
Gemischte Gefühle herrschten bei den Spielern des TV Haseldorf und des TSV Heist II, als am Sonntagnachmittag ihr Derby in der B-Kreisklasse 5 beim Stand von 2:2 abgepfiffen worden war. „Wer nach einem 0:2-Rückstand noch ein Unentschieden erreicht, hat eigentlich einen Punkt gewonnen ‒ aber es wäre sogar noch mehr möglich gewesen“, sagte TSV-Trainer Rainer Ossenbrüggen. Auch TVH-Spieler Joris Justin Lüchau gab zu, sein Team „hätte am Ende noch verlieren können“. Im Schlosspark-Stadion hatten die Hausherren zunächst klare Vorteile: „Wir haben in der ersten Halbzeit gar nicht stattgefunden“, gestand Rainer Ossenbrüggen. Die Haseldorfer vergaben einige gute Chancen, profitierten dann aber von zwei Fehlern der Gäste: Beim 1:0 von Malte Dombeck gab Gäste-Keeper Sebastian Münster keine gute Figur ab (32. Minute). Dann schlug Jannik Ossenbrüggen an einem Ball vorbei, was der hinter ihm stehende Lüchau zum 2:0 nutzte (45.).
„In der Pause gab es eine kräftige Standpauke und danach haben wir wie verwandelt gespielt“, berichtete Rainer Ossenbrüggen. Trotzdem hätte TVH-Kapitän Daniel Pump für die Vorentscheidung sorgen können, aber er vergab eine Großchance zum 3:0. Auf der Gegenseite bekamen die Heistmer dann einen Elfmeter zugesprochen: Den von Adrian Prieto mittig geschossenen Ball wehrte der Haseldorfer Torwart Florian Schuldt ab. Schiedsrichter Christian Lehmann ließ den Strafstoß aber wiederholen, weil zwei Haseldorfer zu früh in den Strafraum gelaufen waren ‒ und im zweiten Anlauf zappelte Prietos erneut mittig geschossener Elfmeter zum 2:1 im Netz, weil Schuldt ins Eck gesprungen war. „Das war der Knackpunkt“, haderte TVH-Trainer Matthias Zellmer. Die Gäste gaben weiter Gas und kamen, nach einer von Marcel Münster vergebenen Großchance (80.), in der Nachspielzeit noch zum Ausgleich: Einen Schuss von Rene Gill lenkte Daniel Riedemann zum 2:2-Endstand ins Netz (95.). Erst in zwei Wochen, wenn die Fußball-Saison 2016/2017 zu Ende ist, werden die Haseldorfer und die Heistmer, deren Spieler miteinander befreundet sind, wissen, was das Unentschieden wert war und ist.