
Um Gegner-Spionage zu betreiben, weilte Dennis Jarzemski, Coach des SC Cosmos Wedel III, schon oft sonnabends an der Schulauer Straße, wenn der Staffel-Rivale SG Sportfreunde Holm/Wedeler TSV in Aktion trat. An diesem Sonnabend war es für Jarzemski sozusagen ein Pflichttermin, weil er mit den Sportfreunden und TBS Pinneberg II die beiden Teams in Augenschein nahm, auf die seine „Cosmonauten“ in dieser Serie noch trifft. Und nachdem die Kreisstädter bei den Sportfreunden einen 5:1-Kantersieg feierten, genügt ihnen nun am Sonntag, 19. Mai in ihrem bereits letzten Saisonspiel dank ihrer guten Tordifferenz aller Voraussicht nach schon ein Unentschieden gegen Jarzemskis Elf, um die Meisterschaft in der B-Kreisklasse 3 perfekt zu machen. Es sei denn, der Tabellen-Zweite TuS Borstel macht mit zwei abschließenden Siegen gegen den SC Ellerau II und beim TSV Sparrieshoop II sein zurzeit um 31 Treffer schlechteres Torverhältnis noch wett.
Die Partie am Sonnabend begann optimal für die Pinneberger, die bereits in der sechsten Minute durch Yasin Emre Caytas in Führung gingen. „Das war viel zu früh“, klagte Sportfreunde-Trainer Kai Seeliger. In der Folge kamen die Spieler der Heim-Elf oft gar nicht in die Zweikämpfe und fanden nie ein Mittel gegen die schnell kombinierenden Pinneberger, die durch Hussein Ali Shammo Samoqi zügig das zweite Tor nachlegten. Jan Bongart verkürzte zum 1:2 (31.), ehe erneut Caytas den 1:3-Pausenstand herstellte (43.). Das 1:4 von Emre-Can Öncü (69.) war bereits eine Vorentscheidung. Dann verwirkte Sportfreunde-Akteur Niklas Krause rechts im eigenen Strafraum an Emre Simsek einen Foulelfmeter, den Beytullah Malek gegen den in der Mitte verharrenden Holmer Keeper Christian Grede flach links zum 1:5 verwandelte (74.).
Dass Samoqi wegen wiederholten Foulspiels in Höhe der Mittellinie noch die Gelb-Rote Karte von Schiedsrichter Manfred Neuber (vom SC Pinneberg), der die TBS-Reserve bereits sechs Tage zuvor bei deren 4:1-Sieg beim Moorreger SV II gepfiffen hatte, sah (79.), hatte keine Auswirkungen mehr auf das Ergebnis. Nach der ersten Sportfreunde-Heimniederlage seit dem 15. September 2018 (0:3 gegen den Norderstedter SV II) und unter seiner Regie redete Kai Seeliger nicht lange um den heißen Brei herum: „Unser Gegner war einfach besser und hatte vor allem technische Vorteile.“