
Eine Pressemitteilung mit brisantem Inhalt verschickte Karsten Tolle, Pressesprecher des Schleswig-Holsteinischen Fußball-Verbandes, am Montagabend um 22.45 Uhr. In ihr war zu lesen, dass das SHFV-Präsidium beschlossen hat, dass die Serie 2019/2020 in seinen Amateur-Klassen nicht über den 30. Juni hinaus verlängert und somit keine der noch offenen Partien mehr ausgetragen wird. Über eine Wertung der Spielzeit 2019/2020 sowie die Klärung der Auf- und Abstiegsfrage wird am Sonnabend, 9. Mai entschieden. Zur Erinnerung: Der Hamburger Fußball-Verband hatte für die 19. Kalenderwoche (4. bis 8. Mai) „weitere Entscheidungen“ angekündigt (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link).
Hier der Wortlaut der Mitteilung des SHFV:
„Die Spielzeit 2019/2020 wird in den Spielklassen des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes nicht über den 30. Juni hinaus verlängert. Das entschied das SHFV-Präsidium in einer außerordentlichen Sitzung, die am Montagabend als Videokonferenz durchgeführt wurde. Die Saison wird damit ohne weiteren Spielbetrieb auslaufen. Die Regelung gilt für alle Alters- und Spielklassen im Bereich des SHFV und der Kreisfußballverbände. Wie die bisherigen Ergebnisse der Saison 2019/2020 gewertet und wie mit Auf- und Abstiegen sowie den Pokalwettbewerben verfahren wird, wird das Präsidium in der nächsten ordentlichen Sitzung am Sonnabend, 9. Mai entscheiden.
In der Videokonferenz beschäftigten sich die Präsidiumsmitglieder mit den möglichen Szenarien hinsichtlich des Spielbetriebs vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie, die derzeit den Spiel- und Trainingsbetrieb verhindert.
Zur Diskussion standen die Möglichkeit, die Spielzeit 2019/2020 zu einem späteren Zeitpunkt mit den aktuellen Tabellenständen fortzuführen, sowie die Möglichkeit, die Saison turnusgemäß am 30. Juni auslaufen zu lassen. Mit großer Mehrheit (114 von 115 anwesenden Stimmen, eine Enthaltung) entschieden die Präsidiumsmitglieder, die Saison 2019/2020 am 30. Juni enden zu lassen. Die neue Spielzeit 2020/2021 soll nach Möglichkeit am 01. September beginnen.
SHFV-Präsident Uwe Döring äußerte sich nach der Sitzung zu der Entscheidung: „Vor allem unter den Kreisvorsitzenden, die die Interessen ihrer jeweiligen Vereine im SHFV-Präsidium vertreten, hat sich ein einstimmiges Votum für eine Beendigung der Saison am 30. Juni ergeben. Wir hatten zwar stets den Wunsch geäußert, dass wir eine Fortführung der Saison 2019/2020 anstreben, aber unter Berücksichtigung der aktuellen Gesamtlage verschafft die Entscheidung, die Saison am 30. Juni auslaufen zu lassen, unseren Vereinen die bestmögliche Planungssicherheit.“
Auch Sabine Mammitzsch, SHFV-Vizepräsidentin Spielbetrieb, begrüßt das Ergebnis der Präsidiumssitzung: „Aus sportlicher Sicht tut uns und sicher auch unseren Vereinen, die in der laufenden Saison Ziele verfolgt haben, diese Entscheidung weh. Wir müssen aber akzeptieren, dass eine Fortsetzung der Saison zu einem aktuell noch nicht absehbaren Zeitpunkt mit zu großen Unsicherheiten verknüpft wäre. Wir wollen unsere Vereine nicht auf Dauer in einem Schwebezustand verharren lassen.“
Das Präsidium des SHFV, dem neben den Mitgliedern des Geschäftsführenden Präsidiums auch die elf Kreisvorsitzenden sowie alle 15 Gremienvorsitzenden auf SHFV-Ebene angehören, wird auf der nächsten ordentlichen Sitzung am 9. Mai eine Entscheidung über die Auf- und Abstiegsregelung in der Saison 2019/2020 sowie die Rahmenbedingungen für die Spielserie 2020/2021 entscheiden. „Wir haben nun zunächst Planbarkeit für den Spielbetrieb der aktuellen Serie, müssen aber auch für die kommende Saison 2020/2021 ein Modell vorbereiten für den Fall, dass wir zum 01. September nicht wie gewünscht mit dem Spielbetrieb starten können“, so Mammitzsch.“