkten aus zwölf Partien den fünften Platz und kann auf den Aufstieg in die A-Kreisklasse hoffen. Zuletzt feierte das Adil-Team am 30. März einen kampflosen 3:0-Sieg gegen Zonguldakspor II.
Der Hamburger Sport-Bund, dem Adil seit dem Januar 2017 angehört, gab auf seiner Internet-Seite folgende Stellungnahme ab:
„Wir sind durch das Landessportamt über die Erkenntnisse des Hamburger Verfassungsschutzes gegen den Sportverein Adil e.V. informiert worden.
Adil e.V. ist seit dem 20.01.2017 Mitglied im HSB und hat derzeit zehn Mitglieder gemeldet. Fördermittel hat der Verein seit der Gründung vom HSB nicht erhalten. Mit dem Aufnahmeantrag beim HSB bestätigen Vereine, dass sie die Satzung des HSB anerkennen, die sich für religiöse und weltanschauliche Toleranz und gegen rassistische, verfassungs- und fremdenfeindliche Bestrebungen sowie Diskriminierungen auf Grund der sexuellen Identität ausspricht.
Hamburgs Sportvereine stehen für eine offene Gesellschaft und engagieren sich tagtäglich für das Zusammenleben und den Zusammenhalt in unserer Stadt. In dem konkreten Fall stehen wir mit den Behörden im Austausch und werden uns mit diesen zum weiteren Vorgehen abstimmen.“