Aktuell: Wie es zum Holmer Zusammenbruch kam


Über eine lange Zeit bildeten viele Freunde den Kern des Teams des TSV Holm. Diese Freunde spielten lange zusammen, wurden aber − so bringt es die Zeit nun einmal mit sich − immer älter. Einige wurden Vater, andere zogen nach Hamburg und die beruflichen Verpflichtungen nahmen zu. Als die ersten Mitglieder dieses „verschworenen Haufens“ deshalb im Frühjahr einen Abschied von Holm ins Auge fassten, gab es keinen TSV-Verantwortlichen, der rechtzeitig dagegen steuerte. Sandor Horvath konnte diese Aufgabe (noch) nicht einnehmen: Erst in der Winterpause verpflichtet, galt die volle Konzentration des Trainers dem Kampf um den Klassenerhalt in der Kreisliga 7, den er mit Bravour meisterte − im Frühjahr allerdings noch nicht wusste, für welche Spielklasse er planen kann. Einen Liga-Obmann oder Team-Manager, wie ihn viele Vereine inzwischen haben, gab und gibt es in Holm nicht. Hermann Köhler, der sich als rühriger Betreuer lange Jahre intensiv um die Belange der Liga-Mannschaft kümmerte, musste sich aus gesundheitlichen Gründen immer mehr zurückziehen.

Peter Schlegel, der zusammen mit Jens Nicolai 2015 die Leitung der Fußball-Abteilung übernommen hatte, sah sich immer wieder internen Diskussionen ausgesetzt. Er sei „kein Fußballer“, lautete einer dieser Vorwürfe, dessen Richtigkeit an dieser Stelle nicht näher erörtert werden soll. Schlegel war es aber gelungen, neue Sponsoren für die TSV-Kicker zu gewinnen, sowie den Verkauf von Speisen und Getränken bei den Heimspielen anzukurbeln − diese organisatorischen Dinge lagen ihm. Nach internen Vorwürfen trat Schlegel aber am 20. April zurück und erklärte: „Der Letzte macht das Licht aus.“ Drei Monate später meldeten die Holmer, die noch immer ohne neue Fußball-Abteilungsleitung dastehen, ihre Erste und Zweite Herren-Mannschaft vom Spielbetrieb der Kreisliga 7 und der B-Kreisklasse 5 ab. Nach dem Wechsel mehrerer Leistungsträger zum SC Pinneberg und dem Auseinanderbrechen der „Freunde“ war es nicht gelungen, neue Spieler ins Waldstadion zu locken. „Unsere Hoffnungen ruhen nun auf der A-Jugend“, betonte Jon Lüers, Erster Vorsitzender des TSV. Die jetzigen A-Junioren sollen im nächsten Jahr die neue Herren-Mannschaft bilden und einen Neubeginn in der B-Kreisklasse wagen. Vielleicht entsteht ein neues Team mit vielen Freunden.

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