
Nur ein Sieg konnte dem Bramfelder SV in seinem vorletzten Liga-Spiel dieser Saison die zarte Pflanze des Klassenerhalts noch Triebe versetzen. Speziell in Halbzeit Zwei warfen die Hausherren dann auch alles in die Waagschale und ringten den Niendorfer TSV mit 2:1 nieder.
Bramfelds Innenverteidiger Florian Simon biss die Zähne zusammen und lief trotz nicht gänzlich ausgeheiltem Muskelfaserriss im Oberschenkel von Beginn an auf – sein O-Ton vor dem Spiel: „Wenn nicht heute, wann dann.“ – und wurde letztlich zum Matchwinner.
Auch ihm war es zu verdanken, dass die Hausherren zur Halbzeit nicht bereits mit klarem Rückstand in die Kabinen gehen mussten, denn bis dahin war Niendorf das klar überlegene Team. Ein ums andere Mal wurde die Bramfelder Defensive ordentlich durcheinander gewirbelt. Schon lange hatte man das Team von Coach Frank Hüllmann nicht so spielfreudig gesehen.
Bereits nach vier Minuten ging Tim Schumacher durch die Bramfelder Abwehr wie das Messer durch die weiche Butter, hob dann den Ball geschickt über Keeper Patrick Tabor hinweg, doch Florian Simon kratzte den Ball mit letztem Einsatz vor Überschreiten der Torlinie von selbiger. Wenig später war es wieder Simon, der einen Kopfball von Francis Adomah für seinen bereits geschlagenen Torwart von der Linie bugsierte.
Die 1:0 Führung der Gäste durch Tim Schumacher nach schönem Durchstecker von Tim Sellhorn fiel dann auch irgendwie logisch (15.). Weniger folgerichtig gelang dann für die bis dahin vollkommen harmlosen Hausherren der Ausgleich durch David Both, der links im Sechzehner der Niendorfer nach einem langen Ball von Christian Westphal die Abwehr ganz schlecht aussehen ließ und unhaltbar vollendete (27.).
Niendorf machte aber unverdrossen weiter. Diesmal war Ronny Sendel Retter in letzter Not, nachdem Tim Sellhorn Torwart Tabor bereits überwunden hatte (29.). Zwei Minuten vor der Halbzeit durfte dann auch Niendorfs linker Außenverteidiger Ebenezer Utz unter Bramfelder „Geleitschutz“ nach vorne marschieren. Erst Torwart Patrick Tabor war nach dem Schuss vom Strafraumrand Endstation für den 20jährigen.
Die gut 100 Zuschauer an der Ellernreihe sahen nach der Pause ein vollkommen verändertes Bild. Bramfelds Trainer Hardy Brüning hatte seine Spieler wohl noch einmal deutlich daran erinnert, worum es in dieser Partie ging. Plötzlich waren diese dann auch endlich viel enger an ihren Leuten, zeigten den erforderlichen Biss und machte nun Druck auf den Niendorfer Kasten. Bis auf einen gefährlichen Kopfball von Christian Westphal, der knapp neben das von Christoph Werth gehütete Tor ging, sprang allerdings noch nichts dabei heraus. Von der guten Vorstellung der Niendorfer in Halbzeit Eins war nun gar nichts mehr zu sehen. Bramfeld erstickte die gegnerischen Bemühungen bereits häufig an der Mittellinie.
Als dann auch noch Florian Simon nach einem Freistoß von Mirko Schulz mit dem Hinterkopf ins lange Niendorfer Toreck zum 2:1 einschädelte, war es gänzlich um die Gäste geschehen, die bis zum Spielende harmlos blieben, aber durch Ole Natusch in der 88. Minute fast doch noch den zum endgültigen Klassenerhalt benötigten einen Punkt gerettet hätten. Natusch‘ Schuss, rechts im Strafraum abgefeuert, klatschte an die Torlatte.
Quasi mit dem Schlusspfiff verpasste Carsten Henning das Bramfelder 3:1, als er mit einem Foulelfmeter an Torwart Christoph Werth hängenblieb.
hvp