Kreisklasse 4: Meister nach Beinahe-Abbruch


Beinahe hätte es am Sonntag an der Pinneberger Raa einen Spielabbruch und keine Meisterfeier gegeben. Als die Partie des 30. und letzten Spieltages der Kreisklasse 4 zwischen dem SC Pinneberg II und dem Spitzenreiter FC Union Tornesch II 50 Minuten alt war, sprach Schiedsrichter Jörg Rose (vom TV Hetlingen) den Torneschern einen Handelfmeter zu. Daraufhin wurde er von mehreren Pinnebergern umringt und ein SCP-Spieler beförderte den Unparteiischen unsanft zu Boden, wofür er sicher eine gewisse Kraftanstrengung erbringen musste – Rose ist schließlich ein Bär von einem Mann. Eigentlich soll ein Referee eine Partie, so die klare Anweisung, abbrechen, sobald er nur „berührt“ wurde. Als sich die Gemüter beruhigt hatten, beorderte Rose beide Spielführer in den Mittelkreis. In einem kurzen Gespräch betonte FCU-Kapitän André Jahn auf Nachfrage von Rose, dass sein Team weiterspielen wolle, und so wurde die Partie fortgesetzt – mit einer Roten Karte für den Pinneberger „Übeltäter“ und dem verhängten Strafstoß, den Salvatore Urso zum 0:1 verwandelte.

Der Tabellenführer hätte viel früher in Führung gehen können: „Patrick Stahnke und Jan Ole Fröhlich haben bereits in der ersten Minute zwei Großchancen vergeben“, berichtete Union-Betreuer Dirk Augustin. Auch danach sah FCU-Coach Mustafa Artar, der nach einer beruflichen Verpflichtung auf Mallorca rechtzeitig vor dem Anpfiff an der Raa eintraf, viele gute Chancen seiner Elf: Burak Thater und Stahnke scheiterten mehrmals knapp, Marcel Lambert visierte die Latte an (31.), Jahn traf zudem das Außennetz (27.) und den Pfosten (35.). Nach der Aufregung um den Beinahe-Spielabbruch waren die Tornescher in Führung liegend und in Überzahl noch dominanter. Einen Freistoß von Maximilian Schmiedel, den der unter den Zuschauern weilende Union-Liga-Trainer Mirco Seitz für dessen starke Leistung lobte, lenkte der SCP-Keeper soeben noch zur Ecke (57.), dann scheiterte auch Jahn nach einem Alleingang am Torwart (59.). In der 75. Minute vergab Christian Teresi nach einem Pass von Jan Ole Fröhlich noch eine Großchance, doch eine Minute später schob er nach abermaliger Fröhlich-Vorlage von halbrechts aus zum 0:2 ein. Der Jubel bei den zahlreichen mitgereisten Torneschern kannte keine Grenzen mehr, als Stahnke den Ball genau in den Lauf von Akin Ayten spielte, der von rechts zum 0:3 ins kurze Eck vollstreckte (83.). Die wackeren Pinneberger kamen noch zum verdienten Ehrentreffer und verkürzten damit zum 1:3-Endstand (88.), Am Ende jubelten aber die Tornescher: Mit zwei Punkten Vorsprung auf den SV Rugenbergen III im Abschlussklassement der Kreisklasse 4 wurde nach den Ersren Herren auch die Reserve des FC Union Meister. „Ich freue mich riesig für meine Spieler und den Verein“, jubelte Artar.

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