Bezirksliga Nord: Tauben stutzen Raubvögel


Am Sonnabendnachmittag trafen mit dem USC Paloma II und dem SC Sperber zwei Teams aufeinander, die mit dem bisherigen Saisonverlauf so gar nicht zufrieden sein dürften und weit hinter den Erwartungen zurückliegen. Paloma hatte nach zwei Siegen gerade einmal sechs Punkte gesammelt und war auf einen Abstiegsplatz durchgereicht worden waren, die Alsterdorfer, die eigentlich viel weiter oben im Ranking erwartet wurden, finden sich mit 16 Zählern nach kaum nachvollziehbaren Leistungsschwankungen im schnöden Mittelfeld der Tabelle wieder.

Irgendwie erstaunte es dann auch kaum, auf welch sparsamen Niveau die ersten 45 Minuten an der Brucknerstraße abliefen, in denen die Gäste allerdings deutlich Oberwasser hatten und höher als 1:0 durch ein Tor von Jan-Philip Hartmann (27.) hätten führen müssen, nachdem Florian Rogge auf der anderen Seite wenige Augenblicke zuvor die einzig gute Gelegenheit der Gastgeber verstolpert hatte.

Begonnen hatte die Partie mit einer äußerst umstrittenen Schiedsrichterentscheidung. Sperbers Hartmann war alleine auf Torwart Timo Clausen zugelaufen, der ihn dann von den Beinen holte. Referee Thomas Maziarz entschied zunächst auf Strafstoß, wurde dann aber von seinem Assistenten überzeugt, dass das Foul außerhalb des Sechzehners passiert war (womit er richtiglag). Nun also gab es Freistoß und auch zum allgemeinen Erstaunen lediglich die Gelbe Karte für den Torwart, der damit wirklich gut bedient war (4.). Die Gastgeber fanden im weiteren Verlauf überhaupt nicht in die Partie und sahen sich permanent Angriffen der Raubvögel gegenüber, die sich dann aber im Abschluss an Unzulänglichkeiten überboten und auch mehrfach am nach einer halben Stunde eingewechselten Torwart Maik Hagemann scheiterten.

Nach dem Seitenwechsel war es dann erneut Aktivposten Hartmann, der in aussichtsreicher Position das eigentlich überfällige 2:0 gegen den starken Hagemann liegenließ (48.). Doch von da an drehte sich der Wind gewaltig. Klare Worte von Trainer Hansjörg Kallenbach während der Pause hatten augenscheinlich gefruchtet. Seine Jungs traten nun mit einer ganz anderen Körpersprache auf und steigerten sich in dem Maße in dem der SC Sperber komplett den Faden verlor. Spätestens der Ausgleichstreffer durch Robin Broksch, der einen kapitalen Ballverlust der Grün-Weißen 30 Meter vor dem eigenen Strafraum, bestrafte (57.) lähmte das Spiel der Gäste vollends und hinterließ beim Anhang blankes Entsetzen.

Der auf der rechten Seite eingewechselte Edvin Isic (58. für Rihards Depers) demonstrierte zudem echte Spielfreude und war Wegbereiter mit einer Flanke zum 2:1, für das Ole Steinbrück gesorgt hatte (68.). Ein Kopfballtreffer von Florin Rogge nach Ecke von Isic zum 3:1 Endstand ließ die „Tauben“ endgültig jubeln (83.).

Der Schlusspfiff besiegelte dann die Demütigung des SC Sperber, dem nur zu wünschen ist, dass er alsbald wieder auf die Beine kommt und die richtigen Schlussfolgerungen aus diesem Debakel ziehen wird.




hvp

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