Bezirksliga Nord: Niendorf rettet einen Punkt gegen überlegenes BU-Team


Die Ausbeute von nur drei Punkten durch drei Remis in den letzten Partien machten nun auch die letzten theoretischen Chancen für den HSV Barmbek-Uhlenhorst II zunichte, am Ende auf Platz eins zu stehen. Nach dem 1:1 am Sonnabendmittag beim Niendorfer TSV III beträgt nämlich der Abstand zum Tabellenführer Eimsbütteler TV (gewann am Freitagabend mit 3:0 beim FC St. Pauli III) bei nur noch zwei ausstehenden Partien acht Punkte.
Für zumindest 24 Stunden löste die Truppe von Trainer Jan-Hendrik Haimerl immerhin den bis dahin Zweiten, den HFC Falke (beide 57 Zähler), ab, der erst morgen, Sonntag 12.5., um 10.45 Uhr beim USC Paloma II den Spieß schon durch ein Unentschieden wieder umdrehen könnte.

Wie schon vor einer Woche, als BU II den USC Paloma II zu Hause begrüßte (Endstand 2:2), übertrafen sich auch diesmal die Barmbeker was das Auslassen bester Torgelegenheiten anging.
Bis zur 20. Spielminute hatten die Gäste gegen ganz auf Defensive eingestellte Niendorfer alles im Griff. Angriff auf Angriff rollte auf das von Max Bettzüche gehütete Tor zu. Moritz Scholz hatte schon nach drei Minuten eine Riesenchance zur Führung, traf aber den Ball aus 12 Metern zentral nicht richtig und zog selbigen aus 18 Metern einfach zu lasch auf das Tor (11.), um Keeper Max Bettzüche zu überwinden. Einige Minuten später bediente Scholz Sturmpartner Florian Kuklinski, dem gleich zwei Versuche im Sechzehener misslangen, um die BU-Führung zu erzielen. Auch Louis Rytina verzog links im Strafraum deutlich (19.). Zu diesem Zeitpunkt hätten BU durchaus mit zwei Toren vorne liegen können, wenn nicht sogar müssen.
Danach ließ der Druck nach und die Spielanteile glichen sich in etwa aus. Viel passierte nicht vor beiden Toren, bis eine von Niendorfs Tjorben Krahn getretene Ecke von links genau auf dem Kopf vom aufgerückten Paul Schacht landete. Keine Chance für BU-Keeper Pascal Marquardt, der bis dahin nicht geprüft worden war. Dieses 1:0 stellte den Spielverlauf bis dahin schon auf den Kopf (38.). Wenig später verpasste Schacht nach einer Flanke von rechts per Direktabnahme am langen Pfosten das fast sichere 2:0 (41.). Mit der dennoch als glücklich zu bezeichnenden Führung der Niendorfer ging es in die Kabinen.

Aus diesen heraus kamen die Barmbeker mit dem Schwung und der Spielfreude, die sie bereits in den ersten 20 Minuten an den Tag gelegt hatten. Schließlich belohnten sie sich dann auch mit dem 1:1 Ausgleich durch ein Tor von Moritz Scholz (50.) nach einer Rechtsflanke von Louis Rytina, der im zweiten Durchgang eine Klasseleistung zeigte. Direkt vor dem Ausgleich hatte Schiedsrichter Robert Waigant, der insgesamt eine gute Leistung zeigte, wegen vermeintlichen Handspiels eines Niendorfer Spielers auf den Elfmeterpunkt. Sein Assistent an der Linie, der einen besseren Blick zur Szene hatte, korrigierte ihn in seiner Meinung. Es gab nur Eckball für BU.
In der Folgezeit gerieten die Niendorfer richtig unter Feuer, verhinderten aber mit einer Menge Dusel aber auch Geschick weitere Gegentreffer. Besonders hervor taten sich in der Abwehrschlacht die beiden Innenverteidiger Lars Briewig und Paul Schacht, die mit ihrem unbändigen Einsatz und Übersicht zu wahren Mental-Monstern mutierten, die ihre Nebenleute immer wieder anfeuerten. So rettete Schacht nach 62 Minuten vor dem einschussbereiten Scholz, der wenige Momente danach satt abzog, aber am zur Ecke rettenden Briewig verzweifelte. Tom Jahnke mit einem Kopfball, der knapp links neben das Tor ging, blieb auch glücklos (65.) Rytina setzte einen Kopfball nach Ecke von Sercan Durmaz an die Latte (66.), Jorrit Krehut den Abpraller per Kopf neben das Tor.
Es war aus Sicht der Gäste schon zum Haare raufen, was für Chancen ausgelassen wurden. Durmaz aus 17 Metern an den linken Pfosten und auch Krehut, der allein an Keeper Bettzüche scheiterte, setzten die schlimme Serie fort (77./83.).

Die Hausherren blieben im zweiten Durchgang offensiv völlig harmlos, waren wohl defensiv genug beschäftigt, retteten aber das schmeichelhafte 1:1 so gerade noch über die Ziellinie.

Trainer Jan-Hendrik Schmidt war nach dem Spielende, die zweiten 45 Minuten betreffend, unzufrieden mit der Leistung seines Teams: „Das war wirklich Scheiße, was wir uns da zurechtgespielt haben. Vorne waren wir gar nicht vorhanden. Aber egal, das Unentschieden nehmen wir dankend an. Ich kann ja auch nichts dafür, dass BU seine Chancen nicht verwertet hat“, so sein Statement.

Sein Gegenüber Jan-Hendrik Haimerl musste nach dem Chancenwucher seiner Jungs erst einmal durchschnaufen. „Das war schon extrem ärgerlich. Genau wie vor einer Woche gegen Paloma. Dabei kann und will ich meiner Mannschaft keinerlei Vorwürfe machen. Sie hat fast alles richtiggemacht, sich aber einmal mehr nicht entsprechend belohnt.“





hvp

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