Pokal B-Junioren: FC St. Pauli Pokalsieger


Auf dem Rasenplatz an der Kandinskyallee, der Heimat des MSV Hamburg, standen sich im Finale des WEISSHAUS-Pokals der alten B-Junioren der Tabellen-Neunte der B-Junioren Bundesliga Nord/Nordost der FC St. Pauli und Landesligist TuRa Harksheide gegenüber, der nach 15 von 18 Spieltagen bei der U17 aktuell den zweiten Tabellenplatz einnimmt.
TuRa hatte sich überraschend gegen den Verbandsliga-Spitzenreiter Harburger TB im Elfmeterschießen durchgesetzt. Der FC St. Pauli schoss sich ebenfalls per Elfmeterschießen gegen den Hamburger SV ins diesjährige Finale.

Hier waren also die Rollen klar verteilt. Alles andere als ein klarer Sieg des Bundesligisten war vorprogrammiert und so kam es dann auch wie erwartet. Landesligist TuRa Harksheide hielt allerdings mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung gut dagegen, auch wenn es an gefährlichen Offensivaktionen beinahe gänzlich fehlte. Eine davon sahen die ca. 300 Zuschauer nach vier Minuten, als St. Pauli-Keeper Marvin Zimmermann gerade noch rechtzeitig aus seinem Kasten gestürmt war, um am Strafraumrand kurz vor einem TuRa-Akteur den Ball aufzunehmen. Ansonsten war es Einbahnstraßen-Fußball in Richtung TuRa-Tor, wobei St. Pauli zunächst viel Ballbesitz hatte, sich aber gegen die gut gestaffelte Abwehr einigermaßen schwer tat. Den ersten Torschuss gab Conor Gnerlich erst nach 17 Minuten ab, der aber keinerlei Problem für TuRa-Schlussmann Paavo Lehmann darstellte. Eine Minute später sah das schon anders aus, als Lehmann einen Schuss von Alessandro Otte aus zentral 11 Metern glänzend entschärfen konnte.
Sam Schreck setzte sich nach einer guten halben Stunde technisch fein gegen zwei Gegenspieler durch und traf dann auch noch trocken und platziert aus 15 Metern zur 1:0 Führung des Bundesliga-Vertreters. Dario Kovacic vergab wenig später links im Strafraum mit einem etwas zu lässig angesetzten Schuss, der über den Querbalken ging, die durchaus mögliche 2:0 Führung. So blieb es beim ergebnistechnisch knappen Halbzeitresultat, was sich aus Sicht des Underdog aus Norderstedt durchaus sehen lassen konnte.

Fünf Minuten nach dem Seitenwechsel sorgte Dario Kovacic nach einem schnell vorgetragenen Konter – TuRa verlor den Ball nach einem Eckball – mit dem 2:0 für die Vorentscheidung in einer weiterhin einseitig gestalteten Partie. Pauli-Sturmspitze Sören Todt traf nach 58 Minuten aus dem Gewühl heraus nur den linken Pfosten. Für TuRa gab es dann durch einen ruhenden Ball – Freistoß aus 17 Metern – eine echte Gelegenheit zum Anschlusstreffer.Hannes Bähring setzte die Kugel aber weit über das Tor (64.).

Das 3:0 für den FC St. Pauli markierte nach 67 Minuten Julian Ulbricht, der eine kurzzeitige Verwirrung im TuRa-Strafraum auf seine Weise bestrafte. Zehn Minuten vor Spielende trug sich dann noch Ersin Zeher mit einem Kopfballtor nach Freistoß von Dario Kovacic mit dem 4:0 in die Torschützenliste ein. Nach einem weiteren Freistoß von der rechten Seite konnte dann auch St. Paulis Innenverteidiger Dominik Mahnke mit seinem Kopfballtreffer zum 5:0 Endstand auf sich aufmerksam machen, der im Abwehrzentrum einen sehr ruhigen und entspannten Abend verbringen durfte.

Nach der Partie, die von Schiedsrichter Hartmut Gertig hervorragend geleitet wurde, jubelten völlig zu Recht beide Mannschaften. TuRa hatte dem Gegner lange gut Paroli geboten, sich keineswegs abschießen lassen und mit dem Einzug ins Finale bereits Außerordentliches geleistet. Der FC St. Pauli ging als hochverdienter Pokalsieger vom Platz. Trainer Timo Schlutz zeigte sich mit dem Spielverlauf „vollauf zufrieden und zollte auch dem Gegner Anerkennung für dessen „couragierte Leistung.“

„Wir haben von Beginn an gut, geduldig und diszipliniert gespielt und unser Ziel erreicht, einen Gegentreffer zu vermeiden“, fasste Schultz das Ganze zusammen.
TuRa Trainer Marko Lüder sah nach dem Spiel auch keinen Grund zu großer Kritik an seinen Jungs: „Sie haben das schon sehr ordentlich gemacht“ bemerkt er treffend.



hvp

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