
Fast zeitgleich gaben sich die vier mit weitem Abstand die Tabelle anführenden Teams am Sonnabendvormittag ein Stelldichein. So besiegte der HSV Barmbek-Uhlenhorst II den SC Condor II mit 3:1 (1:1), der HFC Falke holte drei Punkte durch das 2:0 gegen den SC Victoria II und der Eimsbütteler TV kam nicht über ein 1:1 beim Niendorfer TSV III hinaus. Dennoch verteidigte der ETV die Tabellenführung, jetzt aber wieder punktgleich mit den „Falken“ (jeweils 53), BU überholte Victoria und liegt als Dritter (51 Zähler) wieder in Lauerstellung. „Vicki“ als nun Vierter verlor indes ein wenig den Kontakt zum Spitzen-Trio.
Der ETV musste im Auswärtsspiel am Bondenwald u.a. auf den angeschlagenen Jon Pauli verzichten. Dies machte die Aufgabe für den Favoriten nicht einfacher, aber der „Rest“ des Teams von Coach Dennis Mitteregger auf dem Spielfeld hatte dennoch den Anspruch und die Qualität den 17. Saisonsieg einzufahren.
So stellten die Gäste dann auch im ersten Spielabschnitt das spielbestimmende Team gegen eine Niendorfer Mannschaft, die zwar ab und zu Nadelstiche nach Vorne setzte, aber vielleicht mit zu viel Respekt auftrat und zunächst allzu sehr auf kompakte Defensive setzte.
Lukas Wenzel sorgte schon nach vier Minuten mit einem Freistoß aus halbrechter Position für erste Unterhaltung, denn das Spielgerät klatschte an den Niendorfer Querbalken. Danach passierte wenig bis ETV’s Daniel Rechni alleine vor NTSV-Schlussmann Nico Schultz auftauchte, diesen aber nicht bezwingen konnte (16.). Als dann Gäste-Abwehrrecke Simon Mensah recht resolut im eigenen Sechzehner gegen Christopher Krahn zu Werke ging, liebäugelten die Hausherren mit einem Elfmeterpfiff von Referee Cahit Koc, der aber wohl richtiglag, seine Pfeife stumm zu lassen (20.). Fortan spielte sich das Geschehen bis zur Pause fast ausschließlich in der Hälfte der Niendorfer ab.
Der ETV dominierte nun klar. Sturmspitze Ayke Yesiltac, Abnehmer eines Klassezuspiels von Samuel Olayisoye, hatte den Führungstreffer auf dem Schlappen, scheiterte aber an Torwart Nico Schultz (26.). Gleich danach klatschte ein trockener Schuss von Jasper Hölscher, vom linken Strafraumrand abgefeuert, an den langen Innenpfosten. Auch Daniel Rechni hatte im Sechzehner des NTSV die Chance zu treffen, konnte aber ein Zuspiel von Hammed Nawaz nicht richtig festmachen (39.). Eine Minute später war es dann aber soweit. Ayke Yesiltac verwertete einen von der linken Grundlinie seitens Nawaz quergepassten Ball aus kurzer Distanz zur verdienten 1:0 Pausenführung des Favoriten.
Gleich nach dem Wiederanpfiff legten die Hausherren ihre vorherige Zurückhaltung ab. Erst einmal setzte sich Sebastian Ottma über die rechte Seite durch, flankte und Christopher Krahn scheiterte aus sieben Metern an ETV-Torwart Jonah Basner. Dessen Abpraller verwertete Nick Riege zum vermeintlichen 1:1 Ausgleich. Allerdings hatte der Assistent an der Linie die Fahne gehoben. Abseits! Eine recht eigenwillige Entscheidung, die sich Niemandem so richtig erschloss. Mitten in die Niendorfer Drangphase bot sich auf der anderen Seite Hammed Nawaz die Riesenchance zum 2:0, aber sein Schuss aus 11 Metern stand die Unterkante der Latte im Wege (54.). Kurze Zeit später leistete sich ETV’s Samuel Olayisoye einen kapitalen Ballverlust gut 30 Meter vor dem eigenen Tor gegen Felix Müller, der nicht lange zögerte und über den am Elfmeterpunkt stehenden Torwart Basner hinweg den Ball zum 1:1 in die Maschen setzte (56.). Der ETV wirkte angezählt. Speziell die Abwehrreihe leistete sich in dieser Phase diverse Fehler gegen anlaufende Niendorfer. Nur Torwart Basner war es zu verdanken, dass es nach 59 Minuten nicht 2:1 für die Gastgeber hieß. Er klärte im letzten Moment gegen einen Schuss von Felix Müller.
Erst ab der 70. Minute bekamen die Gäste wieder Oberwasser, blieben aber in Person von Idrissa Sambou, der aus 16 Metern satt abzog, ein weiteres Mal an der Latte hängen (80.). Jasper Hölscher aus 14 Metern traf mit einem zu laschen Abschluss auch nicht (82.). Gleiches galt für Ayke Yesiltac, der rechts im Strafraum im letzten Moment geblockt wurde (84.).
Für den Schlussakkord sorgten dann aber wieder die Niendorfer, als zunächst Paul Schacht mit einem 22-Meter-Freistoß zweiter Sieger gegen Keeper Basner blieb (87.) und auch Kay Henze in der Schlussminute aus spitzem Winkel nicht am ETV-Fänger vorbeikam.
Die Enttäuschung der Gäste darüber, keine drei Punkte eingefahren zu haben, war ihnen nach dem Schlusspfiff ins Gesicht gezeichnet. Eine Menge Pech mit mehrfach Aluminium war schon dabei, aber die Art und Weise wie sich die Hausherren in den zweiten 45 Minuten reingehängt hatten, ließen das Remis doch irgendwie gerecht erscheinen.
hvp