Bezirksliga 4: Glashütte gewinnt torreichen Kellerkrimi

Ob Nicolay Perlowsky (Glashütte, rechts) diesen Schuss von Mika Abraham (links) vor oder hinter der Torlinie klärte, war egal, da Abraham den Abpraller versenkte. Trotzdem verlor der 1. FC Quickborn mit 3:4.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Vor dem Anpfiff waren beide Teams punktgleich. Dies hätte auch nach 93 packenden Minuten der Fall sein können, denn der 1. FC Quickborn und der Glashütter SV begegneten sich am Sonntag weitestgehend auf Augenhöhe. Am Ende mit dem besseren Ende für die Gäste aus Norderstedt: Sie triumphierten mit 4:3 beim FCQ, dessen Pech- und Pleitenserie sich damit fortsetzt.

Auf dem Kunstrasen-Nebenplatz des Holstenstadions duellierten sich die beiden Teams in der ersten Halbzeit vornehmlich im Mittelfeld. Das einzige Tor ging auf das Konto von Mika Abraham, der mit einem satten Fernschuss erfolgreich war (35. Minute). Kurz nach dem Seitenwechsel drehten die Gäste das Ergebnis dann per Doppelschlag zu ihren Gunsten: Kevin Strominski (50.) und Nicolai Perlowsky (53.) waren dabei die Torschützen. In der Folge nahm die Intensität der Partie deutlich zu. Die Quickborner trugen immer wieder gefährliche Angriffe über ihre Flügel vor. Sinnbildlich dafür war eine Szene in der 62. Minute, in der GSV-Kapitän Jan Oliver Bischoff eine Rechtsflanke von Abraham beinahe ins eigene Tor gelenkt hätte – letztlich ging der Ball aber hauchdünn am kurzen Pfosten vorbei. Zehn Zeigerumdrehungen später war es dann aber soweit: Nach einem Steilpass seines Kapitäns Alexander Mai tauchte Abraham von halblinks aus frei vor Jonas Christian Büch auf und überwand ihn per Flachschuss, auch wenn der Gäste-Torwart den Ball noch minimal berührte, zum 2:2.

Die Glashütter wären beinahe sofort wieder in Front gegangen, aber Kevin Thürwächter scheiterte von halblinks aus spitzem Winkel an Sebastian Brehmer. Der FCQ-Keeper hatte als Vertreter der am Bein verletzten Nummer eins Pascal Bock – feuerte ihn vom Spielfeldrand aus an – aber kurz darauf erneut das Nachsehen, als Finn-Ole Elsner nach einer Linksflanke zum 2:3 einköpfte (75.). FCQ-Coach Jan Ketelsen reklamierte vehement, dass es ein Foulspiel gegeben habe; tatsächlich stützte sich Elsner bei seinem Kopfball leicht auf, aber unter dem Strich war es vertretbar, dass Schiedsrichter Jan Meisel (vom Bahrenfelder SV 19) den Treffer anerkannte.

Eine Vorentscheidung schien gefallen zu sein, als Jonathan Spincke nach einem Pass von rechts aus Nahdistanz das 2:4 gelang (78.). Die Eulenstädter dachten aber gar nicht daran, sich geschlagen zu geben, sondern suchten weiter den Weg nach vorne. Dafür wurden sie mit dem Anschlusstreffer belohnt, der erneut Abraham gelang: Nach einer Linksflanke hatte wohl schon sein erster Schuss die Torlinie überschritten, ehe Perlowsky ihn klärte – um keine Diskussionen aufkommen zu lassen, versenkte Abraham den Abpraller dann aber unstrittig ins Netz (85.). Thürwächter hätte für Beruhigung bei seinem Trainer Andre Menzel sorgen und den alten Zwei-Tore-Anstand wiederherstellen können, aber er scheiterte freistehend an Brenner; auf der Gegenseite blieb das Anrennen von Ketelsens Schützlingen auch in der Nachspielzeit vergeblich, so dass die FCQ-Kicker nun schon seit neun Runden sieglos sind (ein Unentschieden, acht Niederlagen).

(Johannes Speckner)

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