
Mit einem Sieg hätte sich einer der beiden Protagonisten, die mit 35 Punkten nur aufgrund der besseren Tordifferenz vor dem Bramfelder SV platziert sind, der auf dem ersten Abstiegsplatz liegt, vor dem letzten Spieltag am Freitag eine sehr gute Ausgangsposition verschaffen können.
Dass dies letztlich dem VfL Pinneberg durch ein Tor von Gianluca D’Agata Sekunden vor dem Schlusspfiff gelang, schrieb Pinneberg Coach Michael Fischer dem „Fußballgott“ zu, der „endlich einmal auf Seiten der Pinnberger“ war. So äußerte sich Fischer auf der anschließenden Pressekonferenz, bei der sowohl er, als auch der Trainer des USC Paloma, Marco Krausz, vollkommen geschafft und ausgelaugt wirkten.
Beide Teams wirkten im ersten Spielabschnitt überaus verkrampft. Bloß kein Gegentor fangen, war wohl die beidseitige Devise. Echte Torgelegenheiten waren daher rar. Die beste hatte wohl noch Palomas Kevin Franz, der in Minute Zehn nach einer Flanke von rechts aus kurzer Distanz weit über das Tor schoss. Die Pinneberger hatten mehr vom Spiel. Torgefahr entstand noch am ehesten, wenn sich Sonay Hayran den Ball für Standardsituationen zurechtlegte.
Die rund 150 Zuschauer erwachten eigentlich nur einmal, als kurz vor der Pause ein Löschzug der Feuerwehr mit tatü-tata am Gelände der Brucknerstraße vorbeifuhr.
Wesentlich aufregender wurde es auch in Halbzeit Zwei zunächst nicht. Pinneberg unternahm weiterhin Angriffsbemühungen. Dies aber mit stumpfen Waffen. So wechselte Trainer Michael Fischer den Vorne uneffektiven Pablo Moreira nach einer knappen Stunde aus und brachte für ihn Gianluca D’Agata, der mit seinen bekannten Dribblings für etwas Schwung sorgte. Gleiches galt für Zafer Demirbaga und Patrick Fritsch, die bei Paloma für John Gyimah und Kevin Franz ins Spiel kamen.
Nach 66 Minuten schepperte es endlich einmal. Dies aber nur an der Pinnberger Torlatte, als Jannik Dreyer per Kopf deren Standfestigkeit prüfte. Vier Minuten danach war es Visar Galica, der mit einem Drehschuss aus 15 Metern das von David Poerschke gehütete Tor recht deutlich verfehlte. Zu diesem Zeitpunkt war Paloma dem erlösenden 1:0 näher als der Konkurrent von der Fahltsweide, der hinten ein wenig ins Schwimmen geriet. So auch nach 78 Minuten, als Demirbaga links im Pinneberger Strafraum abzog, dabei aber am gut reagierenden Poerschke scheiterte. 120 Sekunden zuvor hatte Pinnebergs Torsten Jung mit einem Kopfball Pech, den Schlussmann Yannick Jonas zur Ecke entschärfen konnte.
Alles sah nach einer Punkteteilung aus, die dem Spielverlauf auch entsprochen hätte. Pinneberg unternahm einen letzten Angriffsversuch. D’Agata traute sich zunächst nicht aus 17 Metern zu schiessen, legte lieber noch einmal rechts auf den ebenfalls eingewechselten Serge Haag. Dieser flankte in den Strafraum der Hausherren, von denen einer den Ball unglücklich zentral auf D’Agata abprallen ließ, der schließlich vollkommen freistehend Torwart Yannick Jonas überwinden konnte. 1:0 für Pinneberg. Schluss, Ende, Aus. Ein Keulenschlag für Paloma, ein Schuss ins Glück für den VfL Pinneberg, der mit nun 38 Punkten einen Riesenschritt für eine weitere Oberliga-Saison machte.
Der USC Paloma muss es nun am kommenden Freitag im Fernduell mit dem Bramfelder SV richten, der punktgleich und mit der um sechs Tore schlechteren Tordifferenz beim SV Curslack-Neuengamme antritt. Paloma muss zur SV Halstenbek-Rellingen und dort um den Klassenerhalt ringen. Sollten beide Teams ihre schweren Auswärtsspiele gewinnen, könnte es tatsächlich noch den Niendorfer TSV erwischen (aktuell auch 38 Punkte), der im Falle einer Niederlage gegen Germania Schnelsen und dem klar schlechteren Torverhältnis ins Gras beißen würde und so den Gang in die Landesliga antreten müsste.
Für Spannung bis zur letzten Minute ist also gesorgt.
hvp