Kreisliga 8: Schümann-Dreierpack im Derby


Bisher bissen die Verantwortlichen der Landesliga-Mannschaft des FC Union Tornesch bei ihren Bemühungen, Philippe Schümann von einem Wechsel ins „Torneum“ zu überzeugen, auf Granit. Am Sonntag demonstrierte der Stürmer dann im Tornescher Fußballpark dann als Gegner seine Fähigkeiten, als er seinen Heidgrabener SV mit drei Toren zum 5:2-Kantersieg bei der Union-Reserve führte. „Aufgrund der ersten Halbzeit haben wir verdient, aber einen Tick zu hoch gewonnen“, sagte HSV-Trainer Ove Hinrichsen, während FCU-Coach Eugen Knoll einräumte: „Die Heidgrabener waren schneller, abgeklärter und der verdiente Sieger.“

Die Gäste schnupperten am frühen Führungstor, doch einen Freistoß von Mark Bushaj wehrte Union-Torwart André Lambert mit seinem Fuß ab (7. Minute). Stattdessen gingen drei Zeigerumdrehungen später die Hausherren in Front: Jannik Siems passte perfekt in den Lauf von Jann-Phillip Gollnick, der zum 1:0 in die lange Ecke einschob. „Den Pass hätten wir verhindern müssen ‒ aber wir sind hervorragend zurückgekommen“, sagte Hinrichsen mit Verweis auf den postwendenden Ausgleich: Der für die Abwehr reaktivierte Heidgrabener Co-Trainer Daniel Burmester schaltete sich in das Offensivspiel ein und bediente Schümann, der mit dem Außenrist an André Lambert vorbei zum 1:1 einschoss (11.). Kurz darauf passte Schümann zu Mark Zipp, dessen Schuss von der Lattenunterkante ins Feld zurücksprang (20.). Eine Co-Produktion zweier Ex-Tornescher bescherte den Heidgrabenern dann die Führung: Nach einem Eckstoß von Timo Badermann konnte Zipp am langen Pfosten freistehend gegen die Laufrichtung von André Lambert zum 1:2 einköpfen (24.).

„In der Folge haben wir extrem wenig zugelassen“, registrierte Hinrichsen erfreut, dass seine Elf defensiv gut arbeitete. Und kurz vor der Pause baute sie ihren Vorsprung aus: Nach einem langen Freistoß von Fabian Doell an die Grenze des Tornescher Strafraums legte Zipp den Ball per Kopf ab zu Schümann, der ihn mit vollem Risiko aus 17 Metern direktnahm ‒ und sein Schuss krachte von der Lattenunterkante zum 1:3 ins Netz. „Dieser Versuch konnte nur im Tor oder auf dem Dach der Soccerhalle landen“, schmunzelte Hinrichsen und sprach von einem „Tor des Jahres“. Nach dem Seitenwechsel kamen die Tornescher mit neuer Energie aus der Kabine und liefen die HSV-Spieler immer wieder früh an. Nach einigen vergebenen Chancen auf beiden Seiten fiel in der 64. Minute der 2:3-Anschlusstreffer, als Heiko Rohwedder einen Freistoß von Maximilian Willmer verlängerte und Siems aus Nahdistanz einschoss. In der Folge scheiterte Patrick Stahnke zweimal an HSV-Keeper Krystof Barth (74., 76.) und einen satten Rohwedder-Schuss lenkte ein Gäste-Verteidiger zur Ecke (75.).

Nachdem in der 80. Minute Patrick Stahnke, Siems und Akin Ayten „gleich drei Großchancen vergeben hatten“, wie FCU-Betreuer Dirk Augustin klagte, konterten die Heidgrabener: Nach einem langen Diagonalpass von Tjorben Fülscher setzte sich Christoph Ketelhohn rechts durch und flankte in den Rücken der Union-Abwehr, wo Schümann mit der Pike abzog ‒ 2:4 (83.). „Das war die Entscheidung“, befand Hinrichsen, der sogar noch ein fünftes Mal jubeln konnte: Bei einem weiteren schnellen Gegenstoß gelangte Doells langer Diagonalball zu Schümann, der von halblinks aus freie Bahn hatte und uneigennützig querspielte zum mitgelaufenen Ketelhohn, der zum 2:5-Endstand einschoss (88.). Der am Saisonende scheidende Knoll haderte nach dem für ihn letzten Derby: „Wir haben den ersten Durchgang verschlafen und es nach dem 2:3 versäumt, den Ausgleich zu erzielen.“ Hinrichsen räumte ein, dass sein Team „nach der Pause den Faden verloren und zu wenig Aggressivität gezeigt“ habe, stellte aber zufrieden fest: „Unsere Stürmer Schümann und Ketelhohn, die in der Schlussphase noch einmal alle Kräfte mobilisieren konnten, haben mit ihrer Treffsicherheit den Unterschied ausgemacht.“

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