Bezirksliga West: Heidgraben ringt Hörnerkirchen nieder


In der vergangenen Saison, seiner ersten in der Bezirksliga West, feierte der Heidgrabener SV immerhin sechs Heimsiege. In der aktuellen Serie holte der „kleine HSV“ aus seinen ersten sechs Heim-Auftritten nur einen mageren Punkt, ehe er nun am Sonntag im letzten Hinrunden-Heimspiel den SV Hörnerkirchen mit 4:2 schlug. „Absolut verdient“, wie HSV-Coach Ove Hinrichsen beteuerte. Dagegen haderte SVH-Trainer Jürgen Kohnagel, nachdem sein Team schon zum dritten Mal in dieser Saison eine dritte Niederlage in Folge hinnehmen musste: „Ein Unentschieden hätten wir mindestens mitnehmen können.“

Die erste Halbzeit verlief laut Hinrichsen noch „relativ ausgeglichen“. Während der Heidgrabener Torjäger Philippe Schümann freistehend knapp vorbei zielte (6. Minute), verhinderte auf der Gegenseite HSV-Keeper Krystof Barth die mögliche Gäste-Führung (11.). Bei einem weiteren guten Angriff der Heim-Elf schoss Tobias Brandt knapp am langen Pfosten vorbei, ehe Marvin Kirch einen Ball aus 25 Metern mit links so perfekt traf, dass er als Bogenlampe zum 1:0-Pausenstand in den rechten Winkel flog (42.). „Ich glaube, den Ball wollte er auch genauso treffen“, freute sich Hinrichsen über das „Traumtor“ seines Mittelfeldspielers. Zu Beginn des zweiten Durchgangs ruhten sich die Heidgrabener keinesfalls auf ihrem Vorsprung aus, sondern sie spielten weiter nach vorne: „Wir wollten das 2:0 erzielen und die Entscheidung suchen“, erklärte Hinrichsen diese Taktik. Doch Tjorben Fülscher traf nach einem Eckstoß nur den rechten Pfosten (48.), Serge Haag zielte am kurzen Eck vorbei (50.), Tobias Brandt legte sich einen Ball zu weit vor (56.) und ein 22-Meter-Schuss von Martin Schwabe krachte an die Unterkante der Latte (58.).

Statt 2:0 hieß es dann plötzlich 1:1, als der Hörnerkirchener Tobias Petersen von halblinks aus in das lange Eck traf (60.). Komplett unverdient war dies nicht, da zuvor auch schon SVH-Kapitän Fabian Kruse eine gute Chance besessen hatte, als er das rechte Eck anvisierte, aber an Barths Reflex scheiterte (55.). Doch im direkten Gegenzug ging die Heim-Elf wieder in Front: Serge Haag ließ nach einem Steilpass Timo Kunrath stehen und grätschte den Ball von rechts am herausstürzenden SVH-Torwart Bennet Sommer vorbei, woraufhin Tobias Brandt am langen Pfosten aus Nahdistanz traf (61.). Die Gäste schlugen aber erneut zurück: Nico Kunrath wurde bei einem Dreikampf im Heidgrabener Strafraum mit Philippe Schümann und Tobias Brandt von Letztgenanntem gefoult und Dennis Eichentopf verwandelte den Elfmeter von ihm aus gesehen flach links zum 2:2 – Barth sprang in die andere Ecke (69.).

„Dann hätten wir sogar in Führung gehen können“, erklärte Kohnagel mit Verweis darauf, dass sein Spielführer Kruse den Ball bei einem schnellen Gegenstoß auf die Latte setzte (80.). „Davon abgesehen, haben wir aber weiter Druck gemacht“, erklärte Hinrichsen, der dem eigenen Bekunden nach „schon schimpfen wollte“, als sein Kapitän Fabian Doell eine Rechtsflanke hoch und nicht flach hereinschlug. Doch genau deshalb fiel der Ball vor die Füße von Philippe Schümann, der zum 3:2 abstaubte (83.). „Dieses Tor wurde, wie mir mehrere Zuschauer versicherten, die auf Höhe des Geschehens standen, aus einer Abseitsposition erzielt“, schimpfte Kohnagel, der zudem der Meinung war, dass Philippe Schümann „schon in der ersten Halbzeit die Rote Karte hätte sehen müssen“: Als der Ball bereits weg war, trat der HSV-Stürmer laut Kohnagel gegen Timo Kunrath nach – Schiedsrichter Kai Finn Rademacher (von der SV Halstenbek-Rellingen) zückte aber nur „Gelb“.

So hatte Philippe Schümann die Gelegenheit, in der 87. Minute gegen die weit aufgerückte Hintermannschaft von „Höki“ auch noch einen Steilpass zu schlagen, der eigentlich zu lang geriet. Doch Tobias Brandt erlief sich das Spielgerät noch, behielt die Übersicht und passte in die Mitte zu Serge Haag, der mit einer Direktabnahme, die vom linken Innenpfosten in das Netz sprang, den 4:2-Endstand herstellte. Kohnagel hatte trotzdem „eine gute Leistung“ seiner Elf gesehen, aus der er Malte Rixe noch hervorhob: Als Leihgabe der Zweiten Herren (Kreisliga 8) habe er bei seinem Bezirksliga-Debüt „richtig stark gespielt“. Hinrichsen machte seinem „sehr zweikampfstarken“ Verteidiger Cass Marcks ein Sonderlob.

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