
Nach dem Theater um die kurzfristige Verlegung von Dienstag auf Donnerstag lieferten sich der FC Elmshorn II und SC Teutonia 10 am Donnerstagabend ein packendes Duell. „Es war unglaublich spannend, wir hätten eigentlich zur Pause schon mit 3:0 oder 4:0 führen müssen“, berichtete FCE-Betreuer Rainer Klaar auf Nachfrage von SportNord. Doch bei der Nachholpartie des 22. Spieltages der Bezirksliga West wurden die Seiten torlos gewechselt.
Der Grund dafür: Teutonia-Torwart Benjamin Ernst, der bis zur Winterpause noch das FCE-Gehäuse hütete, zeigte an seiner früheren Wirkungsstätte eine glänzende Leistung. „Ernst hat wirklich mehrere unserer Chancen glänzend vereitelt – aber in anderen Szenen sind wir auch an unserem eigenen Unvermögen gescheitert“, so Klaar, der nach dem Seitenwechsel weiterhin ein attackierendes Elmshorner Team sah. Die Teutonen mussten unterdessen einen Platzverweis hinnehmen: Saner sah wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte. In der 68. Minute wagten sich aber auch die Gäste einmal in den gegnerischen Strafraum – und prompt traf Stürmer Jose Travé zum 0:1. Doch so schnell gab sich die FCE-Reserve nicht geschlagen: „Unser Team hat eine beeindruckende Moral bewiesen und immer an sich geglaubt“, lobte Klaar.
Und dies sollte spät, aber nicht zu spät, auch belohnt werden: Nach einem Foul an Robert Hille sprach Schiedsrichter Toni Steinmann (vom VfL 93) den Hausherren einen Elfmeter zu. „Das war eine unglaubliche Fehlentscheidung, denn das Foul war etwa 20 Meter vor unserem Tor, und definitiv nicht im Strafraum“, erboste sich Teutonia-Trainer Marc Zippel. FCE-Torjäger Dalibor Krtinic war es egal, er verwandelte den Strafstoß zum 1:1. Und in der zweiten Minute der Nachspielzeit gelang dem 28-Jährigen Krtinic mit einem herrlichen Volleyschuss sogar noch der 2:1-Siegtreffer. Laut Zippel fiel dieses Tor jedoch regelwidrig: „Ein FCE-Spieler hat, als unser Verteidiger einen Ball annehmen wollte, ‚Lass’ gerufen – nur dadurch kam Krtinic an den Ball ... Das haben alle gehört, und der Schiedsrichter hätte diese Szene abpfeifen müssen!“
Marc Zippel, dessen Vater Holger von Juli 2005 bis Mai 2006 Coach der Ersten Mannschaft des FCE war, befand: „Die Elmshorner waren das bessere Team und haben verdient gewonnen – aber ich bin erschüttert über die Schiedsrichter-Leistung, denn wir sind klar verpfiffen worden!“ Angesichts der Tatsache, dass sich nur 60 Zuschauer an die Wilhelmstraße verirrten, tat sich Zippel auch schwer mit der Begründung der Elmshorner, das Spiel von Dienstag auf Donnerstag verlegen zu lassen: „Für uns war diese kurzfristige Verlegung jedenfalls sehr ärgerlich, und ich musste deshalb auch auf vier Stammkräfte verzichten.“ (JSp)