
Andrea Petkovic spielte „Los-Fee“ und bewies als Tennisspielerin ein gutes Händchen, als sie am Mittwochabend die Paarungen der Ersten Hauptrunde des DFB-Vereinspokals der kommenden Saison 2015/2016 ausloste. Der HSV Barmbek-Uhlenhorst, der sich durch den Gewinn des Hamburger Oddset-Pokals für den DFB-Pokal qualifizierte (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), empfängt den SC Freiburg, der im Mai als Vorletzter mit einem Punkt Rückstand auf den Drittletzten Hamburger SV aus der Ersten Bundesliga abstieg. Im Kader von SCF-Coach Christian Streich steht auch der gebürtige Hamburger Karim Guédé, der einst beim SC Hamm 02, FC St. Pauli, SC Concordia und Hamburger SV II kickte, ehe er die Hansestadt 2006 verließ. Gespielt wird sehr wahrscheinlich im Stadion Hoheluft, wo BU am Pfingstmontag, 25. Mai den Oddset-Pokal gewann ‒ und die Freiburger am 18. August 2012 in der Ersten Pokal-Runde erst durch einen späten Treffer mit 2:1 beim SC Victoria Hamburg gewannen.
Der Bundesligist Hamburger SV, dem theoretisch auch BU oder der FC St. Pauli als Gegner zugelost hätte werden können, muss nun eine etwas längere Anreise auf sich nehmen: Es geht zum FC Carl Zeiss Jena, der die Saison 2014/2015 in der Regionalliga Nordost als Tabellen-Vierter abschloss und sich durch den Triumph im Thüringen-Pokal (2:1 nach Verlängerung gegen den ZFC Meuselwitz) für den DFB-Pokal qualifizierte. Aktuell steht im Kader von Carl-Zeiss-Coach Volkan Uluc mit dem gebürtigen Flensburger Pierre Becken ein auch in Norddeutschland bestens bekannter Akteur: Der 27-Jährige, der einst bei Altona 93 (2008 bis 2010) und beim FC St. Pauli II (2010 bis 2012) aktiv war, wird seine Zelte am Ernst-Abbe-Sportfeld aber wohl am 30. Juni abbrechen (müssen). Während die „Rothosen“ letztmals 1987 im DFB-Pokal-Endspiel standen (und dieses auch gewannen), schaffte der heutige HSV-Coach Bruno Labbadia sowohl 2013 mit dem VfB Stuttgart als auch 2009 mit dem TSV Bayer 04 Leverkusen den Einzug ins Pokal-Finale in Berlin, verlor dieses dann aber jeweils.
Während es sowohl zwischen BU und Freiburg als auch zwischen Jena und dem HSV bisher noch kein Pflichtspiel gab, trifft der Zweitligist FC St. Pauli auf ein ihm gut bekanntes Team. Die Kiez-Kicker, die aufgrund ihrer Abschlussplatzierung (15. Rang) in den zweiten Los-Topf eingeteilt wurden, empfangen den Bundesliga-Dritten VfL Borussia Mönchengladbach. Das Duell mit dem zukünftigen UEFA-Champions-League-Teilnehmer ist für St. Pauli-Trainer Ewald Lienen das Wiedersehen mit seiner „alten Liebe“: Nicht nur als Aktiver (1997 bis 1981 und 1983 bis 1987), sondern auch als Trainer (März 2003 bis September 2003) war Lienen bei den „Fohlen“ tätig. Im Borussen-Kader steht auch André Hahn, der im niedersächsischen Otterndorf geboren wurde und von 2008 bis 2010 für die HSV-Reserve kickte. Von bisher 22 Pflichtspielen gegen Mönchengladbach gewann St. Pauli vier (darunter die beiden letzten Duelle in der Bundesliga-Saison 2010/2011, nämlich 3:1 daheim und 2:1 auswärts). Siebenmal gab es ein Unentschieden und elfmal triumphierte das Team vom Niederrhein.
Der Drittligist Holstein Kiel, der in der vergangenen Woche nur hauchdünn den Aufstieg in die Zweite Bundesliga verpasste, fordert den Bundesligisten VfB Stuttgart heraus. Im VfB-Kader stehen zwei Offensivkräfte mit einer „norddeutschen Vergangenheit“: Der gebürtige Hamburger Martin Harnik, der in seiner Jugend bis 2006 beim SC Vier- und Marschlande spielte, sowie Daniel Ginczek, der in der Saison 2012/2013 leihweise für St. Pauli am Ball war. Im Gegenzug lebte Holstein-Trainer Karsten Neitzel einst am Neckar, kickte er doch von 1991 bis 1994 für die Stuttgarter Kickers. Vielleicht ein gutes Omen: Am 12. Dezember 1970 gewannen die „Störche“ ihr einzige Pflichtspiel gegen den VfB mit 2:1 ‒ in der Ersten DFB-Pokal-Runde. Aktuell bekommen es die Schleswig-Holsteiner im Drittliga-Alltag mit der VfB-Reserve zu tun, gegen die sie zuletzt am 31. Januar 2015 daheim über ein 1:1 nicht hinauskamen. Das Hinspiel in Baden-Württemberg hatten die Kieler mit 0:1 verloren. Die vorherigen beiden Heimspiele gegen die VfB-Reserve hatte die KSV Holstein gewonnen.
Der VfB Lübeck, dem der Einzug in Schleswig-Holsteins Pokal-Finale (wurde noch nicht ausgetragen) zur DFB-Pokal-Qualifikation genügte, weil der Endspiel-Gegner Holstein Kiel sich über das Drittliga-Klassement die DFB-Pokal-Teilnahme sicherte, empfängt den SC Paderborn 07. Mit den Ostwestfalen, die im Mai mit nur vier Punkten Rückstand auf den Relegations-Teilnehmer Hamburger SV nach einem Jahr wieder aus der Ersten Bundesliga abstiegen, reisen auch zwei im hohen Norden Bekannte an die Lohmühle: Defensivmann Daniel Brückner, der in seiner Jugend beim HEBC, SV West-Eimsbüttel und SC VW Billstedt 04 kickte, sowie Trainer André Breitenreiter, der von 1994 bis 1998 noch beim HSV spielte und von 2003 bis 2007 in Kiel. Bisher gab es vier Pflichtspiele zwischen Paderborn und Lübeck. In der Saison 2001/2002 in der alten Regionalliga Nord gewann der VfB beide Duelle (3:2 daheim und 2:1 auswärts). Und in der Spielzeit 2004/2005, ebenfalls in der damals noch zweigleisigen Regionalliga, folgte einem 1:1-Unentschieden an der Trave ein 4:1-Heimsieg des SCP.
Alle DFB-Pokal-Erstrunden-Duelle auf einen Blick
Meister Oberliga Westfalen (sehr wahrscheinlich TuS Erndtebrück/Regionalliga West/4. Liga)
‒ SV Darmstadt 98 (1. Bundesliga)
FC Carl Zeiss Jena (Verbandspokal-Sieger Thüringen, Regionalliga Nordost/4. Liga)
‒ Hamburger SV (1. Bundesliga)
DSC Arminia Bielefeld (2. Bundesliga)
‒ Hertha BSC Berlin (1. Bundesliga)
FC Viktoria Köln (Verbandspokal-Sieger Mittelrhein, Regionalliga West/4. Liga)
‒ 1. FC Union Berlin (2. Bundesliga)
VfB Lübeck (Verbandspokal-Finalist Schleswig-Holstein, Regionalliga Nord/4. Liga)
‒ SC Paderborn 07 (2. Bundesliga)
SV Meppen (Verbandspokal-Zweiter Niedersachsen, Regionalliga Nord/4. Liga)
‒ 1. FC Köln (1. Bundesliga)
Bahlinger SC (Verbandspokal-Sieger Südbaden, Regionalliga Südwest/4. Liga)
‒ SV Sandhausen 1916 (2. Bundesliga)
VfL Osnabrück (Verbandspokal-Sieger Niedersachsen, Dritte Liga)
‒ RasenBallsport Leipzig (2. Bundesliga)
Hallescher FC (Verbandspokal-Sieger Sachsen-Anhalt, Dritte Liga)
‒ TSV Eintracht Braunschweig (2. Bundesliga)
FC Energie Cottbus (Verbandspokal-Sieger Brandenburg, Dritte Liga)
‒ 1. FSV Mainz 05 (1. Bundesliga)
Stuttgarter Kickers (Dritte Liga)
‒ VfL Wolfsburg (1. Bundesliga, Titelverteidiger)
HSV Barmbek-Uhlenhorst (Verbandspokal-Sieger Hamburg, Oberliga Hamburg/5. Liga)
‒ SC Freiburg (2. Bundesliga)
FC Hansa Rostock (Verbandspokal-Sieger Mecklenburg-Vorpommern, Dritte Liga)
‒ 1. FC Kaiserslautern (2. Bundesliga)
VfL Sportfreunde Lotte (Verbandspokal-Sieger Westfalen, Regionalliga West/4. Liga)
‒ TSV Bayer 04 Leverkusen (1. Bundesliga)
MSV Duisburg (2. Bundesliga)
‒ FC Schalke 04 (1. Bundesliga)
Rot-Weiß Essen (Verbandspokal-Sieger Mittelrhein, Regionalliga West/4. Liga)
‒ Fortuna Düsseldorf (2. Bundesliga)
Würzburger Kickers (Meister Regionalliga Bayern, Dritte Liga)
‒ SV Werder Bremen (1. Bundesliga)
FC Erzgebirge Aue (Dritte Liga)
‒ SpVgg Greuther Fürth (2. Bundesliga)
BFC Dynamo Berlin (Verbandspokal-Sieger Berlin, Regionalliga Nordost/4. Liga)
‒ FSV Frankfurt (2. Bundesliga)
FSV Salmrohr (Verbandspokal-Sieger Rheinland, Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar/5. Liga)
‒ VfL Bochum (2. Bundesliga)
SSV Reutlingen 05 (Verbandspokal-Sieger Württemberg, Oberliga Baden-Württemberg/5. Liga)
‒ Karlsruher SC (2. Bundesliga)
FK Pirmasens (Verbandspokal-Sieger Südwest, Regionalliga Südwest/4. Liga)
‒ 1. FC Heidenheim 1846 (2. Bundesliga)
Chemnitzer FC (Verbandspokal-Sieger Sachsen, Dritte Liga)
‒ Borussia Dortmund (1. Bundesliga)
SpVgg Unterhaching (Verbandspokal-Sieger Bayern, Regionalliga Bayern/4. Liga)
‒ FC Ingolstadt 04 (1. Bundesliga)
SV Elversberg 07 (Verbandspokal-Sieger Saarland, Regionalliga Südwest/4. Liga)
‒ FC Augsburg (1. Bundesliga)
FC Nöttingen (Verbandspokal-Sieger Baden, Regionalliga Südwest/4. Liga)
‒ FC Bayern München (1. Bundesliga)
FC St. Pauli (2. Bundesliga)
‒ VfL Borussia Mönchengladbach (1. Bundesliga)
KSV Hessen Kassel (Verbandspokal-Sieger Hessen, Regionalliga Südwest/4. Liga)
‒ Hannover 96 (1. Bundesliga)
Holstein Kiel (Dritte Liga)
‒ VfB Stuttgart (1. Bundesliga)
TSV 1860 München (2. Bundesliga)
‒ TSG 1899 Hoffenheim (1. Bundesliga)
Bremer SV (Verbandspokal-Sieger Bremen, Bremen-Liga/5. Liga)
‒ SG Eintracht Frankfurt (1. Bundesliga)
VfR Aalen (Dritte Liga)
‒ 1. FC Nürnberg (2. Bundesliga)
Termine des DFB-Pokals in der Saison 2015/2016
Erste Hauptrunde: Freitag, 7. August bis Montag, 10. August
Zweite Hauptrunde: Dienstag, 27. Oktober und Freitag, 28. Oktober
Achtelfinale: Dienstag, 15. Dezember und Mittwoch, 16. Dezember
Viertelfinale: Dienstag, 9. Februar 2016 und Mittwoch, 10. Februar 2016
Halbfinale: Dienstag, 19. April 2016 und Mittwoch, 20. April 2016
Finale: Sonnabend, 21. Mai 2016 im Berliner Olympiastadion