
Als Vorletzter und nach vier Partien mit nur drei Punkten auf dem Konto gastiert Germania Schnelsen am Sonntagmorgen auf dem harten Grand des USC Paloma. SportNord sprach zuvor mit Trainerfuchs Ingo Kock über die Perspektive seiner jungen Mannschaft ...
SportNord: Besitzt Ihre Mannschaft die nötige Klasse für die Hamburg-Liga?
Ingo Kock: "Sagen wir es mal so: Sie soll Verbandsliga-tauglich werden ... Momentan ist es eine ziemlich harte Nummer, auch durch den Spielplan: Wir sind in den ersten vier Partien gleich auf drei Titelanwärter getroffen. Dass wir gegen den SC Concordia, Eintracht Norderstedt und SC Victoria nicht mithalten können, ist klar - wir müssen uns mit den Teams auseinandersetzen, die am Ende in der unteren Tabellenhälfte stehen werden. Wir sind von vornherein als Absteiger abgestempelt worden - ich habe die Aufgabe dennoch übernommen, weil sie mich reizte ... Aber wenn zu viele Stammspieler fehlen, kann es nichts werden!"
SportNord: Wie sieht die personelle Situation in Ihrem Team aus?
Kock: "Meine junge Mannschaft stand mir leider bisher noch nicht komplett zur Verfügung. Mustafa Hadid, ein sehr guter Stürmer, der von der A-Junioren-Bundesliga-Mannschaft des Hamburger SV kam und in unseren Testspielen bereits knipste, konnte noch nicht mitwirken. Jerome Näfken, der als 18-Jähriger bereits in der Vorsaison ständig in der Vierer-Abwehrkette verteidigte, urlaubte zuletzt drei Wochen. Aber die Lage verbessert sich stetig: Ab sofort ist Dauren Willmann, der zuletzt bei unserem Sieg beim VfL Pinneberg mitwirkte, wieder dabei. Und unser letzter Neuzugang Amardi Cumbassa, der in Portugal bereits bei zwei Drittligisten spielte, hat vom Portugiesischen Fußball-Verband die Freigabe erhalten. Allmählich werden wir komplett!"
SportNord: Werden Sie Ihren Schützlingen eher eine Defensiv-Taktik verordnen oder sie stürmen lassen?
Kock: "Wichtig ist, dass wir im gesamten Mannschaftsverbund kompakter stehen. Das ging zuletzt nicht, weil das Team sich noch nicht gefunden hat und die Spieler sich mit Positionen auseinandersetzen mussten, die sie eigentlich gar nicht bekleiden und noch nie gespielt hatten. Ich konnte keine feste Stamm-Elf aufbieten, sondern war zum Improvisieren gezwungen - gerade die Angreifer waren deshalb zuletzt überfordert. Als alle Spieler zur Verfügung standen, haben wir uns beim Mercado-Cup gegen den HEBC, SV Lurup und SV Eidelstedt richtig gut verkauft - und da müssen wir wieder hinkommen!"
SportNord: Mit welcher Zielstellung fahren Sie am Sonntagmorgen zum USC Paloma?
Kock: "Wir wollen an der Brucknerstraße gewinnen, und bei unserem Sieg beim VfL Pinneberg haben wir gezeigt, dass wir auswärts bestehen können. Außerdem haben wir im Pokal gegen Paloma gespielt und uns durch ein Eigentor quasi selbst geschlagen - eigentlich hätten wir dieses Spiel aber niemals verlieren dürfen! Aber unter dem Strich bleibt die Erinnerung, dass wir uns gegen den USC gut aus der Affäre gezogen und vor allem in der ersten Halbzeit gute Chancen herausgespielt haben - das macht mir Mut! Von großer Wichtigkeit ist auch das Derby am nächsten Wochenende beim Niendorfer TSV: Da wird sich zeigen, ob wir beispielsweise den NTSV hinter uns lassen können ...""
SportNord: Sie sprachen bereits an, dass Ihr Team schon gegen drei Titelaspiranten antrat. Wer ist denn Ihr Meisterschaftsfavorit?
Kock: "Gegen uns hat mich der SC Concordia am meisten beeindruckt. "Cordi" hat die beste Spielanlage, und wenn dort nichts falsch gemacht wird, sollten sie den Titel holen. Eintracht Norderstedt hat ebenfalls eine gute Truppe, die über spielerisches Potential und hervorragende Einzelspieler verfügt - aber diese müssen noch zu einer Mannschaft reifen ... Grundsätzlich traue ich Concordia und dem SC Victoria mehr zu als der Eintracht, und auch der SV Lurup sowie der Meiendorfer SV werden bis zum Ende oben mit dabei sein!"